Oscarreif waren die Filmmusik wie auch die Darbietungen des Musikvereins Bitz, der zu seinem Winterkonzert in die Glitzerwelt Hollywoods eintauchte. Foto: Zimmermann

Das Winterkonzert „MKB goes Hollywood“ in der Bitzer Festhalle entpuppte sich als ein grandioser Abend voller mitreißender Filmmelodien und Gänsehautmomente. Das Publikum war restlos begeistert und sparte nicht mit Applaus.

Für die Bitzer ist das traditionelle Winterkonzert der Musikkapelle Bitz (MKB) untrennbar mit der Adventszeit verbunden. Am Samstagabend platzte die Festhalle aus allen Nähten.

 

Diese hatte sich in einen Kinosaal verwandelt mit Kinoplakaten an den Wänden, dezenter Beleuchtung mit Lichteffekten und dem unverwechselbaren Geruch von Popcorn. Das Ambiente passte perfekt zu dem Motto des Abends: „MKB goes Hollywood“.

Unterhaltung war beim Winterkonzert nicht nur auf der Bühne geboten

Die große Kinowelt öffnet sich bereits mit dem Auftritt des musikalischen Nachwuchses. Mit „Ghostbusters“ und „The Music of the Night“ aus dem „Phantom der Oper“ gefiel die Jugendkapelle unter Leitung von Angelina Färber mit frischem Schwung und Ensembledisziplin. Die routinierte Ansage von Moritz Schuhmacher setzte dem gelungenen Einstieg noch das I-Tüpfelchen auf.

Danach nahm das große Blasorchester Platz auf der Bühne und das Feuerwerk durch alle Genres der Filmmusik nahm seinen Lauf. Das imposante Entertainment wurde nicht allein durch die Musik und die Filmausschnitte getragen, die an Bildschirmen rechts und links der Bühne gezeigt wurden.

Neben musikalischen waren auch schauspielerische Meisterleistungen beim Winterkonzert in der Festhalle geboten. Foto: Zimmermann

Benjamin Lebherz verwandelte seine Ankündigungen in eine schauspielerische Leistung mit entsprechenden Kostümen und Requisiten.

So saß er bei „Forrest Gump“ mit einem großen braunen Lederkoffer auf einer Bank, ging als Archäologieprofessor und Abenteurer Indiana Jones mit den Musikern auf die Suche nach der verlorenen Bundeslade, trat als schrullige Miss Marple an das Mikrofon und brachte als amerikanischer Cowboy Westernstimmung bei einem Medley aus Songs des größten italienischen Soundtrack-Komponisten unserer Zeit, Ennio Morricone, in den Saal. In Kurzform erzählte er dabei den Inhalt der ausgewählten Filme.

Bei den Bitzer Musikern saß jeder Ton und jeder Einsatz

Ganz zu schweigen von den musikalischen Qualitäten der Musikkapelle. Die monatelangen Proben, die bereits im September begannen, haben reichlich Früchte getragen. Dirigentin Ramona König hat der Musikkapelle viel abverlangt und ihr Orchester ausgezeichnet vorbereitet.

Da saß jeder Ton, kamen die Einsätze exakt und die mitreißende Spielfreude übertrug sich auf das Publikum, das staunend und wie gebannt auf den Plätzen saß, lauschte und nicht mit Applaus geizte – Gänsehautmomente beim Western-Epos „Spiel mir das Lied vom Tod“ inbegriffen.

Vom ersten bis zum letzten Ton hielten die Bitzer Musiker und ihre Dirigentin Ramona König das Publikum fest in ihrem Bann. Foto: Zimmermann

Unvergesslich war auch die Darbietung des Soundtracks zu „1492: Conquest of Paradise“. Dass das bombastische Hauptthema in den deutschen Singlecharts zum Nummer-eins-Hit wurde, verdankte der griechische Musiker Vangelis dem Boxer Henry Maske, der zu seinen Kämpfen mit „Conquest of Paradise“ als Begleitmusik einlief.

Ganz ohne Marsch ging es dann aber doch nicht. Der Colonel Bogey March aus „Die Brücke am Kwai“ ist ein weltweit bekannter Militärmarsch, der den Endpunkt des Programms setzte.

Vorher aber hat Tanja Pfeffer symbolisch den Oscar 2024 für das beste Entertainment an Benjamin Lebherz verliehen. Mit stehenden Ovationen bedankte sich das Publikum für einen unvergesslichen Abend und wurde mit einer Zugabe aus dem Weihnachtsklassiker „Der kleine Lord“ und seinen Worten in der Schlussszene „Frohe Weihnachten!“ belohnt.