Der Oppositionspolitiker Boris Nemzow war am 27. Februar von einem Unbekannten in der Nähe des Kremls hinterrücks erschossen worden. Foto: dpa

Einer der Verdächtigen im Mordfall des Kremlkritikers Boris Nemzow hat eine Beteiligung an der Tat zugegeben, das berichten russische Agenturen. Er habe ein Geständnis abgelegt.

Moskau - Einer der Verdächtigen im Mordfall des Kremlkritikers Boris Nemzow hat eine Beteiligung an der Tat zugegeben. Saur D. habe ein Geständnis abgelegt, sagte die Moskauer Richterin Natalja Muschnikowa am Sonntag in Moskau russischen Agenturen zufolge.

Der Verdächtige muss vorerst bis zum 28. April in Untersuchungshaft, wie eine Gerichtssprecherin zuvor mitgeteilt hatte. Der Oppositionspolitiker Boris Nemzow war am 27. Februar von einem Unbekannten in der Nähe des Kremls hinterrücks erschossen worden.

Saur D. war in der Teilrepublik Inguschetien im islamisch geprägten Nordkaukasus gefasst worden. Das war am Samstag bekannt geworden. Insgesamt nahmen die Ermittler fünf Verdächtige mit Verbindungen in den Nordkaukasus fest. Alle wurden am Sonntag einer Haftrichterin vorgeführt.

Ihnen wird vorgeworfen, an der Organisation und Ausführung der Tat beteiligt gewesen zu sein. Die vier übrigen Verdächtigen wiesen die Anschuldigungen nach Angaben des Gerichts zurück.

In der Unruheregion Nordkaukasus kommt es immer wieder zu Anschlägen von Extremisten. Eine der Theorien der Behörden zum Motiv für die Ermordung Nemzows ist ein islamisch-extremistischer Hintergrund. Der Oppositionspolitiker soll Drohungen aus diesem Milieu erhalten haben, weil er sich nach dem Anschlag auf die Pariser Satirezeitung „Charlie Hebdo“ im Januar solidarisch mit den Opfern gezeigt hatte.