Im Frühjahr 2018 soll das Haus abgerissen werden. Foto: Archiv: Störr

Drei Gewerke für Neubau des gemeindeeigenen Hauses in Mühlenbach werden teurer als geplant

Teurer als geplant werden mehrere Gewerke beim Neubau des Mehrfamilienhauses, das in Mühlenbach für den sozialen Wohnungsbau entstehen soll. Grund dafür ist laut den Architekten die Entwicklung der Baupreise.

Mühlenbach. "Ich dachte, wir könnten heute bessere Ausschreibungsergebnisse präsentieren", zeigte sich Stefan Hättich vom Architekturbüro Hättich & Faber enttäuscht. Sowohl bei den Erd-, Beton- und Maurerarbeiten als auch bei den Zimmererarbeiten und den Blechnerarbeiten lagen alle Angebote über den geschätzten Kosten.

Bei den Erd-, Beton- und Maurerarbeiten hatten beispielsweise drei Firmen ihre Angebote abgegeben, das günstigste kam mit 276 492 Euro von Schätzle-Bau aus Fischerbach. Geplant war mit Kosten in Höhe von 257 940 Euro. Mit rund 20 000 Euro sei das "eine deutliche Überschreitung", wie Hättich sagte. Diese Mehrkosten hätten laut dem Architekten ihre Ursache in vielen kleinen Überteuerungen. So seien beispielsweise die Stahlpreise höher ausgefallen als gedacht und auch eine Stützwand sei teurer geworden. "Wir werden dann eben schauen, dass wir an anderer Stelle mit den Ausschreibungen runter kommen", so Hättich. "Aber die Baupreise sind momentan schwierig." Er versprach aber auch: "Wir kämpfen um die Preise und werfen alles in die Waagschale. Gegen die Baupreise ist man aber machtlos."

Der Gemeinderat nahm die Preiserhöhungen relativ gelassen hin. "Dass das teurer wird, war doch schon in der letzten Sitzung klar", meinte beispielsweise Klaus Armbruster (Freie Wähler). Bürgermeister Karl Burger wehrte sich vehement dagegen, den Rotstift am Grundriss anzusetzen: "Damit fangen wir nicht noch einmal an. Wir haben das mit den Preisen ja schon geahnt, wir können wohl froh sein, wenn das unterm Strich mit zehn, 15 Prozent mehr abgeht."

Auch die Zimmererarbeiten werden teurer als geplant. Bei neun Angeboten war das günstigste das von Streif Holzbau aus Mühlenbach für 40 848 Euro. Eigentlich hatte die Kostenberechnung einen Preis von 36 737 Euro ergeben, also rund 4000 Euro weniger.

Ähnlich sieht es bei den Blechnerarbeiten aus. 7572 Euro möchte die Blechnerei Armbruster aus Mühlenbach bekommen, gerechnet hatten die Architekten mit einem Preis von 6035 Euro.

Statt sich über die Preise zu ärgern, wollten die Gemeinderatsmitglieder weiter Wert auf Qualität zu legen, damit das Haus lange hält. So waren sie auch bereit, für ein entsprechend langlebiges Dach 2000 Euro drauf zu legen.

Der Rat stimmte schließlich der Vergabe der Arbeiten an den günstigsten Bieter zu.

INFO

Abbruch

Der Abbruch des bestehenden Hauses ist für Februar 2018 geplant. Danach soll mit dem Neubau begonnen werden. Bisher rechnet die Gemeinde mit Kosten in Höhe von insgesamt 800 000 Euro.