Diese Tonnen sind nicht zu groß. (Symbolfoto) Foto: Westwind - stock.adobe.com

Selbst wenn die Bürger bei einer Behörde ihre Daten über ein Online-Formular eingeben, muss oftmals im Hintergrund noch ein Beamter alle Informationen händisch abtippen. Zumindest bei der Abfallwirtschaft im Landkreis Freudenstadt soll damit aber bald Schluss sein.

Eine Mülltonne an- oder abmelden: Das soll bald im Landkreis Freudenstadt komplett digital möglich sein. Das kündigte Ulrich Hanfstein in der jüngsten Sitzung des Technischen Ausschusses des Kreistags an.

 

Hanfstein ist der Leiter des Eigenbetriebs Abfallwirtschaft des Landkreises. Er erklärte in der Sitzung, dass ein Kundenportal eingeführt werden soll, das vollständig digital ausgelegt ist. In dem Portal sollen umfassende Funktionen angeboten werden.

Vorher händisch übertragen

So sollen eine Anmeldung oder eine Abmeldung von der Abfallversorgung online möglich sein. Auch soll es dann digital möglich sein, die hinterlegten Adressdaten zu ändern oder den Austausch der Mülltonne zu beantragen – wenn zum Beispiel eine kleinere oder größere Tonne benötigt wird. Hanfstein kündigte zudem an, dass auch Lastschriftmandate über das Kundenportal übermittelt werden können.

Die Daten werden dann direkt im IT-System verwaltet. Das ist scheinbar keine Selbstverständlichkeit: „Bei normalen Online-Formularen ist das oft so, dass die Daten händisch in ein anderes System übertragen werden“, verriet Hanfstein. Er stellte daher klar: „Ein Onlineformular ist noch lange keine Digitalisierung.“ Doch damit soll nun offenbar endgültig Schluss sein: „Wir zielen auf volldigitale Prozesse.“

Angesichts dieser Aussichten machte sich Kreisrat Wolfgang Kronenbitter (FWV) Sorgen um Bürger, die noch nicht digital unterwegs sind. Kronenbitter wollte daher wissen, ob es auch künftig möglich sei, diese Vorgänge telefonisch oder schriftlich zu erledigen.

Der Erste Landesbeamte Reinhard Geiser, der die Sitzung leitete, konnte da aber beruhigen: Auch in Zukunft werde die Abfallwirtschaft noch zweigleisig fahren. Geiser versicherte: „Das gewohnte analoge System gibt es weiter – trotz Digitalisierung.“