Auf dem Sprung: die deutsche Quad-Ikone Sina Willmann tritt am 26. Juni in Reutlingen an. Foto: Willmann

Ein Wochenende im Zeichen des Motorsports: Am 25. und 26. Juni zeigen 200 Motocross- und Quad-Piloten in Reutlingen ihr Können. Der 1. RMC richtet zwei Meisterschaften und ein offenes Zwei-Takt-Rennen aus.

Eine deutsche Meisterschaft, bei der sich die Quad-Elite trifft, ein Zwei-Takt-Rennen für Nostalgiker und die baden-württembergische Motocross-Jugend am Start: Nach dem ADAC MX Masters-Finale im vergangenen Jahr bietet der 1. RMC Reutlingen am 25. und 26. Juni 2022 zwar ein etwas kleineres, aber dafür außergewöhnliches Programm an. Mit rund 200 Fahrern und 4000 Zuschauern rechnet der Verein an dem Wochenende. „Beim Quad-Rennen sind alle dabei, die in Europa Rang und Namen haben“, kündigt Clubchef Michael Saur an – inklusive der deutschen Quad-Ikone Sina Willmann. Auch Manfred Zienecker und Jeremy Warnia zählen zum Teilnehmerfeld. Die deutschen Meisterschaften sind für Fahrer aus ganz Europa offen. Vier Jahre ist es bereits her, dass die vierrädrigen Geländefahrzeuge über die Reutlinger Strecke rasten. Die Quad-Piloten schaffen dabei Rundenzeiten wie die Motocrosser.

Alte Motorräder werden für das Rennen aus der Garage geholt

„Die ganze Zeit Vollgas und immer Action“ verspricht sich der Rennleiter Florian Allramseder vom offenen Zwei-Takt-Rennen, das wie die deutsche Quad-Meisterschaft auch am Sonntag stattfindet. Für das Rennen nach alter Schule würden viele Fahrer ihre Maschinen wieder aus dem Keller holen. Der bisherige Cup für diese Klasse ist in der Corona-Pandemie auf der Strecke geblieben und erlebt jetzt in Reutlingen eine Renaissance. Im Profibereich seien die meisten Piloten auf Viertakter umgestiegen, bei der Weltmeisterschaft und in den USA kommen die etwas langsameren Zweitakter gar nicht mehr zum Einsatz. „Vom Ton und von der Fahrweise macht es allerdings mehr Spaß zu fahren“, sagt Florian Allramseder über die Klasse für Motorräder mit einem Hubraum von 125 bis 500 Kubikzentimeter.

Beim BW-Cup gehen am Samstag Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene mit ihren Motocross-Maschinen auf die Strecke, Ladies und Senioren kämpfen am Sonntag um den baden-württembergischen Meistertitel. „Der 1. RMC hat eine erkleckliche Anzahl von Fahrern am Start, die für Spitzenplätze in Frage kommen“, sagt Michael Saur. Bei den 65ern holte zum Beispiel Nils Fauser in der vergangenen Saison mit großem Abstand den Gesamtsieg. Tom Millitzer kam in der Klasse 85 hinter Felix Schwartze vom MSC Wieslauftal auf den zweiten Platz. Er wechselte mittlerweile in die höhere Klasse 125. Dort wurden die Reutlinger Vereinsmitglieder Jona Katz und John Vogelwaid 2021 Zweiter und Dritter, den ersten Platz sicherte sich Nils Weinmann vom MSC Betra. Nach Reutlingen stehen noch sechs Rennen im BW-Cup für den Nachwuchs an, das Finale findet am 15. Oktober in der Region Stuttgart beim MSC Wieslauftal in Rudersberg statt.

Für die Rennen sind 300 Helfer des Vereins im Einsatz

Der Vereinschef rechnet mit 4000 Zuschauern am Rennwochenende. Am Samstag ist der Eintritt frei, Sonntag kostet das Ticket zehn Euro. Am Samstag beginnen die Trainings um 8 Uhr und die Wertungsläufe um 11.30 Uhr. Am Sonntag starten die Piloten um 9 Uhr mit dem Training, Beginn der Wertungsläufe ist um 13.15 Uhr. Die Veranstaltung wurde wochenlang vorbereitet, rund 300 Helfer sind dafür im Einsatz. Das Masters-Finale im vergangenen Jahr sei „ein Leuchtturm-Projekt“ gewesen, sagt Michael Saur, dieses Jahr lasse es der Verein etwas ruhiger angehen. Eine wirkliche Pause legte der 1. RMC nur im Corona-Jahr 2020 ein, als ein Rennen zwei Mal verschoben und schließlich wegen der Vorschriften abgesagt werden musste, „Bei uns ist immer etwas geboten“, sagt Michael Saur, der auch Sportvorstand beim veranstaltenden ADAC Württemberg ist.