Anakin Zelenak holte beim ADAC Mini Bike Cup im vergangenen Jahr einen Podestplatz nach dem anderen. Foto: Zelenak

Anakin Zelenak aus Bad Herrenalb hat ein erfolgreiches Jahr 2020 hinter sich. In der Nachwuchsklasse des ADAC Mini Bike Cups wurde der zwölfjährige Motorradfahrer erst durch einen Sturz gestoppt. Die geplanten Teilnahme am Northern Talent Cup musste jedoch verschoben werden.

Mit fünf Jahren saß Anakin Zelenak zum ersten Mal auf einem Motorrad. Seither bestimmt der Motorsport das Leben des Zwölfjährigen. Sein Ziel es ist, professioneller MotoGP-Rennfahrer zu werden. Und er ist auf einem guten Weg dahin.

Beim ADAC Mini Bike Cup sorgte er in den vergangenen Jahren immer wieder für Aufsehen und auch 2020 gehörte er in der Nachwuchsklasse zu den besten Fahrern im Feld. Bei acht von zwölf Rennen war der Herrenalber, der stets mit der Startnummer 55 fährt, auf das Podium gerast und hatte vier Rennen vor Ende noch Chancen, den Gesamtsieg einzufahren.

Dabei hatte die Saison für Anakin Zelenak sehr unglücklich begonnen. Nach einem Sieg und einem fünften Platz am ersten Rennwochenende Ende Juni wurden ihm beide Platzierung aberkannt, weil seine Honda NSF 100, mit der auch alle seine Konkurrenten beim Mini Bike Cup unterwegs sind, nicht genau den ADAC-Bestimmungen entsprach.

"Ab da an waren wir im Aufhol-Modus", sagt Vater Zsadany. Rennen um Rennen machte der junge Herrenalber die fehlenden Punkte wett. "Vier Rennen vor Schluss waren wir an den Gesamtführenden wieder ganz knapp dran", erzählt der Vater. Doch ein Sturz in der Qualifikation in Schlüsselfeld machte alle Hoffnungen zunichte. Anakin brach sich das Schlüsselbein, an Motorradfahren war erst einmal nicht zu denken. "Anakin hat aber Glück gehabt, er musste nicht operiert werden. Er musste nur sechs Wochen seinen Arm still halten", sagt Zsadany Zelenak.

Aufnahme in die JRP Junior Academy

Anakins Zelenaks starke Leistungen blieben trotz des verpassten Gesamtsieges nicht unbemerkt. Im November wurde er in die JRP Junior Academy aufgenommen, ein Renn-Team, was es sich zur Aufgabe gemacht hat, talentierte Nachwuchsfahrer zu unterstützen und das sogar einen Mechaniker für das Motorrad von Anakin bereitstellt. Bis dahin hatte diese Aufgabe Vater Zsadany übernommen, der selbst gelernter KFZ-Mechaniker ist.

Auch finanziell ist die Aufnahme in das Team ein Schritt nach vorne. Große Teile der bisherigen Karriere des Sohnes hat die Familie selbst finanziert. "Aber möglich ist das alles nur mit Sponsoren, da sind wir auch ständig auf der Such nach weiteren Unterstützern", sagt Zsadany Zelenak.

Als Fahrer für JRP wollte Anakin im Jahr 2021 in eine höhere Rennklasse aufsteigen. Er sollte beim Northern Talent Cup (NTC) an den Start gehen und gegen andere junge Nachwuchstalente aus ganz Europa antreten. Alle waren guten Mutes, dass der Aufstieg auch klappen sollte. "Das sah eigentlich alles sehr gut aus", sagt Vater Zsadany.

Anfang des neuen Jahres folgte aber die Ernüchterung. Anakin wurde von den Veranstaltern des NTC nicht für das Starterfeld ausgewählt. "Anakin ist natürlich sehr enttäuscht", sagt Zsadany Zelenak, "es war sein großer Traum." Eine Erklärung, warum der junge Herrenalber nicht ausgewählt wurde, gab es nicht. "Ich vermute, dass durch die verkürzte Saison im letzten Jahr noch mal einige Fahrer dabei geblieben sind, und es deshalb weniger Starterplätze für Neulinge gab als geplant", sagt Zsadany Zelenak.

Geschwindigkeiten bis zu 190 Stundenkilometer

Das Jahr 2021 soll aber kein verlorenes werden. Die Zelenaks wollen die Zeit nun nutzen, um möglichst viel Erfahrung und Trainingskilometer auf den großen Rennstrecken in Europa zu sammeln und auch noch an der Fitness arbeiten. Denn die Anforderungen sind auf der größeren Maschine für die Fahrer noch einmal ganz andere. Beim Mini Bike Cup waren mit der Honda NSF 100 Geschwindigkeiten bis zu 110 Kilometer pro Stunde möglich. Das sieht in der höheren Klasse noch einmal anders aus. Mit der KTM 250 Standard, die im NTC gefahren wird, kann die Geschwindigkeit auf der Geraden bis auf 190 Stundenkilometer steigen. "Das ist ganz schön ordentlich für einen Zwölfjährigen", sagt Vater Zsadany. Anakin Zelenak wäre bei einem Start einer der jüngsten Teilnehmer im Starterfeld des NTC gewesen. "Wir haben deshalb keinen Zeitdruck", sagt sein Vater.

Dank des JRP-Teams und ihrer Kontakte sind in den kommenden Wochen und Monaten schon Trainingsfahrten beispielsweise auf dem Hockenheimring und dem RB-Ring im österreichischen Spielburg geplant, damit die erfolgreiche Karriere Anakins im nächsten Jahr im NTC weitergehen kann.