Bei der Munich Re sprudeln die Gewinne. Foto: imago/Mladen Lackovic

Wenn Versicherer aus Katastrophen Kapital schlagen, zeugt das von ihrer exzellenten Arbeit. Für Verbraucher aber sind das beunruhigende Nachrichten, kommentiert Thomas Magenheim.

Katastrophen fördern oft die Nachfrage nach Versicherungen. Das kann man exemplarisch am Branchenriesen Munich Re beobachten. Aus der Menschheitskrise Klimawandel hat er zudem ein hochprofitables Geschäft gemacht, weil das eigene Risikomanagement funktioniert. Die Münchner beschäftigen Heerscharen von Meteorologen und Klimawissenschaftlern, um möglichst genau zu wissen, welche Schadendimensionen künftig auf sie zukommen. Daran richten die Versicherer dann nicht nur die Prämienhöhe aus, sondern auch den Anteil eines Risikos, das gezeichnet wird. Die Experten der Munich Re machen dabei einen guten Job, wie die aktuelle Bilanz zeigt.

Die Profite kommen durch satte Preiserhöhungen zustande

Im Blick nach vorne winken weiter sprudelnde Gewinne, weil gerade in harten Zeiten vom einzelnen Verbraucher bis zu Versicherungskonzernen viele bevorzugt bei einem stabilen Konzern wie Munich Re Risikoschutz suchen. Gewinner sind aber nicht alle gleichermaßen. Denn die Profite der Munich Re kommen vor allem durch satte Preiserhöhungen zustande. Der benachbarte Allianz-Konzern erhöhte die Prämien für Schaden- und Unfallpolicen im globalen Maßstab zuletzt um im Schnitt knapp sechs Prozent. In einzelnen Sparten und Regionen kann daraus im Fall etwa einer Elementarschadenpolice gegen Klimarisiken ein weit höherer Aufschlag werden.

Dazu kommen höhere Selbstbehalte – oder dass Versicherer von Verbrauchern nachweisbar verstärkte Vorsorge fordern, etwa durch hochwassersicheres Bauen. Gekonntes Risikomanagement führt deshalb bei Versicherern auch in Krisenzeiten zu höheren Gewinnen. Verbraucher hingegen können froh sein, wenn ihre inflationsbedingten Kaufkraftverluste in Grenzen bleiben, und müssen zusätzlich für Versicherungen immer mehr bezahlen, was die Inflation hoch hält. Wirklich beruhigend ist das für Normalverbraucher nicht.