Die Polizei ermittelt nach wie vor im Mordfall Gechingen. Foto: © VRD - stock.adobe.com

Neue Erkenntnisse im Gechinger Mordfall: Die mögliche Tatwaffe wurde inzwischen sichergestellt. Die Verdächtige sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft und schweigt zu den Vorwürfen, wonach sie ihre eigene Mutter ermordert haben soll.

Gechingen/Tübingen - Der Fall der getöteten Seniorin in Gechingen macht nach wie vor Schlagzeilen. Wie die Staatsanwaltschaft Tübingen nun auf Anfrage unserer Redaktion mitteilt, gibt es zwischenzeitlich eine mögliche Tatwaffe.

Gerüchte kochen hoch

"Im Mordfall Gechingen konnte eine Eisenstange sichergestellt werden, bei der es sich nach dem derzeitigen Stand um die Tatwaffe handeln dürfte", erklärt Nicolaus Wegele, Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Tübingen, zum aktuellen Ermittlungsstand.

Der Fall hatte bereits Ende des vergangenen Jahres für Aufsehen und Entsetzen gleichermaßen gesorgt. Die 75-jährige Seniorin wurde bereits am 26. Oktober leblos in ihrer Wohnung von Angehörigen aufgefunden. Nach hochkochenden Gerüchten in der Gäu-Gemeinde und nach Anfrage unserer Redaktion, bestätigte die Polizei erst am 10. November, dass in dem Fall der getöteten Seniorin ermittelt wird. Die Verdächtige: die eigene Tochter.

Keine Einbruchspuren

Die Verdachtsmomente erhärteten sich – unter anderem fanden die Spurensicherer keine Einbruchsspuren am Haus – sodass die 47-jährige Tatverdächtige kurz nach der Trauerfeier auf dem Gechinger Friedhof von den Ermittlern in Gewahrsam genommen wurde. Dass die Polizei direkt nach der Beerdigung zugegriffen hatte, hänge mit Abwägungen zwischen Staatsanwaltschaft und Ermittlern zusammen, hieß es von beiden Seiten bereits im November. Dabei spiele auch die Pietät und die Umstände der Beerdigung eine Rolle und "was man einem noch zugesteht". Kurz darauf wurde die Tochter der Getöteten von einem Haftrichter in Untersuchungshaft geschickt.

An diesem Zustand hat sich laut Wegele auch im neuen Jahr nichts geändert. Die Beschuldigte "befindet sich nach wie vor in Untersuchungshaft", teilt Wegele mit. Bis jetzt äußerte sich die tatverdächtige Tochter noch nicht zu den Vorwürfen, schweigt eisern. "Die Ermittlungen über die Hintergründe und die Motive der Tat dauern an", sagt deshalb Wegele. Immerhin: Die mögliche Tatwaffe ist nun bekannt. Am Tatort fanden die Ermittler eine Eisenstange. Passend zur Todesursache, die die Polizei mit "stumpfer Gewalt" angegeben hatte.

Es spricht also vieles dafür, dass die Seniorin im Bett erschlagen wurde. Zumal Polizeisprecher Michael Wenz einen ähnlich lautenden Medienbericht im November ausdrücklich nicht dementieren wollte. Doch auch hierzu müssen laut dem Staatsanwalt weitere Spuren gesichert werden. Die Ermittlungsgruppe "Eiche" wird also noch viel zu tun, bis die Hintergründe der schrecklichen Tat aufgeklärt werden können.