Bei der Matinee gratuliert Trumpf-Laser-Geschäftsführer Hagen Zimer (rechts) den Ensembles und Vertretern der Musikschule für die tolle Arbeit. Foto: Musikschule

Trotz ungemütlichen Wetters ist das Foyer des Schlosses zur Matinee in Verbindung mit der Vergabe des Trumpf-Laser-Preises an zwei Ensembles der Musikschule jüngst gut besetzt gewesen.

Schramberg - Musikschul-Vorsitzender Thomas Herzog begrüßte die Gäste, insbesondere die Mitglieder der Ensembles und deren Eltern, sowie Mitglieder des Vorstands und Fördervereins der Musikschule. Herzlich hieß er Hagen Zimer, Geschäftsführer der Firma Trumpf Laser am Standort Sulgen, willkommen. Jener zeigte sich laut Mitteilung als Nachfolger von Kurt Mann zum ersten Mal für die Vergabe des Preises verantwortlich.

Unterschiede in den Klangfarben

Das "Lidarti-Trio" (Leitung Jochen Stübenrath), bestehend aus Marit Baumer, Hannah Dieterle (Flöte) und Lena Jarosch (Harfe) begannen den morgendlichen Reigen mit einem entspannten Nocturne in ruhig wiegendem Sechs-Achtel-Rhythmus von Robert Nicolas-Charles Bochsa. Deutlich konnte man dem Unterschied der Klangfarben der Flöten lauschen, die über dem resonanten, sicheren Fundament des Harfenklangs ein gut abgestimmtes Wechselspiel boten.

Harfe im Vordergrund

Im zweiten Werk, dem Trio von Christian Joseph Lidarti, meinte man volkstümliche Motive aus der alpenländischen Heimat des Komponisten zu erkennen. Ähnlich wie in den frühen klassischen Klaviertrios das Klavier, war im Verlauf des Werks die Harfe im Vordergrund und erfreute mit glockenreinen Klängen und typischen Arpeggien.

Darauf folgte Entr’acte zum dritten Akt aus Georges Bizets Oper Carmen. Versonnen beschworen die Musikerinnen die Stimmung im Lager der Schmuggler. Zum Abschluss entließ das Trio die Hörer mit der Romanze aus dem "Trio serenade" von Anselme Vinée in eine träumerische, fast unwirkliche Stimmung und bekamen vom Publikum entsprechenden Applaus.

Holzbläser stellen quasi Instrumente vor

Im zweiten Teil trat das Holzbläserensemble (Leitung Slawomir Moleta) auf. Mit vier Tänzen alter Meister in der Bearbeitung von Franz Watz stellten die Musikerinnen quasi ihre Instrumente vor. Wieder Marit Baumer an der Flöte, Lara Schweikert (Klarinette), Johanna Weißer (Horn) und Cosima Schmid am Fagott. Die silberne Flöte und die Klarinette mit warmem Klang in den Oberstimmen, das sonor schreitende Fagott als Bass und der Raum dazwischen gefüllt vom mächtigen Ton des Horns. Im Hot Swing von Lynne Williams servierte das Quartett heiße Triolen und swingende Achtel – in sich ablösenden Läufen und mit fröhlichen Einwürfen kamen die Charaktere der Instrumente gut zur Geltung.

Mal orchestral, mal fein

Mit dem Finale, dem Nocturne von L.J. Jaden spannte sich der Bogen zurück zum Nocturne des Anfangs, wobei der Sechs-Achtel-Rhythmus des Andante nun eher fröhlich-anregend daher kam. Im Moderato spielte das Quartett seine Möglichkeiten aus, indem es einmal voll und orchestral wirkte, dann wieder fein und filigran. Im Allegro schließlich glänzte das Ensemble noch einmal mit fanfarengleichen Einwürfen und steigerte die Spannung mit lebhaften Tempowechseln. Die Hörer bedankten sich mit langem Beifall.

Kein Ersatz für Handgemachtes

Nun kam es zur Vergabe. Trumpf Laser finanziert mit diesem Preis den Unterricht für zwei Ensembles der Musikschule für je ein Jahr und unterstützt dadurch einen Teil der wichtigen Fortbildung, die jungen Menschen hilft, sich kreativ zu entwickeln und ihre Persönlichkeit zu stärken, heißt es weiter.

Hagen Zimer zeigte sich tief berührt durch die Darbietungen der sechs jungen Instrumentalistinnen und sprach auf sympathische Art den Anwesenden aus dem Herzen, indem er seinen Emotionen Ausdruck verlieh: Entgegen dem Trend des beginnenden 21. Jahrhunderts, das menschliche Denken so weit möglich durch künstliche Intelligenz – wie auch "handgemachte" Musik durch gesampelte Klänge zu ersetzen–, sei das musikalische Erlebnis in dieser Matinee ungleich höher gewesen.

Freude stets weitergeben

Man konnte die Leistung der Musikerinnen erleben, ihr aufeinander Eingehen, das Transportieren der Stimmungslage über ihre Instrumente, wodurch die Hörer unmittelbar berührt wurden. Er bedankte sich bei den Musikerinnen in Form einer Urkunde und eines Geld- und Sachpreises, verbunden mit der Bitte, ihre Freude an der Musik an künftige Generationen weiterzugeben. Zudem dankte er der Musikschule, deren Leitung und den Instrumentallehrern, die dieses Konzert ermöglichten.