Drei Renn-Generationen Hahn (von links): Lukas, Konrad und Jochen Foto: Hahn Racing

Motorsport: Erfolgsfahrer bleibt an Spitze der FIA European Truck Racing Championship.

Vor 124 000 begeisterten Zuschauern war der vierte Lauf der FIA European Truck Racing Championship – der Truck-Grand-Prix am Nürburgring – wieder einmal das Highlight der Saison. Jochen Hahn konnte mit zwei Siegen seine Führung in der Meisterschaft weiter ausbauen.

Richtig ernst wurde es bereits beim ersten Zeittraining und der Superpole. Hier sicherte sich der Altensteiger Jochen Hahn den ersten Startplatz vor dem spanischen MAN-Piloten Antonio Albacete. Diese beiden bestimmten dann auch das erste Rennen am Nürburgring. Hahn ging am Start gleich in Führung und konnte diese nach fairen Zweikämpfen bis ins Ziel verteidigen. Mercedes-Pilot Norbert Kiss wurde Vierter, dicht gefolgt von Sascha Lenz (MAN), Gerd Körber (Iveco) und Adam Lacko auf Freightliner. Steffi Halm und René Reinert, beide wie Hahn auf Iveco-Renntrucks unterwegs, fielen nach einigen harten Attacken schon zu Beginn des Rennens aus.

Im zweiten Rennen musste Hahn aufgrund der umgekehrten Startreihenfolge vom achten Platz aus starten. Zu Beginn machte der Altensteiger direkt zwei Positionen gut. An der Spitze konnte Lacko gleich in der Startphase dem Franzosen Anthony Janiec (MAN) die Führung abjagen. Unter dem Jubel der Fans machte der Hahn-Iveco weitere Positionen gut und überquerte hinter Lacko und Sascha Lenz als dritter die Ziellinie.

Bei der zweiten SuperPole machte Han dort weiter, wo er beim Zeittraining aufgehört hatte. Er holte sich den ersten Startplatz für das folgende Rennen und gewann die siebte Superpole der Saison.

An der Spitze abgesetzt

Auch den Start des dritten Rennens konnte Hahn gewinnen und sich an der Spitze gleich ein wenig absetzen. Der von Platz zwei gestartete Mercedes von Norbert Kiss verlor im Startgerangel direkt an Boden und fiel bis auf den 14. Platz zurück. Hinter Hahn lag nun seine Marken- und Teamkollegin Steffi Halm gefolgt von Antonio Albacete. Während der Altensteiger einem ungefährdeten Sieg entgegenfuhr, sah sich Steffi Halm den ständigen Attacken Albacetes ausgesetzt. Der Zweikampf wurde schließlich durch eine Strafe wegen Overspeed gegen Steffi Halm entschieden, die die junge Schwäbin viele Positionen kostete. So vervollständigte Adam Lacko das Podium gefolgt von Lenz, Körber, Reinert, Kiss und Kursim.

Ins letzte Rennen startete Hahn wie am Tag zuvor von Platz acht. Nach harten, aber fairen Zweikämpfen konnte der Altensteiger Iveco-Pilot zwei Positionen gut machen und wurde Sechster. An der Spitze des Rennens lag zunächst André Kursim, der ja auch auf einem vom Team Hahn aufgebauten Iveco unterwegs ist. In Runde fünf jagte Kiss dem Kursim-Iveco die Führung ab. Dieser hatte nun Albacete förmlich an der Stoßstange kleben. Trotz ständiger Angriffe des Spaniers brachte André Kursim seinen zweiten Platz jedoch mit drei Zehntel Vorsprung über die Ziellinie.

"Das war schon ein Super-Wochenende für unser Team", meinte ein gut gelaunter Jochen Hahn nach den vier Rennen, "mein Dank gilt vor allem unseren Mechanikern, dem ganzen Team und unseren Sponsoren und Partnern. Ohne all diese Menschen wäre ein erfolgreicher Truck-Grand-Prix ja gar nicht möglich."

Wie der Vater, so der Sohn

Und für das Team-Hahn-Racing gab es noch einen weiteren Grund zum Jubeln: Jochens Sohn Lukas bestritt im Mittelrhein-Cup, einem nationalen Rennen im Rahmen des Truck-Grand-Prix, seine ersten Truckrennen und konnte dabei drei Podiumsplätze erzielen. "Dass Lukas dann auch noch drei Podiumsplätze bei seinem ersten Truckrace-Weekend holt, ist einfach nur ein Traum", jubelte der Vater. Mit Lukas Hahn sitzt nach Konrad und Jochen nun die dritte Generation Hahn am Steuer eines Renntrucks.

Jetzt erwartet das Team erstmal eine etwas längere Sommerpause. Danach geht es für Jochen Hahn mit dem fünften Lauf zur FIA European Truck Racing Championship vom 30. August bis zum 1. September im tschechischen Most weiter.