In Münchweier herrscht Zufriedenheit: Viele Vorhaben wurden 2024 realisiert.
Einen ausführlichen Jahresrückblick präsentierte Münchweiers Ortsvorsteherin Charlotte Götz. Der Tenor: Viele dörfliche Vorhaben wurden umgesetzt, obwohl die finanziellen Spielräume immer enger würden. Das nicht zuletzt auch, weil Bund und Länder immer mehr Aufgaben an die Kommunen durchreichen würden, aber deren Finanzierung nicht gedeckt sei.
Bauangelegenheiten Voriges Jahr waren zehn Bauanträge im Rat behandelt worden, darunter zwei Neubauten. Ansonsten ging es zumeist um Aufstockungen, Nutzungsänderungen und Umbauten. Erfreulich sei gewesen, dass die historische Bogenbrücke in der Brogginger Straße grundsaniert wurde – wenngleich hier noch immer ein neues Geländer aussteht, bis zu deren Installation die Brücke noch gesperrt bleibt.
Suche nach Baugebieten: Nachdem der Versuch einer Baugebiets-Ausweisung im Hundsrück-West erfolglos beendet werden musste, startete der nächste Versuch, alternativ im Bettäcker zu neuen Bauplätzen zu kommen. Doch hier verweigerte eine Grundstück-Familie definitiv ihre Mitwirkung, andere „stellten Forderungen, zu denen noch Gespräche laufen“. So hat sich auch hier bislang noch nichts Entscheidendes bewegt.
Viele Veränderungen auf dem Friedhof
Änderungen auf dem Friedhof: Darauf ist Götz besonders stolz: Eine frühere Steinwüste sei durch Begrünung verschönert worden, plus westlicher Wege-Teilpflasterung. Das gärtnergepflegte Grabfeld wurde mit neuer Wegführung und Teilbepflanzung ansprechend erweitert. Neu eröffnet wurde ein Baumgrabfeld, der obere westliche Friedhofsteil wurde mit Bäumen bepflanzt, eine Umrahmungspflasterung des Kriegerdenkmals realisiert. Großen Anteil am besseren Friedhofs-Aussehen habe auch der Ortsverwaltungsmitarbeiter Andreas Otto gehabt, betonte Götz.
Hochwasserschutz: Im Wohngebiet Weiher wurde in Sachen Starkregen Abhilfe geschaffen: Es wurde eine Wasserrückhaltung gebaut, die als Abhilfemaßnahme schon guten Erfolg gezeitigt habe.
Lindenplatz: Nach einem Plan der Steinmetzin Martina Neubert wurde eine Umgestaltung des Lindenplatzes begonnen. Dort sollen bald entsprechend bearbeitete Sandsteine auf markante Ortseigenarten hinweisen.
Kommunalwahlen: Trotz der Abschaffung der Unechten Teilortswahl mit bis dahin drei garantierten Gemeinderatssitzen für das Dorf, gelang es gleich sieben Münchweierern als Ortsteil-Spitzenreitern, bei den Kommunalwahlen im Juni ein städtisches Mandat zu erobern. Der parallel gewählte neue Ortschaftsrat mit zahlreichen erstmaligen Mitgliedern sei, konstatierte Götz, sehr ausgewogen besetzt. Sie dankte dem Ortschaftsrat auch in neuer Besetzung für das gute Miteinander und konstruktive Arbeit zum Wohle des Ortes.
Schule: Auf die Einführung einer verpflichtenden Ganztagsschule ab 2026 war vorläufig verzichtet worden, weil diese bei einem Eltern-Infoabend nicht auf genügend Interesse gestoßen war. Außerdem wolle man entsprechende bauliche Maßnahmen erst dann angehen, wenn für dieses künftige Millionenprojekt auch staatliche Zuschüsse gesichert seien.
Lob für Veranstaltungen
Vereine, Kultur, Soziales: Götz lobte weit über den Ort hinausragenden vielfältigen Veranstaltungen – von Fasent über Schwarzwald-Mopedmarathon bis zu einem Herbstritt. Überdies betrieben die rührigen örtlichen Vereine eine intensive Jugendarbeit samt kleineren Festivitäten, Letzteres auch der Seniorenrat. Einziger dörflicher Wermutstropfen sei die kürzliche Schließung von „Gallaghers Nest“ als kleine, aber feine Künstler-Kultstätte. Dazu hoffe man, dass sich für Lisa und Matt Woosey eine neue „Location“ in Münchweier auftun möge.
Dankfest für Engagierte: Eine engagierte Bürgerschaft setze sich in vielfältiger Weise für Münchweier ein. Ohne deren Mithilfe, lobte Götz, sei im Ort vieles nicht umzusetzen. Drum habe man auch ein spendenfinanziertes „Dankefest“ durchgeführt, um damit die ehrenamtlichen Arbeiten auf verschiedenen Ebenen zu würdigen.
Ausblick auf 2025: Laut dem städtischen Haushaltsplan kann nun, berichtete Götz, die Kirchbergsanierung mit dem dritten westlichen Teil abschließend angegangen werden, ebenso die Pflasterung auf dem neuen Friedhof und der Pappelallee-Ausbau. Auch die Fertigstellung des Fahrradwegs ist in Aussicht. Weitere Vorhaben sind in Eigenregie vorgesehen und werden aus eigenen Ortsmitteln bestritten – etwa die Areal-Gestaltung rund um den Hörd-Pavillon und eine Radweg-Kennzeichnung mit historischen Info-Tafeln.
Baugebiet werden dringend benötigt
Weniger Münchweierer: Die Einwohnerzahl im Dorf ist weiterhin leicht rückläufig: 2024 wurden nur noch 1706 Münchweierer gezählt. Im Spitzenjahr 2022 waren es noch 1739 Bürger gewesen. Bei zwölf Geburten und 13 Sterbefällen liegt nahe, dass ein aktuelles Minus zu 2023 von 25 Einwohnern vor allem auf entsprechende Wegzüge zurückzuführen ist. So hofft Ortsvorsteherin Götz inständig, dass es mit der bisher vergeblichen Suche nach einem neuen Münchweierer Baugebiet endlich voran geht: Man brauche dringend neue Wohngrundstücke, um den Wegzug junger Einheimischer Familien zu bremsen.