Das Moosenmättle Open Air begeistert normalerweise zahlreiche Besucher, wie unser Archivfoto zeigt. Nun wird’s zum zweiten Mal in Folge nichts mit dem Publikumsmagneten – wiederum wird die Veranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt. (Archivfoto) Foto: Dorn

Musiker können Auftritte kaum erwarten. Fürs Spätjahr durchaus optimistisch.

Wolfach - Die Corona-Pandemie lässt Künstlern und Veranstaltern keine Ruhe. Wie bereits 2020 erfolgt jetzt die Absage des beliebten Moosenmättle Open Air. Der Veranstalter hatte am Wochenende darüber informiert.

"Es war jetzt einfach an der Zeit, zu sagen: ›Das wird im Sommer nichts‹", sagt Tobias Pfaff im Gespräch mit unserer Zeitung. Zunächst hätten die Organisatoren aber natürlich die beteiligten Künstler und Partner der Veranstaltung informieren wollen. Was im Übrigen durchaus gut aufgenommen wurde – er habe den Eindruck, dass manche der Künstler eher dankbar gewesen seien, dass sie überhaupt kontaktiert wurden. Wie im vergangenen Jahr sind ausnahmslos alle Künstler, die für das Moosenmättle 2021 eingeplant waren, im kommenden Jahr am Start.

Musiker können Auftritte kaum erwarten

Pfaff und seine Mitstreiter beim FC Kirnbach hoffen, dass das Moosenmättle 2022 wieder stattfinden kann. Für den Verein sei die Absage schwierig, weil durch die ausfallende Veranstaltung eine Finanzspritze fehle, die für die Vereinsarbeit wichtig sei. Viel schlimmer sei die Situation aber für die Künstler und Veranstaltungstechniker selbst, die immerhin von Musik, Konzerten und anderen Veranstaltungen leben. "Für sie tut es mir in der Seele weh", so Pfaff.

Ein generelles Stimmungsbild unter den kontaktierten Bands und Künstlern gebe es indes nicht: "Das ist individuell und manchmal auch von Tag zu Tag verschieden." Faktoren seien etwa, welche Entscheidungen die Politik treffe, ob Corona-Helfen fließen oder man doch durchs Raster falle. "Da geht es schnell von Null auf 120 und umgekehrt." Insgesamt seien die Künstler, mit denen er wegen des Moosenmättle in Kontakt ist, aber noch guter Dinge.

So hätten viele die Zeit – und oft auch ihr letztes Geld – genutzt, um in Digitalformate zu investieren. Sie produzierten neue Alben oder Musikvideos. Am Ende könnten sie es aber kaum erwarten, wieder eine Bühne zu betreten und vor Publikum zu spielen. Zum einen, weil nichts über den direkten Kontakt zum Publikum geht. Zum anderen aber vor allem, weil Konzerte das Haupteinkommen vieler Musiker ausmachen.

Fürs Spätjahr durchaus optimistisch

Auch wenn der Veranstaltungs-Sommer gelaufen zu sein scheint: Pfaff ist optimistisch, dass im Spätjahr wieder Veranstaltungen in kleinen Clubs möglich sind – mit Hygiene-Konzepten und Co., versteht sich. "Es wird wieder Wege geben. Die Frage ist allerdings, ob diese wirtschaftlich sind", blickt er voraus. Die große Herausforderung sei, die Unternehmen nach so langem Stillstand wieder hochzufahren. Dort sei die Politik gefordert. "Es wäre nur sinnvoll, die Veranstaltungsbranche über kleine Clubs wieder anzufahren", findet Pfaff.

Die beim FC Kirnbach mit der Organisation des Moosenmättle Open Air betrauten Personen seien natürlich traurig, dass es wieder ausfallen muss, berichtet Pfaff. Sie seien aber immer noch motiviert und mit an Bord. Generell seien die Zeiten im Verein durch die vielen Vorschriften und Verordnungen allerdings sehr dynamisch. Und die Gemeinschaft, das Herzstück eines jeden Vereins, bleibe dabei auf der Strecke.