Der Windpark Prechtaler Schanze fährt gute Erträge ein. Das kommt nicht nur dem Betreiber, dem E-Werk Mittelbaden, zugute.Archivfoto: Gräff Foto: Schwarzwälder Bote

Energie: Genossenschaft profitiert von den guten Erträgen der Anlage auf der Prechtaler Schanze

Das Jahr 2019 ist für das E-Werk Mittelbaden äußerst erfolgreich gelaufen. Das betrifft auch den Windpark Prechtaler Schanze, der mehr Ertrag abwirft als erwartet. Davon profitiert die Bürgerenergie-Genossenschaft.

Mühlenbach. Bei der Bilanzpressekonferenz in der vergangenen Woche in Offenburg berichtete Geschäftsführer Ulrich Kleine von einem guten Jahr 2019. Zehn Windräder betreibt das Unternehmen jetzt. Alle fahren gute Erträge ein, die teilweise deutlich über den berechneten Erwartungen liegen. Das gelte auch für den Windpark Prechtaler Schanze. Sechs Anlagen betreibt das E-Werk Mittelbaden dort. Jeweils drei stehen auf den Gemarkungen Gutach und Mühlenbach. Der Energiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden gehören 72 Prozent eines dieser Windräder.

Erfreulicher Geldsegen für Genossenschaft

Die guten Erträge bedeuten auch für die Mitglieder der Genossenschaft einen erfreulichen Geldsegen. "Es ist eine Dividendenausschüttung von bis zu 3,4 Prozent möglich", führt Frank Kunzelmann aus, einer der vier Vorstände der Energiegenossenschaft, wobei er betont, dass diese Zahl sich aus allen Projekten ergibt, an denen sich die Genossenschaft beteiligt. "Aber das Rad auf der Prechtaler Schanze macht für uns schon den größten Batzen aus", sagt er. Von diesem profitierten die Mitglieder "überdurchschnittlich gut", erklärt auch Anthea Götz als Pressesprecherin des E-Werks Mittelbaden. Das liege daran, dass die Erträge der Anlage auf der Prechtaler Schanze im Realbetrieb weit über den Planannahmen liegt (siehe Infokasten).

Wie viel Geld ein Mitglied konkret erhält, ist abhängig davon, wie viele Anteile es erworben hat. Wie Kunzelmann erklärt, war eine Tranche für 500 Euro zu erwerben. Ein Kauf von bis zu 40 war möglich. Die Bürgerernergiegenossenschaft E-Werk Mittelbaden wurde im Jahr 2012 gegründet, mit dem Ziel, die Akzeptanz der Bürger für erneuerbare Energien zu erhöhen. Götz ergänzt, dass die Genossenschaft es auch Menschen ermöglicht, die nicht Ressourcen haben, selbst solche Projekte umzusetzen, beispielsweise in Form von Fotovoltaik auf dem eigenen Hausdach, sich an der Energiewende zu beteiligen – ein Konzept, das aufging.

"Wir hatten im Gründungsjahr einen großen Andrang und sind mit 1044 Mitgliedern gestartet", so der Vorstand. Das erste Projekt, an dem sich die Genossenschaft beteiligte, war eine Fotovoltaik-Anlage in Gengenbach. Heute realisiert und investiert sie unter anderem in weitere Fotovoltaik-Anlagen, Biogasanlagen Wasserkraft und eben in Windräder wie das auf der Prechtaler Schanze.

Mittlerweile hat die Genossenschaft 1018 Mitglieder. Diese stammen aus dem gesamten Ortenaukreis. Aus Datenschutzgründen kann Kunzelmann keine Zahlen dazu angeben, wie viele Mitglieder aus dem Kinzigtal oder sogar aus Mühlenbach stammen, "aber es sind welche dabei", sagt er. Wer sich für eine Mitgliedschaft interessiert, muss aber wohl eine Weile warten. Die Bürgerenergiegenossenschaft nimmt momentan niemanden mehr auf. "Das macht gerade keinen Sinn. Der Windkrauftausbau ist größtenteils zum Erliegen gekommen und es gibt keine Großprojekte, in die wir investieren können. Und wir wollen nicht, dass das Geld sinnlos herumliegt", begründet Kunzelmann.

Der Windenergiepark auf der Prechtaler Schanze entstand in zwei Bauabschnitten: Die ersten drei Anlagen des Typs Enercon E 101 gingen 2015 in Betrieb. Ihre Gesamthöhe beträgt 200 Meter und der Rotordurchmesser misst 101 Meter. Die weiteren drei Anlagen des Typs Enercon E 115 haben einen Rotordurchmesser von 115 Metern. Ihre Inbetriebnahme fand 2016 statt (wir berichteten). Die Erträge des Windparks auf der Prechtaler Schanze sind im Internet unter www.e-werk-mittelbaden.de/windenergie einzusehen. Auch für das laufende Jahr sind sie zum größten Teil weit über den Erwartungen:

Januar: 6 Millionen kWh                   (Plan 4,2)

Februar: 8 Millionen kWh                   (Plan 3,1)

März: 5,9 Millionen kWh                  (Plan: 3,7)

April: 3 Millionen kWh                   (Plan 2,7)

Mai: 2,7 Millionen kWh                   (Plan 2,7)