150 neue Bauplätze sollen in der Mötzinger Röte am Ortsrand in Richtung Vollmaringen entstehen. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Entscheidung: Mötzinger Gemeinderat geht bei geplanten Wohngebieten Röte II und III nächsten Schritt

Mötzingen. Die geplanten Wohngebiete "Röte II" und "Röte III" standen im Mittelpunkt der jüngsten Sitzung des Mötzinger Gemeinderats, die in der Gemeindehalle ausgesprochen gut besucht war. Trotz weitreichender Entscheidungen ging die Sitzung praktisch in Rekordzeit über die Bühne.

Aber die Eckdaten stehen bereits seit einiger Zeit fest – und es ist erklärter Wille im Gremium, in der Röte eine weitere Wohnbebauung zu ermöglichen. Auf einer Fläche von 10,5 Hektar sollen hier am Ortsrand in Richtung Vollmaringen rund 150 neue Bauplätze entwickelt werden – wobei jetzt die Aufstellungsbeschlüsse für die Bebauungspläne auf der Tagesordnung standen.

Bürgermeister Marcel Hagenlocher sprach in diesem Zusammenhang von "wegweisenden Beschlüssen für die Wohnbauentwicklung in Mötzingen". Bei dieser Gelegenheit ließ er noch einmal die Baulandentwicklung der vergangenen Jahre Revue passieren. So wurde im Jahr 2003 der Aufstellungsbeschluss für das Gebiet "Röte I" gefasst, worauf ab 2006 die ersten Häuser errichtet wurden. Alle gemeindeeigenen Grundstücke in diesem Bereich sind zwischenzeitlich verkauft und bebaut. In den Folgejahren legte die Gemeinde ihren Fokus deshalb auf die Innenentwicklung, kaufte sukzessive Grundstücke mit Altbebauung auf, um diese Flächen einer Nachnutzung zuzuführen.

Innerörtlichen Potenziale ausgeschöpft

Auf diese Weise wurden Bereiche wie das Rathausdreieck, das Lamm-Areal oder die Burggärten auf den Weg gebracht und neu bebaut. Mittlerweile sind die innerörtlichen Potenziale allerdings ausgeschöpft, weshalb der Gemeinderat die Möglichkeiten für eine Baulandentwicklung beleuchtete – und dabei die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Flächen in der Röte favorisierte.

Mit einem Baugebot geht der Gemeinderat bei den beiden Gebieten neue Wege: So hatte das Gremium beschlossen, die im Flächennutzungsplan ausgewiesenen Bereiche Röte II und III nur dann zu erschließen, wenn sich alle Eigentümer bereit erklären, die Grundstücke innerhalb von acht Jahren zu bebauen – oder durch einen Verkauf eine Bebauung zu ermöglichen. Mit dem Baugebot soll vermieden werden, dass nicht wie in anderen Mötzinger Baugebieten zahlreiche Baugrundstücke in Privateigentum nicht für eine zeitnahe Bebauung zu Verfügung stehen – die im Volksmund gerne als so genannte "Enkelgrundstücke" bezeichnet werden. Bürgermeister Hagenlocher machte noch einmal darauf aufmerksam, dass mit allen der über 70 Eigentümer eine Einigung in Sachen Umlegung und Erschließung samt Baugebot erzielt werden konnte.

Entsprechend einstimmig und ohne neuerliche Diskussion wurden in dieser Woche die Beschlüsse für die Aufstellung der Bebauungspläne gefasst – ebenso die Anordnung der Umlegung. Dem Umlegungsausschuss gehören neben Bürgermeister Hagenlocher die Gemeinderäte Rainer Stefanek, Frank Sindlinger, Egon Stoll und Gabi-Maria Leins an. Beratende Sachverständige sind Kreisbaumeister Marco Traxler sowie Arne Semmelmann und Jochen Gillich.