Jochen Hahn ließ der Konkurrenz auf dem Slovakiaring keine Chance. Der Altensteiger eilt allen davon. Foto: Hahn

Motorsport: Jochen Hahn baut Führung bei Truck-Racing-EM mit zwei Siegen am Slovakiaring weiter aus.

So langsam wird er unheimlich dieser Jochen Hahn. Nach nur drei Wochenenden beträgt sein Vorsprung bei der Truck-Racing-Europameisterschaft bereits 54 Punkte.

Auf dem etwa 40 Kilometer östlich der slowakischen Hauptstadt Bratislava gelegenen Slovakiaring fand am Wochenende vor insgesamt 19 000 Zuschauern der dritte Lauf zur Truck-Racing-Europameisterschaft statt. Der Altensteiger Iveco-Pilot Jochen Hahn hat beide Tagesrennen, bei denen es für den ersten Platz doppelte Punktzahl gab, überlegen gewonnen.

Der Slovakiaring bietet in Sachen Truck-Racing gleich mehrere Besonderheiten: Mit knapp sechs Kilometern ist er der längste Kurs der Saison, mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 130 Kilometern pro Stunde für die Truckracer auch der schnellste – und er erweist sich nicht zuletzt deshalb zusammen mit dem Streckenbelag als extrem reifenfressend. Wenn es dann auch noch besonders heiß ist, können die Reifen in der Schlussphase eines Rennens schon mal zum Problem werden.

Und es war heiß, rund 35 Grad Celsius am Samstag und 30 am Sonntag. Aber nicht die Lufttemperatur ist für die Piloten das Problem sondern der aufgeheizte Asphalt. Die Streckentemperatur betrug beim Rennen am Samstag knappe 54 Grad Celsius.

Am Morgen, als es noch nicht ganz so heiß gewesen war, standen das Qualifying und die SuperPole der Top-10 an. Hier holte sich Hahn die vierte Pole-Postion der Saison – von fünf möglichen. Im anschließenden Rennen machte der Altensteiger da weiter, wo er in der SuperPole aufgehört hatte. Ganz klar gewann der fünffache Europameister den Start und setzte zu einem überlegenen Sieg an. Doch das Rennen war gerade mal über eine halbe Runde gegangen, da wurde es auch schon abgebrochen. Ein Renntruck steckte im Auslauf der zweiten Kurve im Kies und musste geborgen werden. Mit rund 20-minütiger Verspätung ging es noch einmal von vorne los.

Diesmal hatte dann Hahns Teamkollegin Steffi Halm beim Start die Nase vorn, doch noch in der ersten Runde übernahm der Altmeister wieder die Spitze, fuhr das Rennen an dieser Position überlegen zu Ende und ganz nebenbei auch die schnellste Rennrunde. Steffi Halm rettete zudem den zweiten Platz, wenn auch knapp, ins Ziel. So ging auch die Teamwertung an "Die Bullen von Iveco".

Im zweiten Rennen des Tages, mit der umgekehrten Startaufstellung, musste Jochen Hahn vom achten Platz aus starten. Doch auch in diesen Rennen macht der Altensteiger regelmäßig Plätze gut, so wie auch dieses Mal. Er wurde Fünfter. Den Sieg holte sich Sascha Lenz vor Steffi Halm und Adam Lacko. Das bedeutete Platz zwei in der Teamwertung.

Am Sonntag hielten sich die Asphalt-Temperaturen dann in Grenzen und Jochen Hahn schnappte sich wieder einmal die Pole-Position. Im ersten Rennen erwischte er dann einen Bombenstart, ganz im Gegensatz zu seinem Nebenmann in der ersten Startreihe, dem Ungarn Norbert Kiss, der auf Rang fünf zurückfiel, während sich René Reinert und Steffi Halm auf die Podiumsplätze vorkämpften. Dass der Sieg in der Teamwertung erneut an "Die Bullen von Iveco" ging, versteht sich von selbst.

In das letzte Rennen des Wochenendes musste der Altensteiger dann wieder vom achten Platz aus starten. Er hielt sich dabei aus den engen Duellen raus und schaute sich die hart geführten Gefechte in aller Ruhe an. Hahn gab sich mit dem siebten Platz voll zufrieden. In der Teamwertung gab es mit dem dritten Rang den vierten Podestplatz des Wochenendes. "Irgendwie wird mir das ja schon etwas unheimlich", meinte Hahn zum Abschluss. Nach drei Wochenenden beträgt sein Vorsprung auf den ärgsten Widersacher Adam Lacko bereits 54 Punkte. Hahn führt die Fahrerwertung mit 144 Zählern an. Halm folgt mit 103, Norbert Kiss mit 95 und Adam Lacko mit 90. "Adam hat bisher viel Pech gehabt, mich kann es ja aber auch noch erwischen", weiß der erfahrene Racer.

"Jetzt freuen wir uns erst einmal auf unser Heimrennen am Nürburgring." Das findet vom 19. bis 21. Juli statt.