Jenny Winkler und Patrik Schmitt sind zum zweiten Mal das Stuttgarter Fasching-Stadtprinzenpaar - und nun wollen sie als "Sofie & Rik" in der Musikbranche groß rauskommen. Für das ... Foto: Jens Kilian

Jenny Winkler und Patrik Schmitt sind zum zweiten Mal das Stuttgarter Fasching-Stadtprinzenpaar - und nun wollen sie als "Sofie & Rik" in der Musikbranche groß rauskommen.

Stuttgart - "Ja, das wird ganz wunderbar, wir backen uns ein Prinzenpaar": Unter diesem Motto und mit einem selbst produzierten Song waren Jenny Winkler und Patrik Schmitt aus Stuttgart in der Faschingssession 2011/12 angetreten. Die beiden wurden zu den Oberhäuptern der Karnevalsgesellschaft Möbelwagen gekürt, waren somit Stuttgarts Stadtprinzessin Jenny I. und Prinz Patrik I. - und wurden von uns während der fünften Jahreszeit redaktionell in einem Blog und beim Faschingsumzug in der Stuttgarter City begleitet. So weit, so gut, so bekannt.

Vor wenigen Wochen dann, Mitte November, sind die beiden gar erneut zum Prinzenpaar der baden-württembergischen Landeshauptstadt gekürt und im Rathaus inthronisiert worden - allerdings unter anderen Namen: Die 32-jährige Jenny und ihr ein Jahr jüngerer Lebensgefährte Patrik wollen ab sofort als "Sofie I. und Rik I. zu Stutengarten" für närrische Stimmung sorgen. Und Schlagerlieder singen. Denn das ist ihr neuestes Projekt.

"Helene Fischer, Andrea Berg, Kristina Bach - diese Namen kennt jeder. Deren Musik haben wir uns zuletzt sehr oft angehört und orientieren uns nun daran", sagt Jenny Winkler, die problemlos als Bühnen-Multitalent bezeichnet werden darf: Die gebürtige Hessin absolvierte erst eine Ausbildung zur Toningenieurin in Frankfurt, dann zur Musical-Darstellerin in Hamburg, heute singt, tanzt und moderiert sie. Und sie spielt Theater, aktuell gehört sie zum Ensemble von "Der kleine Horrorladen" im Theater der Altstadt im Stuttgarter Westen.

"Schlager funktioniert halt gut"

Aber Schlager? "Freunde haben uns gefragt, ob wir beide nicht mal Lust hätten, ein paar Songs aufzunehmen. Schlager funktioniert halt gut", sagt die 32-Jährige, die ihren neuen Künstlernamen Sofie Maywald wie folgt erklärt: "Sofie ist der Name meiner Urgroßmutter väterlicherseits und der Nachname kommt daher, dass ich im Mai geboren bin und mein Großvater mütterlicherseits aus Japan 'Mori' heißt - was auf Deutsch Wald bedeutet."

Alles klar? Komplizierter ging's nicht? "Naja, wir sind eben Kunstfiguren. In der Musikbranche sind Künstlernamen durchaus normal. Der Schlager ist jetzt ein Projekt von uns und ich möchte meine verschiedenen Programme voneinander trennen. Daher die neuen Namen."

Ihr Freund Patrik Schmitt, die beiden sind seit zwei Jahren ein Paar, heißt als Schlagersänger nun Rik Siegelbach - "er ist in Siegelbach bei Kaiserslautern aufgewachsen und vor zehn, elf Jahren nach Stuttgart gekommen", erklärt Jenny Winkler.

Der Schlager-Plan von Sofie & Rik: "Bloß nicht zu volkstümlich"

Herausgekommen bei den Studioaufnahmen des "neuen Traumpaares am Schlagerhimmel", wie sie sich auf ihrer eigenen Homepage bezeichnen, sind bislang acht Lieder mit Titeln wie "Achterbahn ins Glück", "Frühstück im Himmel", "Du bist mein Schneemann" oder auch "Du musst leider gehen". Letzteres nennt Jenny Winkler schmunzelnd "den Betrüger-Song" - und singt nach der Titelzeile die Worte "...denn mein Mann kommt um zehn".

"Zu volkstümlich darf es sich auf keinen Fall anhören"

Dass dies deutlich nach eingängigem Schlagersprech klingt, ist kein Zufall: "Der Schlager ist uns nicht in die Wiege gelegt worden. Wir mussten uns erst einmal in das Vokabular einhören und darauf achten, welche Wörter benutzt werden", sagt die Stuttgarter Stadt- und Schlagerprinzessin, die auch das eine oder andere Mal den "ZDF-Fernsehgarten" und "Immer wieder sonntags" im Ersten eingeschaltet hat. Schlager-Fortbildung am Sonntagvormittag auf der Wohnzimmercouch.

Für die Texte von "Sofie & Rik" ist überwiegend Stefan Großekathöfer zuständig, dem das Musiklabel Katti Records gehört. Produziert wird das Ganze im Tonstudio von Kurt Eisfeld in Weingarten bei Karlsruhe. "Natürlich kommt bei uns sehr oft der Synthesizer zum Einsatz", sagt Winkler, "es ist echt nicht leicht, die richtige Musik hin zu bekommen. Zu volkstümlich darf es sich auf keinen Fall anhören. Das wollen wir nicht."

"Auf unsere Musik sollte man Discofox tanzen können"

Aus diesem Grund haben die beiden auch beschlossen, auf den Fotos auf Homepage und Facebook-Auftritt, dem bislang 503 Fans folgen (Stand: 4. Dezember, 15 Uhr), die Stadt Stuttgart mit einigen ihrer Wahrzeichen zu zeigen.

"Wir wollten keine Landidylle und kein Landei-Image. Unser Projekt soll deutschlandweit funktionieren", so der Schlager-Plan der 32-Jährigen, die aus der Nähe von Frankfurt stammt und schon in Köln, Hamburg und Berlin gewohnt hat. Und nun eben in Stuttgart. Ein Leben in der Großstadt. "Unsere Musik ist an alle gerichtet, im Alter von 20 bis 80 Jahren. Und man sollte Discofox darauf tanzen können, der Rhythmus ist ganz wichtig."

Entstanden sind bei den Aufnahmen im Januar dieses Jahres dann Textzeilen wie diese hier, die bereits an einige Radiosender (SWR4, NDR1 u.a.) verschickt wurden:

Tausend PS in den Himmel hinein,
der Mond und die Sterne laden uns ein.
Der Himmel ist offen wir kommen vereint
ins Sternenzelt hinein.
Schnell wie das Licht fahren wir durch das Nichts,
Straße zur Sonne, rein in das Licht.
(aus "Autobahn ins Glück")

Oder auch:

Alles was du sagst,
oh, ich spür es jeden Tag,
wie eine Wolke im Wind,
du bist mein Himmel voller Geigen.
(aus "Himmel voller Geigen")

Im Dezember stehen für "Sofie & Rik" zwei, drei Faschingsauftritte an, im Januar und Richtung Rosenmontag (11. Februar 2013) werden sie dann nahezu jedes Wochenende unterwegs und auf der Bühne sein.

"In den ZDF-Fernsehgarten vielleicht!"

Und danach? Nach Aschermittwoch und der Saison? Wo soll es hingehen? "In den ZDF-Fernsehgarten vielleicht! Das wäre schon lustig", lacht Jenny Winkler.

"Tatsächlich wissen wir natürlich nicht, was passiert. Unser Ziel ist es schon, als 'Sofie & Rik' kleinere Konzerte zu geben oder auch bei Schlagertourneen mit anderen Künstlern dabei zu sein. Das könnte ich mir sehr gut vorstellen", sagt sie.

Und zutrauen würde man es ihnen auch, keine Frage.

>>> Hier geht's zur Homepage von Sofie & Rik