Am Museumstag wurde reichlich von der Gelegenheit Gebrauch gemacht, sich im Hausacher Zunftarchiv sowie im Molerhiisle umzuschauen und sich mit der Historie auseinanderzusetzen.
Geschichte samt dazugehörenden Geschichtle gab es am vergangenen Sonntag beim Internationalen Museumstag im Zunftarchiv und im Molerhiisle.
Die letzte Gelegenheit nutzten viele Besucher, um das Molerhiisle in der Breitenbachstraße anzusehen. Das Häuschen gab zum allerletzten Mal Einblick in das Leben und Wirken des Hausacher Heimatdichters und Kunstmalers Eugen Falk-Breitenbach.
Der „Malerpoet“ vermachte es nach seinem Tod 1979 der Stadt Hausach unter der Bedingung, dass es bleiben sollte, wie es war, und als Museum öffentlich zugänglich gemacht würde. Eigentlich eine tolle Sache, aber auch eine gewisse Bürde für die Stadt, mit sehr viel Aufwand.
Molerhiisle wurde der Stadt ohne Bedingungen zuteil
Fast erschlagen wurden die Besucher von dem voll gestellten Häuschen, das derzeit Werkstudentin Melina Egg im Rahmen ihrer Masterarbeit inventarisiert, bevor es verkauft werden kann. Während einige zum Ausdruck brachten, dass es sehr schade sei, das kleine Museum aufzulösen, fanden es andere „höchste Zeit“.
Egg gab interessante Einblicke in ihre Vorgehensweise. Sie und Hubert Maier-Knapp vom Historischen Verein luden zu Führungen ein, während im Garten Urban Huber-Wölfle und Gregor Huber aufspielten. Urban Huber-Wölfle von Goschehobel vertonte Falk-Breitenbachs Gedicht „s’Bergmännle vom Huserbach“ und bot eine „Welturaufführung“, die mit großem Beifall bedacht wurde.
In der Altstadt öffnete derweil das Zunftarchiv der Freien Narrenzunft. Dort führten der Zunftarchiv-Beauftragte und Blauer Eugenio Agüera Oliver sowie Blauer Timm Henke durch das kleine, aber feine Narrenmuseum, in dem gerade die Sonderausstellung über „Die Blauen“ gezeigt wird. Hier gab es tiefe Einblicke rund um die Husacher Fasent: Neben dem Ablauf während der fünften Jahreszeit aus Sicht der Blauen zogen vor allem die Strohpuppe samt Scharfrichter die Blicke auf sich.
Im Zunftarchiv-Büchle, das zur Sonderausstellung erschien, gibt es viel Wissenswertes nachzulesen und alte Fotografien zu bestaunen. Die bei der Ausstellung gezeigten Fotografien regten zu Gesprächen an und so manch ein Besucher hatte dazu noch eine Anekdote parat. Die alten Masken von Hansele und Spättle zeugten von der langen Geschichte des Hausacher Fasentbrauchtums.
Das Interesse der Besucher war groß, sie konnten in den Chroniken schmökern oder unterhielten sich angeregt über die ausgestellten Exponate.
Öffnungszeiten
Das Zunftarchiv in der Schlossstraße öffnet an jedem ersten Sonntag im Monat von 15 bis 17 Uhr seine Pforten. Sonderführungen sind jederzeit möglich und können per E-Mail an zunftarchiv@narrenzunft-hausach.de oder unter Telefon 07831/8854 erfragt werden.