Auch in Nagold stand eine große Zahl an Künstlern auf der Bühne. Foto: Stadler

Rund hundert Mitwirkende standen beim aktuellen Musical aus der Feder von Marion und Gilbrecht Schäl mit dem Titel "Das Wagnis" auf der Bühne der Nagolder Stadthalle.

Nagold - Das spannungsgeladene und abwechslungsreiche Stück wurde von den professionell wirkenden Laien zwischen 12 und 70 Jahren mit enormem Engagement und großer Liebe zum Detail dargeboten. Die bei freiem Eintritt angebotene gelungene Veranstaltung hätte mehr Besucher verdient gehabt.

Seit über 30 Jahren gibt es das Projekt Falkenstein. Dahinter stehen Marion und Gilbrecht Schäl, der Kantor aus Falkenstein im Vogtland und seine Frau. Während sie die Texte zu den Musicals schreibt, übernimmt er die Vertonung. Ihren vier Kindern, die alle biblische Namen tragen, hatten sie leichtsinnerweise jeweils ein eigenes Musical versprochen. Entstanden sind daraus die Musicals mit Namen Stephanus, Jonathan, Debora und Rebekka.

Anfangs waren primär Kinder auf der Bühne

Waren anfangs primär Kinder auf der Bühne beteiligt, so stehen bei den Projekten inzwischen bis zu 75 Personen jeden Alters auf der Bühne. Ihr aktuelles Musical-Projekt mit dem Namen "Das Wagnis" startete in seine Probephase im Jahr 2019. Unterbrochen durch die Pandemiezeit wird es seit vergangenem Jahr aufgeführt.

Inhaltlich handelt das musikalische Werk mit seinem zu Herzen gehenden Gesang zu eingängiger Musik und mitreißenden Tänzen von der Entstehung des Christentums und dem Wagnis, den Worten des Gottessohnes zu folgen. Kompetentes Schauspiel, Lichteffekte sowie beeindruckende Requisiten und Kostüme ließen dabei deutlich werden, dass sich das Christentum trotz Anfeindungen und Ausrottungsversuchen, zur größten Glaubensgemeinschaft der Welt entwickeln konnte.

Szenerie wechselte von der Hauptbühne auf die Seitenbühne

Dieses große Wagnis für einzelne Menschen wurde in den Katakomben in Rom dargestellt. Hier trafen sich die Anhänger von Jesus, im Musical mit dem aramäischen Namen Jeshua bezeichnet, schrieben Schriften mit seinen Worten an und überlebten den vom Wahn getriebenen und herrschenden Kaiser Nero trotz Verfolgung, Vertreibung und Missachtung.

Die Szenerie in der Stadthalle wechselte von der Hauptbühne auf die Seitenbühne mit dem Nachbau der Katakomben und ließ die Darsteller auch in großen Gruppen durch den Mittelgang und die Seitengänge der Halle Richtung Bühne pilgern. Die Geschichte spielte sich bisweilen rund um die bedauerlicherweise nur überschaubare Zahl der Zuschauer ab, die den Weg in die Stadthalle am späten Freitagnachmittag gefunden hatten.

Nur überschaubare Zahl an Zuschauern

Video- und Texteinspielungen sowie ein Begleitheft zum Nachverfolgen der Liedtexte erhielten die Besucher des Musicals bereits beim Betreten der Halle. Mit einem 30-köpfigen Technikteam, einer Live-Band und Einspielungen des Sinfonieorchesters "Sinfonietta" aus Dresden stand das Projekt Falkenstein mit Musicals schon mehr als 150 Mal auf deutschen Bühnen. Dabei wechseln die drei Szenen, die von einer Pause unterbrochen wurden, zwischen der Zeit als Jesus im Alter von etwa 30 Jahren ohne Widerstand am Kreuz gestorben ist und der Zeit drei Jahrzehnte später. Gezeigt, gespielt, gesungen und getanzt wurde die Öffnung der Menschen für die Botschaft der Liebe des Sohnes Gottes. Gefeiert wurde von den Darstellern auch, dass Jesus sie bis an ihr Lebensende begleitet bis hin zu der Botschaft, die sich verbreitet und die Christengemeinde entstehen ließ.