Der ASB-Containerstandort "Im Feldle" in den Kimmichwiesen ist oft das Ziel von Müllsündern. Foto: Hettich

Müll in der Natur oder in der Stadt abzuladen, ist kein Kavaliersdelikt, mitunter drohen hohe Strafen. Die Stadt Calw bitte bei der Suche nach Müllsündern nun um Unterstützung.

Calw - Der Zustand am ASB-Containerstandort "Im Feldle" in den Calwer Kimmichwiesen ist immer wieder chaotisch – und beim Ordnungsamt der Stadt Calw und bei der Bußgeldbehörde des Landratsamts, die dem entgegenwirken, bekannt. Das Ordnungsamt bittet nun Bürger um Unterstützung, um die Müllsünder verstärkt zu ermitteln. Denn: Es handelt sich hier nicht um ein Kavaliersdelikt.

Achtlos vor die Container geworfene Kleider, nicht entsorgte Müllsäcke und sogar eine Babyschale sind beispielsweise Fundstücke, die "Im Feldle" immer wieder für ein erschreckendes Bild sorgen. "Tatsächlich ist dort jede Woche ein Chaos", sagt Irene Stamer, Leiterin Abteilung Öffentliche Ordnung bei der Stadt Calw. Illegale Müllablagerungen wie dort sind leider kein Einzelfall, auch in anderen Stadtteilen und Straßen der Hesse-Stadt finden sich solch wilder Müll, der die Stadtverwaltung und den Städtischen Bauhof immer wieder beschäftigt.

Teils drohen hohe Bußgelder

Kann ein Verursacher unerlaubter Müllablagerungen ermittelt und ihm die Tat nachgewiesen werden, muss er wegen dieser Ordnungswidrigkeit mit einem Bußgeld rechnen. "Ordnungswidrigkeiten wie diese werden nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz verfolgt", erklärt Stamer. Die Zuständigkeit hierfür liegt beim Landratsamts Calw. Bei der dortigen Bußgeldbehörde gehen immer wieder Meldungen ein, wie beispielsweise Anzeigen der Calwer Stadtverwaltung und des Bauhofs oder von der Polizei.

"Wenn wir solche Meldungen bekommen, wird ein Ordnungswidrigkeiten-Verfahren eingeleitet", erklärt Heike Martinek, Teamleitung Ordnungswidrigkeiten des Bereichs Ordnung, Recht und Fahrzeugwesen beim Landratsamt.

Welcher Betrag Müllsündern droht, wird auf Grundlage des Bußgeldkatalogs Umwelt Baden-Württemberg bemessen. Die Art des illegal entsorgten Mülls und die Menge, wie viel und wo es abgelagert wurde, spielen bei der Höhe des Bußgelds eine entscheidende Rolle.

Müll in der Natur bleibt schlimmstenfalls jahrelang liegen

Ordnungswidrigkeiten wie im Wald abgelagerte Altreifen würden höher bestraft, weil es sich um eine Umweltgefährdung handelt, erklärt Martinek. Nach wie vor gibt es besonders rücksichtslose Menschen, die einfach alles in die Natur kippen, was sie loswerden wollen. In vielen Fällen bleiben sie aber nicht anonym, weil sie jemand gesehen hat oder weil man über ihre Spuren im Abfall auf die Müllsünder kommt. Dann wird es ungemütlich für den Geldbeutel.

Müll, der in der Natur landet, bleibt dort schlimmstenfalls jahrelang liegen. Als Beispiel: Eine weggeworfene Dose braucht rund 500 Jahre, um zu verrotten. Zigarettenkippen brauchen etwa zwei bis sieben Jahre, ein Taschentuch ein bis fünf Jahre.

Wer Müllsünder auf frischer Tat ertappt und das meldet, kann dazu beitragen, dass langfristig die Umwelt entlastet und die Ordnungswidrigkeit auch bestraft wird.