Klaus Blöcher war 21 Jahre lang Sportleiter beim MSC „Falke“ Sulz – wo er auch weiterhin aktiv Trial fährt. Foto: Priestersbach

Verdienste: Der langjährige sportliche Leiter der Sulzer "Falken" wurde zum Ehrenmitglied ernannt

Nach 21 Jahren als Sportleiter beim MSC »Falke« Sulz gab Klaus Blöcher sein Amt in jüngere Hände und wurde zum Ehrenmitglied des rührigen Vereins ernannt worden.

21 Jahre war Klaus Blöcher als Sportleiter beim MSC "Falke" Sulz ehrenamtlich aktiv. Bei der Hauptversammlung hatte er sein Amt in jüngere Hände gelegt und war zum Ehrenmitglied des rührigen Sulzer Vereins ernannt worden.

Nach 21 Jahren als Sportleiter beim MSC "Falke" Sulz gab Klaus Blöcher sein Amt in jüngere Hände und wurde zum Ehrenmitglied des rührigen Vereins ernannt worden.

Wildberg-Sulz. Der MSC-Vorsitzende Gerald Heller unterstrich bei dieser Gelegenheit, dass der scheidende Sportleiter großen Anteil an der positiven Entwicklung des Vereins in den vergangenen beiden Jahrzehnten hatte. Auch ohne Amt steht Blöcher dem Sulzer MSC aber gerne zur Verfügung, und er betont: "Der Verein liegt mir am Herzen, und ich helfe gerne weiter."

Als Klaus Blöcher seinem damals sechsjährigen Sohn Bastian Anfang der 90er Jahre ein kleines Automatik-Motorrad geschenkt hatte, ahnte noch niemand, dass sich daraus ein nicht alltägliches ehrenamtliches Engagement entwickeln sollte. Schnell kristallisierte sich im Hause Blöcher indes die Erkenntnis heraus, dass Moto-Cross doch eine Nummer zu stressig und gefährlich sein könnte – für den Sohn und vor allem für die Nerven der Eltern. Und so nahm man das Trialfahren in Sulz unter die Lupe – wobei es damals gerade mal eine Handvoll aktiver Fahrer beim MSC Sulz gab –, und dort fand die Familie Blöcher dann auch schnell eine zweite Heimat.

Von Anfang an engagierte sich der heute 64-jährige bei ersten Arbeitsdiensten, und schnell wurde er dann als Beisitzer in den Vorstand gewählt – und um die Jahrtausendwende dann zum MSC-Sportleiter. Als dem Sohn das kleine Trial-Bike nicht mehr ausreichte und eine größere Maschine fällig wurde, fand Klaus Blöcher selbst Gefallen am Trial. Er kaufte sich ein eigenes Bike. Seit 1995 fährt er selbst aktiv – und ist immer wieder fasziniert, was man mit dem Motorrad machen kann.

"Manchmal habe ich das Gefühl, ich habe im Physikunterricht nicht aufgepasst", so Blöcher. Denn vor allem in den höherklassigen Trial-Wettbewerben "sieht man Sachen, die eigentlich gar nicht gehen". Und so sei der Trialsport eben sehr vielseitig, wobei viel Gefühl, Feinmotorik und Balance gefragt sind. Ganz toll findet er zudem den Umstand, dass man beim Trial in jedem Alter noch problemlos einsteigen kann. Und auch das Verletzungsrisiko seit deutlich geringer, als man landläufig denke.

Der Sektionsbauist BlöchersSteckenpferd

Nach seiner Kür zum Sportleiter hatte er vor allem damit begonnen, die Nachwuchsarbeit im MSC Sulz zu intensivieren. Zwischenzeitlich zählt der Verein mehr als 400 Mitglieder, darunter an die 70 aktive Motorrad-Trialer. Bevor Klaus Blöcher sich als Fotograf selbstständig gemacht hatte, war er als Software-Entwickler bei Hewlett-Packard tätig – und so war es kein Wunder, dass der MSC einer der ersten Vereine in der Trialszene war, die über eine eigene Website im Internet verfügten. Maßgeblich angestoßen wurde von ihm ebenso die Anschaffung der ersten vereinseigenen Motorräder, mit denen seitdem Schnupper-Trial angeboten werden kann. Zwischenzeitlich verfügt der MSC mit acht eigenen Bikes schon fast über einen kleinen Fuhrpark – darunter auch schon mehrere Elektro-Bikes für Kinder.

Nach einigen Jahren der Enthaltsamkeit in Sachen überregionale Wettbewerbe hatte er sich als Sportleiter zudem dafür stark gemacht, dass in Sulz auch wieder Trial-Läufe der Deutschen Meisterschaften ausgerichtet werden. "Viele hatten Angst vor dem Aufwand", erinnert sich Blöcher noch gut an den ersten DM-Lauf 2004. Zwischenzeitlich kommen viele Fahrer immer wieder gerne ins Lengenloch nach Sulz – und sie schätzen vor allem, dass dort auf ebenso interessanten wie anspruchsvollen Außensektionen in freier Natur gefahren werden kann. Unter seiner Regie wurde das Vereinsgelände sukzessive erweitert, wobei der Sportleiter sich vor allem um den Ausbau der Sektionsplätze kümmerte. Der Sektionsbau wurde dabei zu seinem Steckenpferd, und immer wieder wurde geschaut, wo der Verein Steine herbekommen kann.

So weiß Klaus Blöcher, dass in Schonach im Schwarzwald "fast aus jeder Baugrube der Schwarzwaldgranit rauskommt – und die sind froh, wenn sie die Steine los sind". Dabei handelte er einen Sonderpreis für den Transport der besonders harten und griffigen Steine nach Sulz aus. "Den Aufwand macht nicht jeder", weiß er.

Dabei hatte der Sportleiter immer auch selbst Hand angelegt, sei es beim Sektionsbau oder dem Verteilen von Plakaten für die Mitgliederwerbung. Highlights waren bis zur Pandemie die Trainingswochen in Frankreich, bei denen 17 Jahre lang Familienurlaub und Training im französischen Zentralmassiv verbunden wurden. "Mir macht es Spaß, wenn die Kinder Freude am Trial haben“, macht Klaus Blöcher einen seiner Beweggründe für das langjährige Engagement deutlich.