Auf einer Privatfläche wurden diese LKWs und Anhänger abgestellt, über die sich Anwohner und Spaziergänger ärgern. Foto: Feinler

Die Nicht-enden-wollende-Geschichte: Anwohner und Spaziergänger ärgern sich über unschöne Zustände im Bereich Martin-Fassnacht-Straße im Gewerbegebiet Eutingen.

Eutingen - Eine ältere Bürgerin schreibt wütend: "Was da an Müll rumliegt ist schlimm. Den Gipfel machen aber zwei Grundstücke, die nicht bebaut sind. Sie befinden sich in der Martin-Fassnachtstraße. Es sind die beiden letzten Plätze in Richtung Eutingen. Auf dem letzten Platz sind jede Menge Aufleger, ein Motorwagen und dergleichen, alles abgemeldet und halbverrostet abgestellt."

Die Gemeindeverwaltung Eutingen kennt die Problematik und hat auch schon mehrmals darauf hingewiesen, dass es sich bei diesen Flächen um Privatflächen handelt. Claudia Belz von der Gemeindeverwaltung erklärt: "Eine Anzeige bezüglich der Anhänger, Auflieger und so weiter auf dem einen Grundstück liegt bereits seit Monaten bei der Baurechtsbehörde der Stadt Horb vor." Inge Weber von der Stadt Horb betont: "Wird ein Fahrzeug im öffentlichen Raum unrechtmäßig abgestellt (ruhender Verkehr), dann muss die Gemeinde Eutingen i.G. mit ihren Ordnungskräften hier tätig werden und eine Ordnungswidrigkeit verhängen (Strafzettel). Erst wenn dieser Strafzettel nicht bezahlt wird, geht das Ganze in ein Bußgeldverfahren über, für das dann die Stadt Horb als Bußgeldstelle zuständig ist."

Wenn eine Person vermehrt Ordnungswidrigkeiten begeht, kann die Gemeindeverwaltung Eutingen diese bei der Stadt Horb anzeigen. Inge Weber ergänzt: "Als Bußgeldstelle liegt uns momentan keine Anzeige durch die Gemeinde Eutingen vor. Auch sonst ist kein Bußgeldverfahren anhängig."

Auch Verbotsschilder konnten die Problematik nicht lösen

Die Mitarbeiter der Gemeinde Eutingen, der Stadt und die Polizei hatten sich vor Ort die Lage schon einmal angeschaut. Denn schon mehrfach haben sich Anwohner und Bürger über das Park- und Müllproblem im Gewerbegebiet "Neuer Bahnhof Eutingen" beschwert (wir berichteten). Im Ortschaftsrat von Rohrdorf und auch im Gemeinderat Eutingen waren diese Problematiken schon öfters ein Thema. Verbotsschilder wurden aufgestellt, der Bauhof der Gemeinde ist immer wieder im Einsatz und auch die Polizei sowie der Vollzugsbeamte würden laut eigenen Angaben immer wieder kontrollieren.

In den vergangenen Wochen wurden laut Claudia Belz kaum Verstöße erkannt: "Diejenigen LKW, die falsch parken (also außerhalb der markierten Flächen) werden selbstverständlich geahndet, in dem gegen sie ein OWI-Verfahren eingeleitet wird. Da sind wir nach wie vor dran und auch regelmäßig dabei." Seitens der Anwohner seien bei der Gemeinde in den vergangenen Wochen keine besonderen Meldungen eingegangen.

Doch der Frust einiger scheint angesichts der Verschmutzung so groß zu sein, dass andere Wege gesucht werden. Die Eutingerin hatte sich deshalb an die Redaktion gewandt: "Das Schlimmste findest du beim Platz direkt daneben. Da musst du unten am Eck etwa zwei Meter den Hang hoch, dann siehst Du es. Eine richtige Müllhalde. Schlimm was da an Müll in diesem Loch liegt! Und wie es aussieht, kümmert sich kein Mensch um Müllvermeidung oder gar um Müllentsorgung? Auch am Ende der Straße in Richtung Eutingen liegt nur Müll."

Kosten für die Entsorgung trägt die Allgemeinheit

Claudia Belz erklärt, dass auch für die Gemeindeverwaltung die Umweltverschmutzung ein großes Ärgernis darstelle: "Unser Bauhof sammelt den Müll im gesamten Gemeindegebiet immer wieder ein und entsorgt diesen ordnungsgemäß. Die Kosten trägt hier leider immer die Allgemeinheit. Meist lassen sich die Verursacher nicht ermitteln."

Die Gemeindeverwaltung bittet Zeugen, sich bei der Gemeinde zu melden und nicht anonym an andere zu wenden. "Gerade anonyme Anzeigen bei uns bringen insofern nicht den gewünschten Zweck, da wir dann keinen Zeugen nennen können, der gesehen hat, wenn jemand etwas illegal entsorgt. Bei einem eventuell anhängigen OWI-Verfahren benötigen wir jedoch dringend einen (namentlichen) Zeugen, sonst können wir nicht ahnden", erklärt Claudia Belz.

Manchmal lassen sich im Müll Hinweise auf den illegalen Entsorger finden, nur dann könnten Maßnahmen ergriffen werden. Doch auch die Mitarbeiter des Bauhofs Eutingen haben schon berichtet, dass sie beim Aufsammeln des Mülls von so manchem Vorbeifahrenden belächelt wurden. Die Problematik ist also mehr als bekannt, doch die Maßnahmen scheinen nicht den gewünschten Effekt zu bringen, den sich die Anwohner und verärgerte Bürger wünschen. Seit Jahren berichtet unsere Zeitung immer wieder über die Probleme im Gewerbegebiet "Neuer Bahnhof". Einige Gewerbetreibende hoffen auf die Bebauung der Grünflächen und, dass damit die Wildparker und Umweltsünder verschwinden – doch dann wird, erfahrungsgemäß, an anderen Stellen die Problematik auftauchen.