Die vier Projektpartner setzen weiter Schritt für Schritt das Projekt LIFE MooReKa – Moorrevitalisierung Kaltenbronn-Hohlohmoor um. Hier der aktuelle Stand.
Mit der Moorrevitalisierung soll der Wassermangel verringert und das Ökosystem Moor erhalten werden, teilt das Regierungspräsidium Karlsruhe in einer Pressemitteilung mit.
Aktuell wichtige Projekt-Fortschritte sind der Bau von Schausperren, die Erarbeitung des wasserrechtlichen Antrags zur Genehmigung weiterer Grabensperren und die Auswertung der Erfahrungen aus den Erprobungsarbeiten aus dem vergangenen Jahr.
Seit April finden außerdem regelmäßig Exkursionen im Rahmen des Projektes LIFE MooReKa statt.
Handarbeit angesagt
Kleine Schauanlage Mit dem Bau von vier Grabensperren am nördlichen Eingang des Hohlohmoors entsteht in Kürze eine kleine Schauanlage. Ab Kalenderwoche 21 wird das Baumaterial angeliefert.
Anschließend wird der Landschaftspflegetrupp der Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Karlsruhe, unterstützt von ForstBW, die Schausperren aus Holz in Handarbeit errichten. Die Schausperren liegen direkt am Weg und werden nach Abschluss der Arbeiten für interessierte Besucher gut erreichbar sein. Dort können sie dann beobachten, wie sich an der Sperre Wasser anstaut. Der Bau ist mit den Projektpartnern und der Wasserbehörde im Landratsamt Rastatt abgestimmt. Bei künftigen Exkursionen werden Moor-Guides Bauweise und Funktion der Grabensperren an der Schauanlage erläutern.
Exkursionen Das Infozentrum Kaltenbronn bietet im Auftrag der Naturschutzverwaltung im Regierungspräsidium Karlsruhe von Juni bis November Exkursionen zu LIFE MooReKa- Moorrevitalisierung-Hohlohmoor an. Die Exkursionen werden von MoorGuides geleitet, die eigens von ForstBW ausgebildet wurden. Interessierte Gruppen können auch separat einen Termin für eine Exkursion oder einen Besuch der Moorstation buchen.
Die Termine sind kostenfrei. Veranstaltungsübersicht und Anmeldung: Infozentrum Kaltenbronn.
Erprobungsarbeiten Ein wichtiger Meilenstein wird die Einreichung des wasserrechtlichen Antrags zur Genehmigung der umfangreichen Vernässungsarbeiten beim Landratsamt Rastatt sein. Diese ist für das Frühjahr geplant. Die wasserrechtliche Zulassung wird im Laufe der darauffolgenden Monate erwartet. Die Projektpartner haben zusammen mit dem beauftragten Wasserbau-Ingenieur und im Austausch mit den zuständigen Fachbehörden im Landratsamt Rastatt eine Detailplanung erstellt. Dabei flossen auch die Erkenntnisse der Erprobungsarbeiten aus dem Herbst 2024 ein. Die umfangreicheren Baumaßnahmen des gesamten Projektes mit 1000 Grabensperren sollen voraussichtlich ab Spätsommer/Herbst 2026 durchgeführt werden. Um Tiere, wie beispielsweise das seltene Auerwild, so wenig wie möglich zu stören, finden die Bauarbeiten ausschließlich im Herbst statt. Sowohl der Bohlensteg am Hohlohsee als auch alle Wander- und Spazierwege werden von den Arbeiten nicht betroffen sein.
Erste Auswertungen
Wirkung Bei den Erprobungsarbeiten wurden im November zwölf Grabensperren im Moor gebaut. Diese haben, wie die ersten Auswertungen der Wasserstände ergaben, bereits Wirkung gezeigt: Der Moorwasserspiegel im Bereich der Erprobungsarbeiten ist in den vergangenen Monaten – im Vergleich zu anderen Pegelmessstellen im Moor – deutlich erhöht, auch während der ausgeprägten Trockenphase in den zurückliegenden Wochen. Das freut die Projektpartner. Weitere Erfahrungen, die im vorigen Jahr gemacht wurden, wurden ausgewertet. Die wichtigsten Erkenntnisse flossen in die Planungen zum aktuellen wasserrechtlichen Antrag ein: Beispielsweise stieß man bei den Bauarbeiten im Herbst 2024 auf abgestorbenes Holz im moorigen Untergrund. Die Arbeiten wurden dadurch erschwert und benötigten mehr Zeit. Diese Situation ist auch eine Herausforderung für den Verbau von Kunststoffsperren. In den aktuellen Planungen wurde die Anzahl von Kunststoffsperren daher verringert.