Das „Bachkuchefescht“ der Musikkapelle Höfendorf fand statt – doch erneut anders als gedacht. Das Ordnungsamt hatte entschieden: Der Aufbau darf nicht wie gewohnt laufen.
„Letztes Jahr konnten wir endlich wieder vollumfänglich feiern. Und jetzt haben wir fast schon wieder einen Totalausfall“, klagte Vorsitzender Herbert Fahrner am Wochenende.
Der Grund für die langen Gesichter war diesmal ein ganz anderer: Ein Bewohner der Kesslerstraße, wo sich die Gemeindebackküche befindet und die traditionell das zweitägige „Bachkuchefescht“ ausgerichtet, hatte sich schon vor Jahren an das Ordnungsamt in Hechingen gewandt.
Dass die Musikkapelle für den Zeltaufbau einen großen Teil der Kesslerstraße benötigt und deswegen sperren muss, gefiel dem Anlieger ganz und gar nicht. Er argumentierte beim Ordnungsamt, während des Festes würde die Feuerwehr im Ernstfall mit großen Einsatzfahrzeugen wie der Drehleiter Zufahrtsprobleme haben.
Fahrner: Zufahrt war immer möglich
So sah es auch das Ordnungsamt, das dem Nachbarn Recht gab. „Über 30 Jahre haben wir in der Kesslerstraße neben der Backküche gefeiert. Und jetzt stehen wir da und können unser beliebtes Fest hier nicht mehr veranstalten“, erklärt der Vorstand des Musikvereins. Erlaubt war ein Straßenverkauf.
Die Genehmigungen vom Hechinger Ordnungsamt habe man bislang immer ohne Einschränkungen bekommen. In der Vergangenheit seien den verkehrsrechtlichen Anträgen stets Pläne beigefügt gewesen, so Fahrner. „Für die Polizei und den Rettungsdienst war eine Zufahrt während des gesamten Festverlaufs immer möglich. Halt nur nicht für eine Feuerwehr-Drehleiter.“
Wo künftig das „Bachkuchefescht“ stattfinden kann, ist laut Fahrner ungewiss. Denkbar wäre als Veranstaltungsort das Bürgerhaus, der Franz-von-Sales-Platz oder das Gelände beim Beachvolleyballfeld.
„Am Termin“, so Fahrner weiter, „wird sich nichts ändern. Es bleibt beim dritten September-Wochenende. Vielleicht gibt’s dann fürs Fest auch einen neuen Namen.“ Ulrich Schmid von der Musikkapelle meinte, dass der Verein auf die Veranstaltung angewiesen sei. „Es ist unsere Haupteinnahmequelle. Wenn die wegbricht, haben wir ein Problem“, erzählte Schmid.
Hunderte Brezeln und Zwiebelbeeten
In der Gemeindebackküche herrschte am Samstag und Sonntag Hochbetrieb. In jeweils zwei Schichten mussten die Vorbestellungen von 200 Zwiebelbeeten, 200 Brezeln und ebenso vielen süßen Teilchen abgearbeitet werden. „Das ist fast so viel wie bei einem richtigen Bachkuche-fescht“, so Fahrner.
Den Teig für die Beeten lieferte die Bäckerei Leins aus Hirrlingen. Alles andere, außer der nach einem Geheimrezept selbst hergestellten rahmhaltigen und salzigen Masse, stammte von der Holzofenbäckerei Bieringen. Damit doch ein wenig Feststimmung aufkam, waren einige Bierzeltgarnituren und ein Gasgrill für rote Würste aufgestellt.