Vier Menschen, die wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommen wurden, haben nach Angaben des russischen Geheimdienstes FSB Geld und Waffen für den tödlichen Anschlag auf die Crocus City Hall in einem Vorort von Moskau geliefert.
Vier Menschen, die am Sonntag in der Kaukasusrepublik Dagestan wegen mutmaßlicher Anschlagspläne festgenommen worden sind, haben laut dem russischen Geheimdienst FSB Geld und Waffen für den tödlichen Anschlag auf die Crocus City Hall in einem Vorort von Moskau geliefert. Der FSB teilte am Montag mit, er habe am Vortag vier Menschen in der Region Dagestan festgenommen, „die direkt verwickelt waren in die Finanzierung und die Lieferung terroristischer Hilfsmittel an die Täter der Terrortat vom 22. März in der Crocus City Hall in Moskau“.
Bei dem Anschlag auf die Halle in einem Vorort der russischen Hauptstadt Moskau waren mehr als 140 Menschen getötet worden. Zu dem Anschlag bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS).
Das russische Nationale Antiterrorkomitee hatte am Sonntag mitgeteilt, es habe drei Menschen festgenommen, „die eine Reihe von terroristischen Verbrechen planten“. Am Montag erklärte der FSB, dass vier ausländische Bürger bei dem Einsatz in der Stadt Machatschkala, der Hauptstadt Dagestans, und im etwa zehn Kilometer entfernten Kaspijisk festgenommen worden seien.
Nach Anschlag auf die Crocus City Hall: zwölf Festnahmen
Dem FSB zufolge bereiteten sie einen „Terrorakt in öffentlichen Einrichtungen in Kaspijisk vor“. Bei ihrer Festnahme seien sie im Besitz eines einsatzbereiten improvisierten Sprengsatzes und automatischer Waffen gewesen.
Die Nachrichtenagentur Interfax zitierte ein Video des FSB, in dem einer der Festgenommenen sagte: „Ich habe Waffen zu ihnen gebracht, diesen Typen, die die Crocus City Hall angegriffen haben. Ich habe ihnen Waffen aus Machatschkala gebracht.“
Nach dem Anschlag auf die Crocus City Hall hatten die russischen Behörden zunächst die Festnahme von zwölf Menschen bekanntgegeben, darunter vier mutmaßliche Angreifer, die aus Tadschikistan stammen. In der ehemaligen Sowjetrepublik in Zentralasien ist der IS aktiv.
Jakubdschoni Jusufsody wird „Terrorismus“ vorgeworfen
Das Antiterrorkomitee teilte am Montag mit, es beschuldige formell einen weiteren Verdächtigen wegen Ausführung einer „Terrorattacke“. „Zum jetzigen Zeitpunkt“ seien im Zuge der Ermittlungen „zehn Verdächtige beschuldigt“, hieß es in einer Mitteilung. Der zehnte Verdächtige wurde bis zum 22. Mai in Untersuchungshaft genommen, wie der Pressedienst der Moskauer Justiz mitteilte.
Dem Mann Jakubdschoni Jusufsody werde „Terrorismus“ vorgeworfen. Zudem soll er wenige Tage vor dem Angriff „Geld an einen Komplizen übermittelt“ haben, „um die Unterbringung der Terroristen sicherzustellen“. Er soll ebenfalls aus Tadschikistan stammen, wie russische Nachrichtenagenturen unter Berufung auf an das Gericht übermittelte Informationen berichteten.
Am Freitagabend hatte der russische Inlandsgeheimdienst FSB mitgeteilt, dass er drei „Staatsangehörige eines zentralasiatischen Landes“ festgenommen habe, die einen Bombenanschlag im Südwesten Russlands geplant hätten.