Der Bolzplatz in Hinterlehengericht wird nicht regelmäßig, aber doch gelegentlich genutzt. Er soll daher erhalten bleiben. Foto: Sum

Rasant über Wurzelwegle und kleine Hindernisse: Immer mehr illegale Mountainbike-Trails sind in den Wäldern rund um Schiltach zu finden. Könnte ein legal geschaffener Parcours Abhilfe schaffen?

Schiltach-Lehengericht - Aufgefallen sind die Single-Trails im Wald nicht nur Matthias Balkau. Auch die anderen Mitglieder des Lehengerichter Ortschaftsrats wussten von Stellen im Wald, die Mountainbiker gerne für den besonderen Fahrspaß zu nutzen scheinen. "Die Trails haben zugenommen. Das Thema ist da", meinte deshalb auch Ortsvorsteher Thomas Kipp.

Balkau leitete aus den illegalen Downhilltrails die Frage ab, ob die Gemeinde für Jugendliche genug Freizeitmöglichkeiten zu bieten habe. Er verwies auf den Wolfacher Bikepark, der rege genutzt werde und war überzeugt: "Die Jugendlichen suchen sich ihre Orte" – im Zweifel eben auch auf diese illegale Weise. Balkau brachte deshalb die Idee ins Spiel, im Außenbereich einen Parcours zu schaffen, den die Jugendlichen auf legalem Weg nutzen und der die illegalen Strecken im Wald reduzieren könne. Auch eine Zusammenarbeit mit Revierförster Holger Wöhrle regte er an.

Jugendbüro soll Bedarf abfragen

Die Idee stieß bei seinen Ratskollegen auf Wohlwollen. Michael Pflüger wollte das Team vom städtischen Jugendbüro ins Boot holen, die das Ohr nah an den Jugendlichen hätten und den Bedarf für einen solchen Parcours oder Trail abfragen könnten.

Sorge um Haftungsfragen

Manuel Bühler indes sorgte sich um mögliche Haftungsfragen und Vorschriften, die für ein solches Outdoor-Angebot erfüllt sein müssten. Balkau wusste jedoch von Gemeinden, die "sowas legal anbieten", weshalb sich sicherlich eine Möglichkeit finden lasse. Schließlich einigte sich der Ortschaftsrat, "die Diskussion weiter am Leben halten zu wollen, wie Kipp es ausdrückte – und wegen möglicher Outdoor-Attraktionen für Jugendliche am Ball bleiben zu wollen.

Wer nutzt den Bolzplatz?

Apropos Ball: Im Zuge der Diskussion kamen die Räte auch auf den Bolzplatz neben dem Radweg bei der "Alten Mühle" zu sprechen. "Wird der überhaupt noch genutzt?", fragte der Ortsvorsteher. Andernfalls könnten die Alutore auch beiseite geräumt, die Fläche von einem Landwirt gemäht und das Gras als Tierfutter genutzt werden. Aktuell sei die Stadt für das Mähen der Wiese verantwortlich.

Martin Schuler riet davon ab, den Bolzplatz abzubauen. "Er wird jetzt nicht regelmäßig genutzt, aber schon immer mal wieder", schilderte er seine Beobachtungen. Er fürchtete, das der Bolzplatz nicht mehr komme, wenn er einmal weg sei. Und er zeigte sich optimistisch, dass die Zahl der Kicker dort wieder steigt: Eine Zeit lang habe es nicht allzu viele Kinder und Jugendliche in Hinterlehengericht gegeben – "jetzt gibt es wieder eher welche".