Das Freiburger Tiergehege wird immer beliebter. Im vergangenen Jahr sind rund 558 000 Menschen in den Tierpark gekommen. Um in Zukunft den steigenden Besucherzahlen gewachsen zu sein, investiert der Mundenhof in die Infrastruktur.
Die Idylle sei vorüber, sagt Susanne Eckert vom Leitungsteam des Freiburger Mundenhofs. Das größte Tiergehege im Land hat im vergangenen Jahr ein Besucherplus von rund zehn Prozent erlebt. Erst im Jahr zuvor hatte der Mundenhof die 500 000-Besucher-Marke geknackt. Rekord folgt also auf Rekord.
Doch die 558 000 Gäste im Jahr 2024 sind weniger das Problem, das Team erwarte in den kommenden Jahren sogar noch einen weiteren Zuwachs auf 700 000 Gäste im Jahr und mehr. Geschuldet ist das dem neuen Stadtteil Dietenbach, der direkt neben dem Mundenhof entsteht und dessen Bautätigkeiten man mittlerweile auch in Form einer neu gestalteten Zufahrt zum Tiergehege zu spüren bekommt. Perspektivisch, so Eckert, kommen nun viele Investitionen in den Gebäudebestand am Mundenhof zu, denn dieser soll für die kommenden 50 bis 100 Jahre fit gemacht werden.
Der neuerliche Besucherrekord sei somit „einfach großartig“ und gleichzeitig „eine Herausforderung“, so Umweltbürgermeisterin Christine Buchheit (Grüne). Das Tiergehege brauche neue Sitzgelegenheiten und weitere Erneuerungen, um in die Zukunft entwickelt zu werden.
Irritationen über Eierdiebe bei Nandus und Strauße
Und da der Verkauf der Jahresparkkarten so gut angenommen werde, könne man gut ablesen, dass der Mundenhof von vielen Menschen immer wieder besucht wird, so Birte Boxler vom Leitungsteam des Mundenhofs, das ab dem 1. April um die US-Amerikanerin Melinda Schlegel als neue Cheftierpflegerin ergänzt wird. Schlegel lebt seit zehn Jahren in Deutschland und war zuletzt im Zoo in Saarbrücken tätig.
Der Mundenhof befinde sich in einem großen Prozess der Veränderung, so Susanne Eckert. „Hier ist überall Baustelle.“ So entstehe zurzeit eine neue Werkstatt in einem alten Silostall auf dem Gelände und aus dem alten Bolzplatz auf dem Gelände wird ein „Zukunftsgarten“ gezaubert.
Eierdiebe haben den Tierpark heimgesucht
Allerdings gab es zuletzt auch irritierende Nachrichten für das Mundenhof-Team: Eier-Diebe bedienten sich im vergangenen Jahr bei den Nestern der Strauße und der Nandus. „Das hat die Vögel vermutlich so gestresst, dass es im vergangenen Jahr keinen Nachwuchs beim Strauß gab“, ist Birte Boxler sicher. Doch auch wenn es hin und wieder zu Vandalismus komme, müsse man noch keinen Sicherheitsdienst bereitstellen, so Susanne Eckert.
Für Schlagzeilen sorgten zuletzt die Javaner-Affen, die bei einem Forschungsprojekt eingesetzt wurden: Ein Forscher setzte den Affen eine „Rätselbox“ und nachgemachte prähistorische Werkzeuge vor um zu sehen, ob die Affen die Box „knacken“ würden. Geklappt habe das dann nicht, so Boxler: „Unsere Affen brauchen da wohl noch etwas Zeit.“
Keine Zeit mehr brauchen hingegen die kleinen Erdmännchen, die im Februar geboren wurden: Sie tollen schon munter und unter Aufsicht ihrer erwachsenen Artgenossen durch das weitläufige Gehege. Sie sind schon jetzt die Stars der aktuellen Mundenhofsaison, in der es auch wieder eine Vielzahl von Veranstaltungen wie den „Tag der offenen Hoftür“ (6. April) oder die neu konzipierte Führung „Rund um die Kuh“ (7. Mai) und im Herbst und Winter das beliebte Kürbisfest und das Krippenspiel geben wird.
Öffnungszeiten und Anreise
Öffnungszeiten
Der Mundenhof in Freiburg ist an 365 Tagen im Jahr rund um die Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Zwei Drittel der Besucher reisen mit dem Auto an. Die Parkgebühr kostet je nach Saison und Tag fünf oder zehn Euro pro Tag.
Anfahrt
Derzeit ist die Anfahrt durch die Erdarbeiten für den neuen Stadtteil Dietenbach über eine klar ausgeschilderte Baustellenstraße geregelt. Die Stadtverwaltung weist darauf hin, dass der Online-Dienst Google-Maps Autofahrer aber über den Stadtteil Rieselfeld leitet. Die Strecke führt über einen landwirtschaftlichen Weg, der für PKW gesperrt ist und durch die Lebensräume brütender Vögel führt, die nicht gestört werden dürfen. Wer trotzdem dort fährt, riskiert dreistellige Bußgelder.