Das Jugendorchester lässt sich durch die Lichter der Stadt treiben. Foto: Ziechaus

Melodien der Stadt unter einem von vielen Lichtern erleuchteten nächtlichen Himmel hatte der Musikverein Sulgen für sein Herbstkonzert in der Festhalle angekündigt.

Schramberg-Sulgen - Das Jugendorchester stellte eine Stadt der Lichter von Andrew Watkin mit schwungvollem Einstieg vor und kam ins Schwingen zu "Sway" von Michael Bublé, den die Ansagerinnen Malin Kiefer und Jana Herzog als Rockhit ankündigten. Mit einem verspielten Swing verabschiedeten sich die jungen Musiker bei ihrem ersten Konzertauftritt seit 2019.

Vorsitzender Roman Seckinger freute sich über den Neustart des Orchesters nach über zwei Jahren erzwungener Pause. Deshalb konnte der neue Dirigent Stefan Hauser erst sein zweites Herbstkonzert vorbereiten und der Verein 2021 sein 150-Jahres-Jubiläum nicht feiern. Um so erfreulicher sei, dass die Musiker endlich wieder auftreten könnten, freute sich Tanja Witkowski als ehrenamtliche Stellvertreterin für die erkrankte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr über einen "musikalischen Höhepunkt mit bester Blasmusik".

In den Straßen von Dublin

Mit einem festlichen Einstieg zur Ouvertüre von Satoshi Yagisawa stimmte das Orchester mit allen Registern auf die musikalische Städtereise ein. Und die startete in der beschaulichen fränkischen Weinstadt Volkach in der Mainschleife mit dem turbulenten "Images of a City" von Franco Cesarini sehr akzentuiert und exakt; nur der ruhige und bedächtige Mittelteil ließ fränkisches Leben erahnen.

In dem Skyliner von Otto M. Schwarz ahnten die Moderatorinnen Tamara Stortz und Melanie Bodtländer-Mauch die Lichter von Sulgen vom Lienberg aus. Nach der Pause ging es über den Horizont hinaus und man hörte dann das unruhige Leben in den Straßen von Dublin mit den hektischen Tönen irischer Fiddles, von Klarinetten imitiert.

Es braucht einen Rausschmeißer

Zum "Englishman in New York" von Sting’s Police griff der Sulgener Rolf Müller zum Sopransaxofon und belohnte das begeisterte Publikum in der Zugabe mit einer grandios verjazzten Version des Tee Trinkers in New York. Mit einem Marsch, arrangiert von Wolfgang Wössner, wollte das Orchester das Publikum "zum Städtle hinaus" begleiten, aber die Zuhörer blieben noch mit den "Eagles" im "Hotel California" und bewegten sich erst nach dem Rausschmeißer in Richtung Heimat.