„Mamma Mia!“ Das Abba-Musical ist für fünf Abende zurück in Stuttgart. Bilder, Setlist und Kritik von der fast ausverkauften Premiere in der Porsche-Arena.
Mamma Mia, here we go again! Das ABBA-Musical ist zurück in Stuttgart und feiert sein 25-jähriges Jubiläum seit der Premiere in London. Vom 11. bis zum 15. Dezember gastiert deshalb die „Mamma Mia!“-Tour in der Porsche-Arena. Fast ausverkauft ist nicht nur die Premiere, sondern jede Show in Stuttgart. „Der Ansturm war riesig“, erzählt die Mitarbeiterin am Ticketschalter. Das Musical war bereits von Juli 2004 bis September 2007 in Stuttgart, in dieser Zeit wurden 1306 Shows gespielt.
Pailletten und Glitzer liegen in Führung
Während VfB-Fans am Mittwochabend mit rot-weißen Schals in die MHP-Arena strömen, zeigen sich auch einige Abba-Fans im passenden Outfit: Pailletten und Glitzer liegen klar in Führung.
Darstellerin Ellie Kingdon als Sophie eröffnet mit der ersten Strophe von „I Have a Dream“. Ihr Traum? Endlich ihren Vater kennenlernen und von ihm zum Altar geführt werden. Die 20-Jährige ist mit ihrer Mutter Donna auf einer undefinierten griechischen Insel aufgewachsen und weiß nicht viel über ihre Vergangenheit, außer: Es gibt gleich drei ehemalige Liebhaber ihrer Mutter, die potenziell ihr Vater sein könnten.
Im ersten Moment wirkt die einfache Mittelmeer-Kulisse in der großen Porsche-Arena etwas verloren. Mit dem Charme des Apollo-Theaters im SI-Centrum kann sie nicht mithalten. Doch sobald Sophies Freundinnen „Honey Honey“ anstimmen, ist das vergessen. Dann fühlt sich auch das minimalistische Bühnenbild nach Griechenland und Bad Cannstatt ein bisschen nach Londoner West End an – dort gilt „Mamma Mia!“ als das am drittlängste laufende Stück. Nur die deutschen Untertitel links und rechts von der Bühne lenken hin und wieder ab, auf der Tour-Version von Regisseur Paul Garrington („Dirty Dancing“-Musical) wird nämlich in der englischen Originalversion gesungen.
Abba-Songs altern nicht
Die Geschichte von Donna und ihrer turbulenten Vergangenheit ist eingebettet in die größten Hits der schwedischen Popband Abba. Gegründet 1972, gewann die vierköpfige Band zwei Jahre später den Eurovision Song Contests mit „Waterloo“. Der darauffolgende Hype um die Schweden machte sie zur erfolgreichsten Band der 70er Jahre. Die Lieder sind größtenteils über 50 Jahre alt – das Publikum übrigens nicht – und trotzdem altern die Songs nicht, sie werden nur besser. Abba ist nie out, das zeigt sich am Mittwochabend in der Begeisterung des Publikums.
Nicky Swift glänzt als Donna schon bei ihren ersten Songs „Money, Money, Money“ und „Mamma Mia“ und macht Meryl Streep Konkurrenz. Die Oscar-Gewinnerin spielt Donna in der Filmadaption des Musicals. Obwohl sich das Publikum zurückhält, fällt es bei „Dancing Queen“ vielen schwer, nur zuzuhören. Es wird im Takt geklatscht und der Drang, einfach laut mitzusingen, kollektiv unterdrückt.
Bei „Does Your Mother Know“ wird gelacht, während des Mutter-Tochter-Duetts „Slipping Through My Fingers“ Taschentücher gezückt. Nicht nur bei Sophie, sondern auch in der Porsche-Arena herrscht emotionales Chaos. Am Ende gibt es zwar einen überraschenden Plottwist, aber geheiratet wird trotzdem. Wer letztendlich „I Do, I Do I Do, I Do, I Do” sagt?
Konfetti, Pailletten und Standing Ovations
Nach Konfetti-Regen und viel Applaus kommt das Ensemble nochmals auf die Bühne. Die Hauptdarsteller natürlich in paillettenbesetzten Jumpsuits und Schuhen mit Plateau-Absätzen. Die Standing Ovations verwandeln sich in eine Party und das Publikum klatscht, singt textsicher und tanzt zu „Mamma Mia“, „Dancing Queen“ und „Waterloo“. Mit „Thank you Stuttgart“, verabschiedet sich Nicky Swift im gelben Anzug und erinnert damit das Publikum daran, dass vor der Porsche-Arena kein Segelboot und Sonne, sondern Nieselregeln und Verkehrschaos wartet – Mamma Mia!
Setlist
- I Have a Dream
- Honey, Honey
- Money, Money, Money
- Thank You for the Music
- Mamma Mia!
- Chiquitita
- Dancing Queen
- Lay All Your Love on Me
- Super Trouper
- Gimme! Gimme! Gimme!
- The Name of the Game
- Voulez Vous
- Under Attack
- One of Us
- S.O.S
- Does Your Mother Know
- Knowing Me, Knowing You
- Our Last Summer
- Slipping Through My Fingers
- The Winner Takes It All
- Take a Chance on Me
- I Do, I Do, I Do, I Do, I Do
- I Have a Dream
- Zugabe
- Mamma Mia
- Dancing Queen
- Waterloo
„Mamma Mia!“: Weitere Termine
„Mamma Mia!“ ist noch bis zum 15. Dezember in der Porsche-Arena in Stuttgart zu sehen: Vorstellungen sind am 12. und 13. Dezember um 20 Uhr, am 14. Dezember um 15 und 20 Uhr und am 15. Dezember um 13 und 18 Uhr. Tickets gibt es hier.