Wer eine Matte als Sitzplatz gebucht hatte, konnte die Darbietung aus nächster Nähe verfolgen. Quelle: Unbekannt

In der Schöbronner Halle erntete das Orchester der Wildberger Musikschule begeisterten Applaus für seine Aufführung von Dan Browns "Wild Symphony".

Wildberg - Die Musikschule Wildberg stellte in der prall gefüllten Schönbronner Halle ihr neuestes musikalisches Projekt vor, die "Wilde Symphonie" von Dan Brown. Ein gewagtes Unterfangen, denn bis dato sich nur eine einzige Musikschule (Hochsauerlandkreis) mit der anspruchsvollen Komposition aus dem Jahr 2020 messen.

Proben begannen im Herbst

Die Idee, das reizende Stück auch dem Nordschwarzwald-Publikum zugänglich zu machen stammt von Musikschulleiterin Petra Roderburg-Eimann, die zufällig auf das Kinderstück des Bestseller-Autors (unter anderem "Sakrileg", "Illuminati") und Liedermachers Brown stieß. Zwar war das Notenmaterial schwer zu bekommen, doch das motivierte Team der Schulleiterin überwand alle Hindernisse, und die ersten Proben begannen im Herbst vergangenen Jahres.

Musik beflügelt die Fantasie

Wie Brown in einer Videoaufnahme erläutert, wollte er "ein vielschichtiges Erlebnis schaffen, indem er drei verschiedene Sprachen gleichzeitig verwendet: die Kunst, die Musik und das Wort". Zu seinem von Susan Batori illustrierten Debüt-Bilderbuch komponierte Brown leicht zugängliche, sehr rhythmische und bildhafte Musik, die die kindliche Fantasie beflügelt und die Zauberwelt der Natur mit dem Reichtum der Töne vereint.

Kurzweilig und spannend

Die Wildberger Premiere, der zwei weitere Aufführungen folgten erfüllte alle Voraussetzungen einer kindgerechten Vorstellung, sie war kurzweilig, abwechslungsreich und spannend. Auf der großen Leinwand erschienen nacheinander mehrere Tierfiguren, welche Maestro Mouse alias Marieluise Zeidler mit einfachen Worten beschrieb und die Kinder zum Mitmachen animierte.

Von Fröschen und Rochen

Jedes Bild zeigte die Land-, Wasser, Luft- und Erdgeschöpfe in ihrer natürlichen Umgebung, und jedes Musikstück unterstrich die wichtigsten Merkmale der Lebensweise der Tiere und ihre Gemüter. Nicht nur die Kinder lauschten neugierig dem Quaken der "Frösche im Sumpf" und bewunderten Geschicklichkeit des "Springenden Känguru" oder die Schnelligkeit des "Geparden auf der Jagd". Auch Erwachsene zeigten sich fasziniert von eleganten Bewegungen des "Rochen", "Wundersamen Wals" und von der Anmut des im Nebel gleitenden "Schwan".

Akustische Raffinessen

All diese Eindrücke verdankte das Publikum dem Musikschulorchester, dem Maestro Mouse und natürlich eigener Vorstellungskraft. Sowohl die ganz jungen als auch erfahrene Instrumentalisten, darunter einige Gäste-Bläser von der Stadtkapelle Wildberg, spielten sehr konzentriert, hielten konsequent Tempi und setzten obendrauf manch akustische Raffinessen wie Glissando in Pauken, Tremolo oder lang gezogene Flageoletten der Violinen ein, um Laute und Stimmungen der Tierwelt aufzufangen.

Harte Nuss

Trotz des unterhaltsamen und leichten Charakters stellt die "Wilde Symphonie" eine harte Nuss für die Musiker und vor allem für den Mann (oder die Frau) am Dirigentenpult dar. Und da erwies sich Peter Falk als ein zuverlässiger, kompetenter und flexibler Orchesterleiter. Falk dirigierte besonnen, erteilte präzise Anweisungen und trieb die Leistungen seiner Mannschaft in die Höhe. Unerwähnt darf nicht bleiben, dass alle Musiker beachtliches Können und Engagement an den Tag legten, einschließlich der Schüler der Schlagzeugklasse von Luis Chavarria.

Ohrenbetäubender Schlussapplaus

Das Publikum reagierte mit spontanem Beifall zwischendurch, und der Schlussapplaus fiel echt ohrenbetäubend aus. Zum Bedauern vieler Besucher bot das Orchester keine Zugabe, so dass "tierische Vergnügen" nach einer knappen Stunde zu Ende ging.