Hier wartet Bio- und Restmüll auf die Abholung. Foto: Maja Dick

Ab 1. Januar 2026 übernimmt die Firma Bogenschütz aus Grosselfingen die Müllabholung im Zollernalbkreis. Was sich damit für die Haushalte ändert – die Redaktion hat im Landratsamt in Balingen nachgehakt.

Die Firma PreZero, die für viel Unmut gesorgt hatte, ist damit aus dem Spiel. Es ergibt sich eine neue Situation.

 

Ab 2026 holt PreZero den Müll nicht mehr. Kommen dann neue Mülltonnen in Umlauf?

Auf manchen Mülltonnen steht PreZero sogar auf dem Deckel. Dennoch: „Die Ausgabe neuer Mülltonnen ist nicht geplant“, heißt es auf Anfrage vom Landratsamt. Übrigens: Auf anderen Tonnen sind frühere Abfuhrunternehmen vermerkt – etwa Edelhoff, Remondis, Bogenschütz, und manche Tonnen haben keine Prägung.

Könnten sich mit Bogenschütz die Abholtage ändern?

„Unter Umständen: ja“, wird mitgeteilt. Dies werde den Zollernälblern dann aber rechtzeitig im neuen Abfallkalender für das Jahr 2026 bekanntgegeben.

PreZero hatte das „Zweikammer-System“. Kann Bogenschütz das auch leisten?

Durch das Zweikammersystem konnten mit einem einzigen Fahrzeug Bio- und Restmüll gleichzeitig abgholt werden. Nach Informationen des Landratsamts wird die Firma Bogenschütz hingegen Ein-Kammer-Fahrzeuge einsetzen. Das bedeutet für die Privathaushalte: „Am Abfuhrtag werden zwei Fahrzeuge – zeitlich versetzt – die Entleerungen vornehmen.“

Warum bekommen die Biomüllgeber – also die Privathaushalte – eigentlich keine Entschädigung, zum Beispiel vergünstigte Restmüllgebühren?

Aus dem Biomüll wird Kompost hergestellt, der weiterverwertet wird. Dem Landratsamt entstehen dabei Kosten bei der Entsorgung und Verwertung – zum Beispiel durch die Vergährung und den Transport des Biomülls: „Diese Kosten müssen umgelegt werden.“ Und: „Für den Biomüllbehälter gibt es keine separate Grundgebühr für den Privathaushalt. Nur die Menge wird zu 100 Prozent in Rechnung gestellt“, heißt es weiter.

Wie hat sich die „Sauberkeit“ des Biomülls seit Einführung der grünen, gelben und roten Karten entwickelt?

„Die Qualität des Biomülls hat sich während des Kontrollzeitraums (mit den drei Karten) kurzfristig verbessert“, heißt es. Die Bürger setzten seitdem zwar vermehrt auf Papier-Biomülltüten. Jedoch befänden sich weiterhin zahlreiche Störstoffe den Tonnen, zum Beispiel kompostierbare Folienbeutel, Plastikbeutel oder ganz anderes Material, das da nicht hineingehöre. Falsch verpackter Biomüll müsse aussortiert werden und gehe als potenziell wertvoller Kompost verloren. „Denn er landet als Restmüll in der Verbrennung.“

Was wird dagegen getan?

„Das Abfall- und Wirtschaftsamt des Zollernalbkreises appelliert hier an die Eigenverantwortung der Bürger und sensibilisiert über unterschiedliche Kanäle – Social Media, ZAKApp und gezielte Aktionen – was in die Biomülltonne rein darf.“

Wird nicht mehr kontrolliert?

Auf Kontrollen der vollen Biomülltonnen werde derzeit verzichtet. Der Grund: „Zeit- und Personalmangel.“