Alex Ibach kommt müde aber überglücklich im Ziel an, nachdem er 100 Kilometer in den Alpen gelaufen ist. Foto: LG Steinlach

Der Zollerburgläufer Alex Ibach vom Ski-Club Hechingen stellte sich der Hausforderung von 100 Kilometern und 4700 Höhenmetern in den Chiemgauer Alpen und das bei einen Zeitlimit von 19 Stunden. "Gänsehaut pur", beschreibt Ibach sein Gefühl während des Laufs.

Hechingen - Der Chiemgauer 100 Bergultra ist ein 100-Kilometer-Natur-Trail-Erlebnislauf, der hauptsächlich auf alpinen Wander- und Forstwege verläuft und mehrere nennenswerte Anstiege und Abstiege aufweist. Er ist den härteren amerikanischen 100 Meilen Landschaftsläufen nachempfunden, die Hauptstrecke beträgt jedoch ›nur‹ europäische 100 Kilometer. Seit 2021 wird der Lauf mit neuer Routenführung und Start in Bergen durchgeführt. Die Strecke verbindet die schönsten Natur-Laufstrecken der Gegend.

Die 100-Kilometer-Strecke besteht aus zwei Schleifen, wobei zunächst eine 32 Kilometern lange Runde mit wiederholten Blicken ins Alpenvorland und danach eine große 68-Kilometer-Runde gelaufen wird. Sie verläuft teilweise auf schmalen alpinen Wanderwegen, sodass Trittsicherheit Voraussetzung ist. Alex Ibach (Zollerburgläufer SC Hechingen) berichtet: "Um 3.30 Uhr klingelt am Renntag der Wecker. Kaffee und ein schnelles Frühstück muss sein." An der Startlinie die Kopflampe und GPS einschalten den Rucksack kontrollieren und die morgendliche Atmosphäre vor dem Start genießen. Pünktlich um 5 Uhr geht’s los, knapp 100 Läufer machen sich auf die 100-Kilometer-Strecke mit 4700 Höhenmetern.

Zu Beginn beinhaltet der Chiemgauer Ultra eine kleinere Runde mit 32 Kilometern und 1200 Höhenmetern. Ibach weiter: "Es nieselt, aber es läuft gut. Das Tempo fühlt sich locker an und es macht richtig Spaß, die Beine nach der Regenerationsphase mal wieder zu bewegen." Nach der Verpflegungsstelle im Stadion des TSV Bergen geht es auf die große Runde über den heimischen Hochfelln-Gipfel. 1684 Höhenmeter müssen dabei überwunden werden. Oben am Hochfelln ist die Marathondistanz bereits bewältigt.

Supporter feuern den Läufer an

Weiter ging es über den anspruchsvollen Downhill, dem mittleren Teil der Strecke. Das vom Veranstalter vorgegebene Zeitfenster, in dem man gewisse Abschnitte passiert haben muss, gilt bei diesem Lauf als sehr anspruchsvoll. "Vorbei an wunderschönen Almen und unvergesslichen Bergpanoramen steht der zweite schwere Anstieg mit 1400 Höhenmeter zum Hörndlplateau an", erzählt der Ultraläufer. Die Verpflegungsstelle "Brand" bei Kilometer 75 war das "nächste kleinere Ziel, an dem auch wieder meine Supporter warteten und einen schon kräftig aus der Ferne anfeuerten". Ibach beschreibt diesen Moment so: "Gänsehaut pur!" Es ist zu diesem Zeitpunkt bereits knapp 19 Uhr. Auf dem letzten Abschnitt mit 25 Kilometern und knapp 400 Höhenmetern gilt es noch einmal die Kräfte zu bündeln.

Kurz nach 22 Uhr und sagenhaften 17 Stunden ist es geschafft. Ibach: "Mit müden Beinen und unbeschreiblichem Glücksgefühl habe ich das Ziel erreicht. Ein unvergessliches Bergultra-Erlebnis das noch lange in Erinnerung bleiben wird und im Nachhinein immer wieder ein Lächeln ins Gesicht zaubert."