Sie haben die Mühlen-Ausstellung in Truchtelfingen organisiert (von links): Werner Ermel, Walter Fischer und Bernd Koch. Foto: Judith Fischer

Ein Stück Ortsgeschichte wird lebendig: Eine Ausstellung erinnert an Truchtelfinger Mühle – pünktlich zum Deutschen Mühlentag. Dahinter steckt jahrelange Arbeit – und ganz viel Herzblut.

Am „Deutschen Mühlentag“ eröffnet eine Ausstellung, die an eine fast vergessene Mühle in Truchtelfingen erinnert. An drei Tagen dreht sich im evangelischen Gemeindehaus in der Holdertalstraße dann alles um die Müllerei.

Über Jahrhunderte das Dorf ernährt

Einige können sich noch gut an sie erinnern: die alte Truchtelfinger Mühle. Denn wo heute an der Schmiecha Autoreifen verkauft werden, stand bis 1978 ein historisches Bauwerk. Über Jahrhunderte hat die Mühle das Dorf ernährt, viele Generationen von Müllerfamilien beherbergt und wurde zum Gegenstand von Sagen und Legenden. Ihr Abriss im Jahr 1978 war für viele ein herber Schlag.

Genau 45 Jahre später wollen drei Truchtelfinger die vergessene Mühle wieder auferstehen lassen – zumindest in der Erinnerung: Walter Fischer, Werner Ermel und Bernd Koch haben mehr als zwei Jahre lang in Archiven und Büchern gegraben, alte Zeitungsartikel studiert, mit Menschen aus dem Dorf gesprochen und schließlich alles zusammengetragen, was an Erinnerungsstücken, Legenden und Informationen übrig geblieben ist.

Auf den Gräbern alter Alemannen haben Mönche einst selbstdie Mühle erbaut

Das sind zum Beispiel alte Pläne, Fotos von Müllerfamilien und Kornsäcke, welche die Namen alter Truchtelfinger Familien tragen. Das alles zeichnet die Geschichte eines alten Gebäudes nach, das von Mönchen erbaut wurde auf den Gräbern alter Alemannen. Das Arbeitsplatz und Zuhause für viele Müller und ihre Familien war. Das sämtliche Truchtelfinger Haushalte über Jahrhunderte mit Mehl versorgte. Auf diese Weise erzählt die Ausstellung gewissermaßen auch ein Stück Truchtelfinger Ortsgeschichte.

Begleitbroschüre mit Infomaterial

Begleitend dazu erscheint eine Broschüre mit noch mehr Informationen zur Truchtelfinger Mühle und der Müllerei im Talgang, die Besucher der Ausstellung kaufen können. Zwar wird in Truchtelfingen nicht mehr gemahlen, aber Brot gibt es zur Ausstellungseröffnung trotzdem: Der Obst- und Gartenbauverein backt frisches Brot im nahe gelegenen Holzofen zur Verpflegung der Ausstellungsbesucher. Außerdem gibt es an allen drei Tagen Kaffee und Kuchen von der Truchtelfinger Vereinsgemeinschaft.

Die Ausstellung ist an drei Tagen zu sehen: Pfingstmontag, 29. Mai, Sonntag, 4. Juni, und Donnerstag, 8. Juni, also an Fronleichnam, jeweils von 14 bis 17 Uhr.