Skiclub-Vorsitzender (linsk) begrüßte Bergsteiger-Berühmtheit Alexander Huber in Mühlenbach. Foto: Lübke Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Alexander Huber referiert auf Einladung des Skiclubs über den Klettersport

Mühlenbach. Der Extrem-Kletterer Alexander Huber hat dem Skiclub Mühlenbach zum 50. Geburtstag gratuliert. Als Geschenk nahm er Vereinsmitglieder und viele Gästen in der Mühlenbacher Gemeindehalle mit in "die steile Welt der Berge".

Clubvorsitzender Daniel Grießbaum begrüßte den Bergsteiger im Namen des Vereins. Bevor die Zuschauer mit Bildern und Videos einen Eindruck vom Leben Alexander Hubers bekamen, war es dem Vortragenden wichtig zu betonen, auch für den guten Zweck nach Mühlenbach gekommen zu sein. "In der Pause und nach dem Vortrag verkaufe ich Plakate zur Unterstützung des Vereins "Himalaya-Karakorum-Hilfe", sagte er. Dieser setzt sich für die Förderung von Schulkindern im pakistanischen Karakorumgebirge ein.

Der erste Berg, den Huber in den Fokus nahm, war der Mont Blanc. Auch ging er auf die Lebensgeschichte von Paul Preuß ein, einer der bekanntesten Bergsteiger des frühen 20. Jahrhunderts. "Preuß hätte auch schwerere Routen klettern können, aber er nahm die, die er auch beherrschte. Er war mit seinen Grundsätzen ein Philosoph seiner Zeit. Es ist eine große Ehre, auf seinen Spuren zu klettern", so Huber. Im musikalisch unterlegtem Filmausschnitt war Huber bei seiner Besteigung des Preußturms in den Dolomiten zu sehen.

Anschließend ging es mit dem Extrem-Bergsteiger auf den Grand Capucin in der Mont-Blanc-Gebirgsgruppe.

Rückweg ist besondere Herausforderung

Diese Route kletterte Huber im Free-Solo-Stil, also ohne Sicherungen an der Felswand hängend. "Ich mache das nur, wenn ich aus tiefsten Herzen überzeugt bin, dass ich die Sache im Griff habe", merkte der erfahrene Alpinist an. Er hob auch die besondere Herausforderung des Rückwegs hervor. Dann sei es besonders schwer, die richtigen Griffe und Tritte zu finden. Er brauchte für den Ab- doppelt so lang wie für den Aufstieg.

Am Beispiel des Matterhorns erklärte er die Faszination seines Sports. "Dieser Berg zieht dich an wie das Licht ein Insekt", schwärmte Huber. In der Matterhorn-Route musste der Bergsteiger auch am Fels übernachten. "Die Kälte macht dich nachts fertig. Die kommende Helligkeit ist die Erlösung, weil du durch Bewegung den Frost weniger spürst", berichtete der Alpinist und fügte an: "Wenn dir irgendjemand sagt, dass macht Spaß, ist das gelogen. Es ist eine Qual."

Als nächste Station zeigte Huber faszinierende Bilder aus Ost-Grönland. Zusammen mit dem österreichischen Musiker Hubert von Goisern war er in der eisigen Landschaft unterwegs. Von Goisern gab in einem winzigen Dorf der Inuit ein Konzert. Huber hingegen wollte den "Ritterknecht" erklimmen. Mit Schlittenhunden reiste er die 50 Kilometer bis zum Fuß des Bergs, musste dann aber noch vor den ersten Höhenmetern die Tour absagen. Das Wetter war zu schlecht geworden. Doch der "Sauhund Ritterknecht" habe ihn nicht losgelassen, weshalb er im Sommer nach Grönland zurückkehrte und den Gipfel schließlich doch erreichte. Das Mühlenberger Publikum quittierte das Zielfoto auf dem Dach des Bergs mit großem Applaus.

Die letzte Station in Hubers Vortrag war seine Heimat, das Berchtesgadener Land. "Ich vermisse auf meinen Touren häufig die grüne Landschaft", beschreib Huber. Die 400-Meter-Steilwand in Hubers Heimat war noch nie erklettert worden – bis der zweite Teil der "Huberbuam" das erledigte. "Die Qualität des Erlebten hat aber nichts mit dem Schwierigkeitsgrad oder der Höhe zu tun. Jeder kann auf seine Weise in der Natur glücklich werden", gab Huber den Mühlenbachern mit auf den Weg.