Einfach nur glücklich: Albstadt-Sieger Mathias Flückiger Foto: Kuestenbrueck

Mountainbike: Top-Fahrer trotzen zum Weltcup-Auftakt den herben Verhältnissen

Nass ist sie gewesen, die Generalprobe für die Mountainbike-Weltmeisterschaften 2020 – dennoch bekamen die Zuschauer beim Weltcup-Auftakt im Albstädter Bullentäle wieder einmal Mountainbike-Sport vom Feinsten geboten.

Mathias Flückiger machte endlich seinen Frieden mit dem Kurs in Albstadt, obwohl er und seine Mitstreiter die Hälfte des Rennens bei strömendem Regen absolvierten und ordentlich verschlammt im Ziel eintrafen. "Vor zwei Jahren habe ich einen Sturz geradezu herausgefordert, letztes Jahr lag ich in Führung, hatte einen Platten und wurde sechster. Deshalb ist es umso schöner gewonnen zu haben", so Flückiger, der sich trotz einiger Anlaufschwierigkeiten schnell in der Spitzengruppe wiederfand.

"Das hat mich beflügelt, ich bin meinen Rhythmus gefahren und habe mich nicht davon beeindrucken lassen, wer neben oder hinter mir fährt." Es war der zweite Erfolg in einem Weltcup. "Der beutetet mir fast noch mehr als der erste in Mount Sainte Anne. Danach hieß es ich hätte nur gewonnen, weil Nino Schurter die Kette vom Rad gesprungen sei. Dieses Mal war ich vor allen – auch vor Mathieu van der Poel, dem vielleicht komplettesten Velo-Fahrer überhaupt." Neben van der Poel ließ er Jordan Sarrou, Titouan Carod, Florian Vogel und auch Weltmeister Schurter hinter sich.

Kate Courtney first – lautete das Motto bei den Frauen. Die US-Amerikanerin fuhr trotz eines Sturzes einen souveränen Start-Ziel-Sieg heraus. Wesentlich umkämpfter waren die Positionen hinter der 24-jährigen Weltmeisterin, die in Albstadt den ersten Weltcup-Sieg in der Elite-Klasse feierte. Denn um die Positionen zwei und drei matchten sich Vorjahressiegerin Jolanda Neff aus der Schweiz, die Niederländerin Anne Tauber und die Vorjahreszweite Yana Belomoina – selbst die Deutsche Meisterin Elisabeth Brandau schnupperte vorübergehend an Platz drei. "Mir war das ganz Rennen über übel, ich hätte am liebsten angehalten. Aber ich hatte super Beine", sagte Brandau, die drei Runden an Position vier fuhr und den Rückstand auf Neff von 40 auf elf Sekunden eindampfte.

Doch dann kamen die Krämpfe. Brandau fiel auf Platz sieben zurück. Tauber hatte lange Zeit Rang zwei inner, doch sie ruinierte sich bei einem Sturz die Schaltung. Die niedrigsten Gänge waren nicht mehr einzulegen, das kostete Kraft. Und so zogen Neff und Belomoina, die nach einem ganz schwachen Start als 39. aus der Einführungsrunde eine grandiose Aufholjagd hinlegte, noch an ihr vorbei.