Die Söhne von Opa Max, Franz (von links, Anton Prinzbach) sowie deren Ehefrauen Klara (Simone Prinzbach) und Anni (rechts, Evmarie Buick) wollen den angeblich senilen Greis (Zweiter von rechts) in ein Altersheim stecken. Foto: Wölfle Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Schauspieler des Männergesangvereins Liederkranz bringt "Traue keinem Opa" auf die Bühne

Der Theaterabend des Mühlenbacher Männergesangvereins Liederkranz ist ein Angriff auf die Lachmuskeln gewesen. Der Schwank in drei Akten "Traue keinem Opa" von Dieter Adam war ein Volltreffer.

Mühlenbach. Die acht Laiendarsteller haben das immer wieder begeistert klatschende Publikum in der Gemeindehalle fast zwei Stunden lang bestens unterhalten.

Ein gemütliches Wohnzimmer war Schauplatz des unterhaltsamen Theaterstücks "Traue keinem Opa", bei dem sich die acht Laienschauspieler mächtig ins Zeug legten. Die Zuschauer genossen die Gefühlsausbrüche und Stimmungswechsel der Akteure, die mit origineller Gestik und Mimik in ihre monatelang gut einstudierten Rollen schlüpften. Scheinheilig, heimtückisch, oftmals hinterlistig und mit zynischen Wortgefechten offenbarten die Akteure ihre antrainierten Charakterzüge, als das Thema Erben und Vererben auf den Tisch kam.

"Auf und nieder, immer wieder, so hammers gestern g’macht, so mach mer’s heut", sang Opa Max Finger leicht außer Atem, bravourös von Karl Becherer gespielt, als er seine täglichen Liegestützen absolviert, zu denen ihn die Dame aus dem Radio anspornt. Enkelin Conny Finger, (Petra Klausmann) darf sich dann von ihm anhören, was für ein giftspritzendes Wesen ihre Mutter Klara (Simone Grießbaum) sei. "Was hat er denn wieder vor, dieser alte Hirsch?", war diese am frühen Sonntagmorgen schon am Meckern, als ihr Schwiegervater, den sie als senilen Trottel bezeichnet, kurz das Haus verlässt, um sich die "Bild" zu holen. Auch deren Ehemann Franz Finger (Anton Prinzbach) ist von seiner ständig keifenden "Beißzange" genervt. Ebenso hat der zweite Sohn von Opa Max, Anton Finger (Wilhelm Klausmann) die blöde Anmache seiner angetrauten Anni (Evmarie Buick) längst satt. Dann stellen die gepeinigten Brüder entsetzt fest, dass sie seit Jahren Alimente für ein und denselben Sohn zahlen. Sich schlafend stellend muss Opa Max sich dann die heiße Diskussion der Vier anhören, bei der es über seine Abschiebung in ein "hochkarätiges" Altersheim geht.

Richtig Pepp in den Schwank kam, als im zweiten Akt der Verlobte von Enkelin Conny, der Schauspieler Markus Brandstetter (Erich Becherer), die Bühne betritt. Dieser erzählte dem verärgerten Opa vom indischen Wunderheiler "Ramagutrama", der im Gasthaus Ochsen abgestiegen sei.

Mit dessen "Wunderwässerli" mutiert der Greis zu einem heißen Jüngling, um dessen Gunst die beiden geldgierigen Schwiegertöchter mit allen Mitteln der Kunst buhlen. "Wenn ihr mich jetzt abschieben wollt, dann müsst ihr mich in die Jugendherberge stecken", witzelte der Alte, der sich wie neu geboren fühlte. Als später Heidi Brandstetter (Sonja Winterhalter) auftauchte, und klar stellte, dass nicht die Söhne, sondern der ebenfalls Alimente zahlende Opa Max der Vater von Markus ist, geriet alles ins Wanken. Die beiden Schwiegertöchter blamieren sich bis aufs Blut und baten ihr "Opilein" reumütig und auf dem Boden kniend um Verzeihung.

"Dass ihr darauf reingefallen seid ist der Beweis, dass ihr einen IQ von plus-minus-null habt", befand dieser, bevor doch noch der Mantel des Vergessens über die Verwirrungen und das ganze Gezetere ums Erben gezogen wird. Der Hochzeit von Alleinerbin Conny und Markus stand nun nichts mehr im Wege und der Rest der Familie zog sich enterbt und reumütig zurück.

Als Souffleuse hatte Christa Klausmann Hervorragendes geleistet. Für die sehr gut gelungene Maske ist Elke Hoch zuständig gewesen. Regie führten Karl Becherer und Evmarie Buick. Für die Bewirtung wurde der Mühlenbacher Trachtenverein gelobt. Eine Tombola rundete die Veranstaltung ab.