Die Mühlenbacher Seitentäler sind lang und sollen im Laufe der kommenden Jahre an die öffentliche Wasserversorgung angeschlossen werden. Deshalb wird jetzt im ersten Schritt ein Wasser-Strukturgutachten erstellt. Foto: Störr

Infrastruktur: Kosten von 18 .862 Euro bis zu 80 Prozent gefördert

Mühlenbach - Wasser als wichtigstes Gut soll dauerhaft in den Mühlenbacher Außenbereich gebracht werden. Mit deutlicher Mehrheit hat sich der Gemeinderat für ein Wasser-Strukturgutachten ausgesprochen, dessen Hauptaugenmerk auf den sieben Seitentälern liegen wird.

Michael Hölzel war seitens des Ingenieurbüros Zink (Lauf) in die Gemeinderatsitzung gekommen und stellte die Eckpunkte des Gutachtens vor. Es gehe in erster Linie um die Sicherstellung einer ausreichenden Wassermenge in einwandfreier Qualität. Aber auch der Erhalt und die Nutzung örtlicher Wasservorkommen, ein optimierter Betrieb sowie kostendeckende Wasserpreise würden auf Grundlage des Gutachtens angestrebt.

"Es ist ratsam, die historisch gewaschene Wasserversorgungs-Struktur unter Rücksichtnahme der aktuellen und künftigen Anforderung auf ihre Leistungsfähigkeit hin zu überprüfen", befand der Ingenieur. Dabei werde das Leitungsnetz nicht via Kameraauge im Detail betrachtet, sondern ein grobes Konzept mit Wasserbilanz erstellt, um den Bedarf an Maßnahmen zu ermitteln und daraus mögliche Projekte zu entwickeln. Das Gutachten betrachte den Innerorts- und den Außenbereich, auch wenn innerorts die Wasserversorgung über die Kleine Kinzig gewährleistet sei.

"Die Maßnahmen aus dem Strukturgutachten können mit mindestens 25 Prozent und maximal 80 Prozent gefördert werden, aber es gibt keinen Rechtsanspruch auf Förderung", verwies Hölzel auf die finanzielle Seite. Allerdings gebe es ohne Gutachten gar keine Förderung und auch eine deutliche Anhäufung von Gebäuden wäre eine Voraussetzung. Der Anschluss einzelner Höfe könne nicht gefördert werden.

Gemeinderat Klaus Prinzbach (CDU) wollte wissen: "Werden die Anwohner im Außenbereich gefragt, ob sie Interesse an der Sache haben?" Er regte an, erste Teilbereiche der Täler, die sich in Ortsnähe befinden, bereits mit Kosten zu hinterlegen. Doch der Ingenieur erklärte: "Erst einmal geht es nur darum zu schauen, was technisch umsetzbar wäre." Thomas Keller (FW) sah im Anschluss des Außenbereichs einen finanziellen Kraftakt, den die Gemeinde nicht einfach stemmen kann. "Gerade auch im Hinblick auf den Breitbandausbau. Wir haben sieben lange Seitentäler, da sind Investitionen mit riesen Summen in den kommenden Jahren nicht realistisch."

Frank Neumaier (FW) erkundigte sich nach der Gültigkeitsdauer des Gutachtens, um an Fördergelder zu kommen. "Der Betrachtungszeitraum erstreckt sich auf 30 Jahre. Deshalb verliert ein Gutachten nicht so schnell seine Gültigkeit. Die letzte Entscheidung liegt allerdings immer beim Regierungspräsidium", hielt sich Michal Hölzel vage. Für Evmarie Buick (FW) stellte sich dann die Frage nach der künftigen Eigenwasser-Versorgung der Höfe, die mitunter gute eigenen Quellen hätten und nach einem möglichen Anschlusszwang bei der Durchführung von Maßnahmen. Doch diese Entscheidung wird letzten Endes von den Gemeinderäten selbst zu treffen sein, wie der Ingenieur abschließend erklärte.

Der Mühlenbacher Gemeinderat beauftragte bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung das Ingenieurbüro Zink in Lauf mit der Erstellung eines Wasser-Strukturgutachtens. Die Kosten liegen brutto bei 16 862 Euro, die nach Aussage von Ingenieur Michael Hölzel mit 50 Prozent gefördert werden. Die späteren Maßnahmen können mit 25 bis 80 Prozent gefördert werden.