Die Tänzerinnen in Aktion Foto: Szymanski

Die Show der Künstlerinnen soll mit einer Tanzgruppe bereichert werden. Wer auf der Bühne stehen wird, wurde bei einem Vortanzen in der Stadthalle entschieden. 13 junge Frauen hatten sich um einen Platz im Ensemble beworben.

Arme kreuzen, ein Knie auf den Boden und mit den Armen kurz drüberwischen, wieder hoch, Oberkörper strecken, Finger spreizen, das alles schön synchron und genau nach der Musik: 13 Mädchen und junge Frauen tanzen im Studio der Stadthalle so biegsam, elegant und energiegeladen, dass Zuschauer unruhige Füße bekommen.

 

Die Gruppe übt einen Teil der Tanzphasen, die sich die Choreographin Vanessa Haug ausgedacht hat. Fünf von ihnen werden ausgewählt für die große Show der Musical Ladies im November in der Stadthalle.

Männer kamen nicht zum Casting

Während der Zuschauer überlegt, dass er das nie und nimmer hinbekommen würde und deshalb die Augenbrauen hochzieht, herrscht an diesem Nachmittag das große Lächeln bei den Tänzerinnen. Aber auch bei der Choreografin und den Musical Ladies Beatrix Reiterer und Melanie Gebhard wird gelächelt.

„Ihr sollt euch wohlfühlen, der Spaß steht im Mittelpunkt. Wir wollen sehen, wie ihr in die Welt strahlt“, ermuntert Gebhard die Tänzerinnen. Männliche Tänzer hätten sich nicht gemeldet, tanzen scheint Frauensache zu sein. Hier wird gelächelt, motiviert und gelobt, also ganz anders als bei anderen Wettbewerben wie zum Beispiel „Germany’s next Topmodel“ im Fernsehen.

Drei Tänzerinnen stehen schon fest

Schon einmal wurde die Show der Musical Ladies mit einer Tanztruppe bereichert. „Das ist beim Publikum sehr gut angekommen, weshalb wir das nächste Gastspiel wieder tänzerisch ausschmücken wollen“, sagt Beatrix Reiterer.

Beim Vortanzen in der Stadthalle ermutigt sie die jungen Frauen, dass es nicht allein um Perfektion, sondern auch um Ausstrahlung und den besonderen Musical-Groove gehe und um eine homogene Gruppe. Insgesamt wirken acht Tänzerinnen mit bei der geplanten Show, drei stehen schon fest.

Wer nicht ausgewählt werde, solle sich keine Gedanken machen. Vielleicht klappe es ja beim nächsten Mal, meinen die Musical Ladies. Das genaue Programm für die Balinger Show im Spätherbst steht jedoch noch nicht fest.

Für die Gage gibt es kein Budget

Teile werden Julia, ein Pop-Musical frei nach „Romeo und Julia“ von Shakespeare, oder „Wicked – Die Hexen von Oz“ sowie Welthits von Queen oder Abba sein. Darauf freuen sich Emilia, die auf Lehramt studieren will, und Sindan, die sich als Physiotherapeutin ausbilden lassen möchte – falls sie denn ausgewählt werden. Ihre Beweglichkeit und ihre Liebe zum Tanz stammen vom Mitwirken in einem Balinger Tanzstudio. Emma, Sandra, Michèle und Verena, die etwas reiferen Tänzerinnen, verbindet eines: „Wir lieben Tanzen und Musicals.“ Dass sie keine Gage erhalten, weil es kein Budget dafür gibt bei dem Projekt Musical Ladies, scheint nebensächlich. Es geht allen ums Tanzen und groovende Musical-Musik.