Das Liedchen von Johanna von Koczian, die 1933 als Johanna von Miskolczy in Berlin geboren wurde, ist zwar von 1977, trotzdem aber brandaktuell. Foto: dpa

Die Liebe ist ein seltsames Spiel, Tränen lügen nicht – und am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen. Der deutsche Schlager hat zu jedem existenziellen Problem eine klare Meinung. Heute Johanna von Koczian zum Thema Frauenquote.

Neue Männer braucht das Land? Ist von gestern. Ina Deter hat das Lied 1982 groß herausgebracht. Oder Margot Werners „So ein Mann“ von 1977? Abhaken! Längst geht’s nicht mehr um neue oder tolle Typen, die Damen unwahrscheinlich anmachen. Heute geht es um die Frauenquote. Zumindest in Unternehmen – börsennotierte, ist hinzufügen. Warum nur die? Egal. Mal liegt die Quote bei 20 Prozent bis 2018, mal bei 40 Prozent bis 2020. Wie an der Fleischtheke: Darf’s ein bisschen mehr sein?

Apropos. Dass es zu wenig Frauen in die von Bossen mannhaft verteidigten Topetagen schaffen, liegt vor allem an der Unvereinbarkeit von Familie und Beruf. Hört man Chefs raunen. Da ist das Liedchen von Johanna von Koczian, die 1933 als Johanna von Miskolczy in Berlin geboren wurde, zwar auch von 1977, trotzdem aber brandaktuell. Mann erinnert sich:

„Das bisschen Haushalt macht sich von allein / sagt mein Mann / das bisschen Haushalt kann so schlimm nicht sein / sagt mein Mann / wie eine Frau sich überhaupt beklagen kann / ist unbegreiflich, sagt mein Mann

Das bisschen Kochen ist doch halb so wild / sagt mein Mann / was für den Abwasch ganz genauso gilt /sagt mein Mann/ wie eine Frau von heut’ darüber stöhnen kann / ist ihm ein Rätsel, sagt mein Mann

Und was mein Mann sagt stimmt haargenau / ich muss das wissen, ich bin ja seine Frau

Das bisschen Wäsche ist doch kein Problem / sagt mein Mann / und auch das Bügeln schafft man ganz bequem / sagt mein Mann / wie eine Frau von heut’ da gleich verzweifeln kann / ist nicht zu fassen, sagt mein Mann

Das bisschen Garten, o wie wohl das tut / sagt mein Mann / das Rasen schneiden ist für den Kreislauf gut / sagt mein Mann / wie eine Frau von heut’ das nicht begreifen kann / ist unverständlich, sagt mein Mann

Er muss zur Firma geh’n tagein tagaus / sagt mein Mann / die Frau Gemahlin ruht sich aus zu Haus / sagt mein Mann / dass ich auf Knien meinem Schöpfer danken kann / wie gut ich’s habe / sagt mein Mann.“