Seit 25 Jahren verkauft der Mühlenhof in Brigachtal Weihnachtsbäume. Auch Alpakawanderungen werden von dem Hof angeboten. So sieht es während der Weihnachtszeit auf dem Bauernhof aus.
Brigachtal - Nordmannstannen aus eigener Kultur werden zwei Wochen lang auf dem Hof verkauft. Hauptvertrieb ist am Wochenende, doch auch unter der Woche werden die Bäume an den Mann gebracht. Mit einer Terminvereinbarung können Bäume aber auch im hofeigenen Wald selbst geschlagen werden. Das Angebot werde von den Kunden sehr dankend angenommen, erzählt Simon Kiefer, der Sohn des Hofbesitzers. In einem Jahr verkaufe die Familie zwischen 600 und 800 Tannen.
Die perfekte Größe für einen Baum seien laut Kiefer 180 Zentimeter. Damit ein Baum eine solche Größe erreicht, muss er zehn Jahre lang ungestört wachsen. Geerntet werden diese von der Familie mit einer Motorsäge. "Alles andere dauert zu lange", meint Kiefer. Frisch geschlagen werden die Bäume dann verkauft. 18 Euro kostet ein Meter Baum auf dem Mühlenhof. Der Preis lag früher immer bei 15 Euro pro Meter, doch die anderen Anbieter seien in den vergangenen Jahren um drei Euro gestiegen, deswegen habe auch die Familie Kiefer ihre Preise angepasst.
Der perfekte Baum ist 1,80 Meter groß
Die Gefahr beim Ernten der Bäume sei, dass man zu viel schlage und nicht alles verkauft bekomme. Die, die nicht verkauft werden, werden als Alpakafutter genutzt. "Die Tiere freuen sich darüber. Auch wegen den ätherischen Ölen in dem Holz", erzählt Kiefer unserer Redaktion. Seit vielen Jahren sei das Bild des perfekten Christbaumes immer gleichgeblieben. "Die meisten wollen einen dreieckigen Baum, der 1,80 Meter groß ist", meint er. Wichtig sei, dass der Baum keine Löcher, durch beispielsweise Insekten, habe, erklären die Landwirte.
Der Baum der Kiefers steht im Wohnzimmer und ist nicht mit Lametta geschmückt. "Lametta bekommt man nicht vom Baum runter und dann kann man es nicht mehr als Tierfutter verwenden oder anderweitig weiterverarbeiten", schildert Vanessa Schäfer, die Freundin von Simon Kiefer. Sonst hängen auf dem Familienbaum Christbaumkugeln, Lichterketten und Holzdekoration, erzählt das Paar.
Die ersten Alpakas wurden aus dem Zirkus gerettet
Auf dem Mühlenhof leben Pferde, Kühe, 400 Hühner und 70 Alpakas. Vor vier Jahren wurden zuerst nur vier Alpakas geholt, dann wurden es mit der Zeit immer mehr, informiert Mutter Sonja Kiefer. Die vier anfänglichen Tiere wurden aus einem Zirkus gerettet und leben heute noch auf dem Hof. "Alpakas sind eine Marktlücke", betont Simon Kiefer.
Die Familie bietet Alpakawanderungen an, auch im Winter. Die Hauptkundschaft komme vor allem aus Stuttgart und Freiburg, um mit etwa 15 Alpakas zwei Stunden lang zu laufen, erzählt der Sohn. "Den Tieren macht es unheimlich Spaß, draußen zu laufen. In den acht Monaten Quarantäne hat man gemerkt, wie es ihnen gefehlt hat", verrät Kiefer. Zu seinen Alpakas habe er eine emotional große Bindung und alle 70 Tiere haben auch eigene Namen.
Der Hof ist seit 200 Jahren in Familienbesitz
Seit 1807 ist der Hof im Brigachtal im Familienbesitz, doch heutzutage sei es schwierig einen Hof zu halten. "Niemand will mehr ein Landwirt sein", bedauert Kiefer. "Man muss 24 Stunden und sieben Tage die Woche da sein und kann nicht einfach mal zwei Wochen in den Urlaub fahren", weiß er.
In den Ausbildungen zu Landwirten seien zu wenig junge Leute. "In meiner Klasse waren wir nur zehn", blickt er auf seine Zeit in der Berufsschule zurück. Sein Ziel ist es, in Zukunft den Hof in einen Kinderbauernhof umzubauen und exotische Tiere, wie Kamele, zu halten. Das Angebot auf dem Bauernhof solle dadurch vergrößert werden.
Hofeigener Weihnachtsmarkt
Nicht nur Alpakas und Tannen hat der Hof zu bieten, sondern auch einen hauseigenen Weihnachtsmarkt mit vielen Alpaka-Produkten aus Peru und eigener Wolle. Sonja Kiefer kümmert sich um die Angebote in den Regalen. Dadurch solle der Besuch auf dem Hof nicht mit dem Kauf einer Tanne beendet sein, sondern kann durch den Aufenthalt im Gebäude verlängert werden.