Ringen: Mühlenbach verliert vor 400 Zuschauern gegen Haslach / Oberliga
(lh). So hatte man sich das beim VfK Mühlenbach sicher nicht vorgestellt. Doch Lokalderbys haben eben ihre eigenen Gesetze, weshalb der 16:11-Sieg des KSV Haslach nicht unverdient ist.
Vor der Rekordkulisse von rund 400 Zuschauern in der Gemeindehalle Mühlenbach konnten die Gäste aus dem Vollen schöpfen, während beim VfK mit Alexander Müller ein wichtiger Pfeiler fehlte und Ersatzmann Simon Schneider einspringen musste. Dadurch schrumpften die Siegchancen der Gastgeber natürlich und unterm Strich hatte die KSV-Staffel einen Vierer mehr auf ihrem Konto, das den Ausschlag gab. Selbst der Überraschungssieg von VfK-Ringer Mario Eble reichte der Schwendemann-Truppe am Ende nicht zum Sieg. Da Leo Tritschler (VfK/57kg) kein Attest für seine Hautauffälligkeit vorweisen konnte, kam Suleiman Hutak kampflos zu vier Mannschaftspunkten. Im Gegenzug legte VfK-Chef-Trainer Patrick Schwendemann (130kg) Freistilringer Josef Kempf mit der ersten Griffaktion auf die Schultern.
Die Gäste ließen sich davon nicht beeindrucken. Erst punktete Nick Allgaier (KSV/61kg) Felix Jentner mit 15:0 aus, dann legte Igor Gavrilita (KSV/98kg) mit 18:2 gegen Simon Schmider nach. Im letzten Kampf vor der Pause gelang VfK-Ringer Simon Volk bis 66kg in einem temperamentvollen Duell gegen Jonathan Eble ein 9:6-Punktsieg. Der stand allerdings trotz einer anfänglichen 7:0-Führung bis kurz vor Schluss auf des Messers Schneide, ehe Volk den erlösenden Zweiter holte. Damit brachte der VfK-Ringer sein Team auf 6:12 heran und etwas Hoffnung keimte wieder auf.
In einem vorentscheidenden Kampf bis 86kg neutralisierten sich Tobias Neumaier (VfK) und Altmeister Vojtech Benedek gegenseitig. Der Neu-Haslacher hatte im zweiten Abschnitt etwas mehr vom Kampf, weshalb er durch die zweite Passivität von Neumaier zu einem glücklichen 2:1-Punktsieg kam. Bis 71kg profitierte Timo Stiffel vom KSV durch Passivitäts- und Verwarnungspunkte gegen Michael Wettlin, wodurch die Gäste beim 4:0-Punktsieg von Stiffel zwei wichtige Mannschaftspunkte aufs Konto buchten.
Die Haslacher hatten es nun in der Hand, den Sack vorzeitig zuzumachen. Doch VfK-Ringer Mario Eble (80kg) hatte einen glänzenden Tag erwischt. Mit einem grandiosen Schlussspurt mit Vierer-Wertung und 5:4-Punktsieg gelang ihm die Revanche gegen Viorel Ghita für die 0:3-Niederlage im Vorjahr und die Überraschung des Tages. Nachdem VfK-Neuzugang Nicolai Chireacov (75 kg) erwartungsgemäß den überforderten Elias Merk nach nur zwei Minuten mit 16:0 ausgepunktet hatte, wurden Erinnerungen an das Derby vor einem Jahr wach. Auch damals hatten vor dem Schlusskampf die Haslacher mit vier Punkten Vorsprung geführt, ehe VfK-Methusalem Paul Vollmer gegen Pascal Funk für das Unentschieden sorgte. Und auch diesmal ging es in diesem packenden Fight offensiv zur Sache. Kampfrichter Gideon Bibbo (KSV Vöhrenbach) musste bei 29 gefallenen Wertungspunkten auf Draht sein. Nachdem Vollmer zu seinem gefürchteten Schlussspurt ansetzte und bei eigener 14:9-Führung alles riskierte, konterte Funk in der Schlusssekunde zum 15:14-Sieg.
