Der Verwaltungsbeirat mit Karl-Heinz Hiller, Rita Ludewig, Heinz Weiß, Heinz Köhler, Rolf Härdtner und Jürgen Schulz.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Bürgernetzwerk: Nachbarschaftshilfe ist weiterhin die Hauptarbeit / 4688 Stunden geleistet

Ein Rückblick auf das vergangene Jahr, ein Blick auf die Corona-bedingten Umstände, eine geplante Satzungsänderung und Wahlen des Verwaltungsbeirat beschäftigten das Bürgernetzwerk Mötzingen jetzt bei der Mitgliederversammlung.

Mötzingen. Der Veranstaltungsbereich ruhe nahezu, berichtete Vorstandsmitglied Claus-Dieter Stoll. Das Klientel gehöre immerhin beinahe komplett zur Risikogruppe. Auch die Nachbarschaftshilfe werde seit März weniger in Anspruch genommen. Dafür geht es mit dem Bau des Betreuungszentrums voran. Dieses setze "einen klaren Akzent in der Ortsmitte", sagte Stoll. Zum Betreiber habe man bereits Kontakt aufgenommen, und nun ist das Bürgernetzwerk gespannt, wie die Zusammenarbeit weitergeht und die neuen Räume, in die auch das Netzwerkbüro einziehen soll, aussehen werden.

Themen, die den Verein immer beschäftigen, sind die Gewinnung neuer Helfer und Mitglieder. Gerade im Mitgliederbereich zeige sich, dass bei einigen Ehepaaren nur ein Partner Mitglied sei. Daher steht nun die Überlegung im Raum, einen gesenkten Mitgliedsbeitrag für Paare und Familien einzuführen. Außerdem suche man Wege, nicht nur Ältere zu erreichen. "Wir sind für Alt und Jung da", betonte Stoll.

Beim Ausblick auf 2021 stand die geplante Satzungsänderung im Fokus. Das Ziel: mehr Kontinuität in Vorstand und Verwaltungsbeirat, damit die Kompetenzen bei Neuwahlen nicht komplett wegfallen. Abhilfe schaffen soll ein rollierendes System, sodass nicht alle drei Jahre alle Mitglieder zur Wahl stehen. In Zukunft scheidet dann jährlich höchstens ein Drittel aus, das jedoch bis zur Bestellung der Nachfolger im Amt bleibt. Außerdem muss der Vorstand dann nicht mehr aus sieben Mitgliedern bestehen, sondern aus zwei bis sieben. "Das soll von dem Druck entlasten, immer für volle sieben Mitglieder sorgen zu müssen", erklärte Claus-Dieter Stoll. Die Zahl werde natürlich dennoch angestrebt.

Über das Netzwerkbüro berichtete Herbert Radloff. Die Hauptarbeit sei hier die Nachbarschaftshilfe. Etwa 43 Helfer standen 2019 zur Verfügung, im Einsatz waren um die 30. Das bedeute "kaum Reserve", bedauerte er. Die Klientenzahl bewege sich bei gut 30 bis gut 40 pro Monat, die Einsatzstunden betragen im Schnitt 390 monatlich. Im vergangenen Jahr kamen so 4688 Stunden zusammen, im Vorjahr waren es 4051. "Das ist wirklich gelebte Solidarität und Hilfe", betonte Radloff.

Von den verschiedenen Veranstaltungen berichtete Ralf Ludewig. Nun habe man sich überlegt, was man in Pandemie-Zeiten anbieten könne. Die Lösung: ein USB-Stick mit Bildern und Filmen vergangener Aktionen, der nach vorheriger Anmeldung im Netzwerkbüro ausgeliehen werden kann.

Anneliese Bertsch erwartet noch eine Überraschung. Sie hat "als Einzelperson und Mitarbeiterin auf dem Rathaus über fast 20 Jahre hinweg die soziale Arbeit verantwortet und durch ihr persönliches Engagement getragen", erklärte Stoll. Sie habe "grenzenlosen Einsatz" geleistet. Bertsch gab ihre Aufgaben ab, als sie 70 wurde, habe dann aber teilweise noch etwas gemacht, bis vergangenes Jahr beispielsweise den Urlaub ohne Koffer. Sie wird noch eine Urkunde erhalten – zu ihrer Ernennung als Ehrenmitglied.

Der neugewählte Verwaltungsbeirat setzt sich zusammen aus: Rolf Härdtner, Karl-Heinz Hiller, Heinz Köhler, Rita Ludewig, Jürgen Schulz und Heinz Weiß.