In den Klassenzimmern wird bereits viel mit Laptops und I-Pads gearbeitet.Foto: Störr Foto: Schwarzwälder Bote

Digitalpakt: Mühlenbacher Gremium stimmt Anschaffung von Endgeräte für Heinrich-König-Schule zu

Die Mühlenbacher Heinrich-König-Schule wird mit digitalen Arbeitsgeräten sowie einem erweiterten W-LAN-Netz im Wert von etwa 50 000 Euro ausgestattet. 80 Prozent der Kosten übernehmen Bund und Land über den Digitalpakt.

Mühlenbach. Bereits in den vergangenen Jahren sind 20 000 Euro in die digitale Ausstattung der Schule geflossen. "Da war der Gemeinderat großzügig", bestätigte Bürgermeisterin Helga Wössner. Viele Schulen haben Probleme mit der Digitalisierung, weil es an Fachlehrern fehlt. "Aber unsere Schule ist mit Sachverstand vorne mit dabei", war sie überzeugt.

Während der Sitzung des Gemeinderates informierten Schulleiter Stefan Euler-Benz und Fachlehrer Armin Isenmann über den aktuellen Bedarf. Vor sechs Jahren hatten die Vertreter der Schule an einem Programm zum Kennenlernen schwedischer, finnischer und österreichischer Lehrmethoden teilgenommen und war damals mit vielen Ideen zur digitalen Weiterentwicklung zurückgekommen. "Sie als Gemeinderat waren dann bei uns in der Schule und haben sich die Ausstattung angesehen. Mit dem Digitalpakt wollen wir jetzt den nächsten Schritt gehen", erklärte Schulleiter Euler-Benz und übergab an Fachlehrer und IT-Experten Isenmann.

Seit Corona sei das digitale Lernen zwar in den Fokus gerückt, für die Mühlenbacher Schule wäre das Thema aber nicht neu. Es werde jetzt lediglich die günstige Gelegenheit genutzt, die durch den Digitalpakt entstanden sei. Mit dem Ausbau des W-LAN-Netzes sei die Infrastruktur zum digitalen Lernen im Schulhaus gelegt worden. Vor mehr als einem Jahr wurde dann der stationäre PC-Raum aufgegeben und via Laptops in die jeweiligen Klassenzimmer verlegt. "I-Pads ergänzen das Lernen wunderbar", erklärte Armin Isenmann. Allerdings sei immer mehr festzustellen, dass viele Dinge durcheinanderkämen, wenn ein Gerät von mehreren Schülern genutzt werde. "Damit ergibt sich aus datenrechtlicher Sicht eine schwierige Situation", gab der Fachlehrer zu bedenken.

Die digitale Ausstattung sei bisher ein privates Privileg gewesen, Smartphones aufgrund der geringen Bildschirmgröße für vieles nicht geeignet.

Mit der Anschaffung von 26 Tabletts wäre es möglich, jeden Schüler der Klassenstufe fünf und sechs mit einem personalisierten Endgerät auszustatten. Für die Klassenstufen sieben bis neun wären 20 Laptops notwendig, um ein produktives Arbeiten zu gewährleisten. 20 Tabletts sollen für die Grundschüler angeschafft werden. Im Moment sei die Möglichkeit da, die wolle man nutzen.

Das Mühlenbacher Gremium erkundigte sich zunächst nach der Datensicherheit, der Wartung und dem Haftungs-Hintergrund bei Diebstahl oder Schäden und beschloss schließlich die Anschaffung einstimmig

Als neue Gemeindekämmerin stellte Bettina Waldmann die Zahlen vor. Aus dem sogenannten Sofort-Ausstattungsprogramm für Schulen erhält die Gemeinde Mühlenbach 12 188 Euro, ohne dass ein Antrag gestellt werden muss. Aus dem "Digitalpakt Schule" stehen mit 80 Prozent weitere 53 700 Euro bereit, die allerdings nur dann voll ausgeschöpft werden können, wenn die Gemeinde 10 740 Euro und damit 20 Prozent gegenfinanziert. Um die digitale Ausstattung in Zeiten der Corona-Krise zu beschleunigen, ist keine Ausschreibung erforderlich. Trotzdem soll auf Anregung der Gemeinderäte ein zweites Angebot eingeholt werden. Aktuell liegt ein Angebot mit Geräten in Höhe von 40 200 Euro und der W-LAN-Erweiterung mit 9300 Euro vor.