Zunftchef Markus Maier (rechts) und Narrenrat Mario Kaiser haben gemeinsam mit dem Narrenkeller-Gremium und vielen ehrenamtlichen Helfern derzeit alle Hände voll zu tun. Foto: Störr

1000 Stunden ehrenamtliche Arbeit. "Die Theke wird etwas Besonderes."

Mühlenbach - Vor wenigen Tagen hat die Mühlenbacher Narrenzunft den Leader-Bescheid zum Bau des Narrenkellers erhalten. Der Schwabo hat bei Zunftchef Markus Maier und Narrenrat Mario Kaiser nachgefragt: "Was macht eigentlich der Bau?"

Nach langen Jahren des Wartens hat sich für die Mühlenbacher Narrenzunft jetzt durch Umnutzung der Gemeindebücherei Raum für einen Narrenkeller ergeben. Nachdem die Narren sämtliche Bücher und Regale am 17. März in die neue Bücherei im Schulhaus umgeräumt hatten, folgte der große Stillstand im Land und bremste die Arbeiten für etwa fünf Wochen aus.

Dann begannen die ehrenamtlichen Helfer mit der Demontage von Holzdecke und Wandvertäfelung, dem Wegklopfen und Abfräsen des Wandputzes sowie der Schaffung von insgesamt sechs Wand-Durchbrüchen. Der bestehende Kühlraum blieb unverändert. Er stammt noch aus der Zeit, als im Alten Schulhaus ein Raum für Notschlachtungen in der Gemeinde eingerichtet worden war. Dort, wo später ein barrierefreies WC sowie die Damen- und Herrentoiletten sein werden, musste zunächst der Betonboden ausgebaut werden.

"Mit Hand und Schubkarre haben wir dann einen guten halben Meter tief den Boden ausgegraben", berichtet Mario Kaiser. Wasser und Abwasser sind mittlerweile verlegt, ein Betonboden eingebaut und Mauern hochgezogen worden. "Ein Dank gilt da Hans-Jürgen Paepke, der uns sämtliche Maurer- und Betonarbeiten ehrenamtlich ausgeführt hat, obwohl er nicht einmal Mitglied in der Narrenzunft ist", betont Markus Maier.

Die sanitären Anlagen sind bis auf zwei Abläufe im Rohbau fertig, das erste Waschbecken wurde bereits geliefert. Im späteren Gastraum ist die Elektrik so weit verlegt, wie es für die Unterputzarbeiten notwendig ist, in die Decke wurde entsprechender Feuerschutz eingebaut und für die Wandheizung etwa 600 laufende Meter Rohre verlegt. "Das war eine unfassbare Arbeit, bis die ganzen Nägel eingeklopft, die Rohre festgemacht und verdübelt waren", sagten die beiden Vertreter der Narrenzunft unisono. Da verwundert es auch nicht, dass auf dem Stundenzettel der Zunft bereits mehr als 1000 ehrenamtlich geleistete Stunden stehen. "Die wurden von mehr als 30 verschiedenen Helfern geleistet", berichtet Mario Kaiser, der für die Organisation der Helfer zuständig ist.

30 verschiedene ehrenamtlich Helfer

Bevor die ersten Arbeiten überhaupt begonnen hätten, habe allein Bauleiter Wilhelm Grießbaum bereits mehr als 100 Stunden in den Narrenkeller investiert. Der Dank gelte aber dem gesamten Narrenkeller-Gremium, in dem sich außerdem Thomas Keller, Dieter Limberger, Gerhard Volk, Narren-Vize Rebecca Eisenmann und Milena Kaiser engagieren. Große Unterstützung bekomme man seitens der Gemeinde Mühlenbach, deren Bauhofleiter Werner Ette nach einem Wasserschaden die Abläufe im Außen neu verlegt habe und helfend zur Seite stehe, wenn es notwendig werde.

Im nächsten Schritt werden die Wände im Gastraum verputzt, die Decke abgehängt und Halogen-Spots eingebaut. "Die Theke wird gerade gebaut, die wird ein bisschen etwas Besonderes", macht Zunftchef Maier neugierig. Verraten will er aber nur so viel: Im Gastraum wird alles ein bisschen rustikal gehalten, die Backsteinmauer als sichtbares Element belassen und viel mit Altholz gearbeitet. Man darf gespannt sein.

Mit einem 70 Quadratmeter großen Gastraum, einer 20 Quadratmeter großen Aufwärmküche sowie 85 Quadratmetern Sanitär- und Lagerräumen bekommt die Mühlenbacher Narrenzunft einen ordentlichen Narrenkeller in der Dorfmitte. Das Besondere daran ist der öffentliche Charakter des Vereinsheims, das künftig unabhängig von einer Mitgliedschaft von allen Einwohnern auf Nachfrage genutzt werden kann. Die Projektkosten liegen laut Leader-Förderantrag bei 118 000 Euro brutto, gefördert werden 37 800 Euro. Die Gemeinde Mühlenbach beteiligt sich mit 6300 Euro an den Kosten.