Sympathisch, quirlig, schwäbisch: Thomas Schwarz Foto: Will

Thomas Schwarz war Gast beim 16. Mundartstammtisch in Melchingen. Die Auszüge aus seinen Soloprogrammen boten Einblicke in die Tiefe des schwäbischen Wesens.

Sein Name ist fast Programm, zumindest aber Inspiration für die Titel seiner inzwischen vier abendfüllenden Solo-Programme: Voralbkomödiant Thomas Schwarz aus Eschenbach bei Göppingen war Gast des Abends beim mittlerweile 16. Mundartstammtisch im Gasthaus „Ochsen“ in Melchingen.

 

Die Gaststube des „Ochsen“ ist der authentische Rahmen für diesen Mundartstammtisch, der durch und durch schwäbisch geprägt ist. Und der die Leute aus der näheren Umgebung, aber auch von weiter her in Scharen nach Melchingen lockt. So auch beim 16. Abend des Stammtisches, zu dem Adelbert Barth, Organisator und Gastgeber, zahlreiche Gäste in der voll besetzten Wirtsstube begrüßen konnte – stilecht in gutem Schwäbisch: „Schee, dass alle do send.“

Jo Schmieg Foto: Will

Voralbkomödiant Thomas Schwarz, seit diesem Jahr im Schwabenalter, bot dann auch schwäbisches Kabarett – das neudeutsche „Comedy“ mag man hier fast nicht in den Mund nehmen – vom Feinsten.

Die Auszüge aus seinen Soloprogrammen boten Einblicke in die Tiefe des schwäbischen Wesens, in der Rolle des Vereinsmeiers unternahm er einen Parforceritt durch die dörfliche schwäbische Vereinslandschaft. Derb, manchmal auch zweideutig, aber nicht zotig: Ein Witz folgte dem anderen, begleitet von den Lachsalven des Publikums.

Schwäbisches durch und durch, wie geschaffen für den Mundartstammtisch. Thomas Schwarz ist, wie er erzählte, seit 2011 mit Mundart unterwegs. Zur Voralbkomödie kam er über das Theaterspielen beim Gesangsverein. Ihn und seine Programme kann man auch für verschiedene Anlässe buchen. „Kabarett hat ja immer auch einen Bildungsauftrag“, unterstrich er im Verlauf seines Auftritts, währenddessen er mühelos von einem Thema zum anderen wechselte.

Das Gasthaus war gut besucht. Foto: Will

Die Stammtischgäste honorierten seinen Auftritt mit herzlichem Applaus. Der ist ja bekanntermaßen das Brot des Künstlers, aber auch Künstler müssen sich gelegentlich den Realitäten des Alltags stellen: Ein Körbchen für Spenden ging mit seinem Hinweis „Heute ist der Tag des Scheinwerfers“ in Umlauf.

Charakteristisch für den Mundartstammtisch sind auch die Beiträge aus dem Publikum. Edith Wanderer und Sigrun Früh, in der Region bekannt als „Fleggarätscha vo Genkingen“, steuerten schwäbische Lieder und Geschichten bei. Jo Schmieg gab verschmitzt-trocken schwäbisch Gereimtes, Sprachakrobatik und Schüttlreime – nicht immer ganz jugendfrei – zum Besten. Willy Gastel, der Nachtwächter zu Burladingen, unterhielt danach noch mit schwäbischen Witzen.

Mit Liedern, gesungen und gespielt von Adelbert Barth und Lena Barth, klang dieser 16. Mundartstammtisch musikalisch aus.