Im Landkreis Böblingen sind inzwischen einige insektenfreundliche Blühflächen entstanden. Foto: Landratsamt BB

Das Projekt „Insektenfreundliche Kommune“ im Kreis Böblingen wurde mit einem erstem Preis beim Wettbewerb Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht 2023“ gekürt. Zu den Pionier-Kommunen gehören Mötzingen und Jettingen.

Der Landschaftserhaltungsverband Böblingen (LEV) hat beim Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht 2023“ in der Kategorie „Verband/Verein“ den ersten Preis gewonnen mit seinem Projekt „Insektenfreundliche Kommune“. Der Preis wurde im Rahmen eines Termins auf der Landesgartenschau Wangen überreicht.

„Ich bin sehr stolz darauf, dass unser LEV zu den Siegern zählt“, freut sich Landrat Roland Bernhard. „Der Erhalt der Artenvielfalt ist eines der großen Themen unserer Zeit und das jetzt ausgezeichnete Projekt stellt dazu einen wichtigen Baustein dar. Insbesondere werden mit den verschiedenen Aktionen, die im Rahmen des Projekts laufen, immer wieder andere Zielgruppen erreicht. Denn der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung und bedarf der Anstrengung aller. Im Projekt ziehen alle an einem Strang – vom Landkreis und den Kommunen über Unternehmen bis zur Privatperson.“

Projekt besteht seit Jahr 2020

Besonders freue er sich, so der Landrat weiter, dass sich das Projekt, das 2020 noch mit fünf Gemeinden startete, inzwischen auf den ganzen Landkreis erstreckt.

Das Projekt „Insektenfreundliche Kommune“ geht 2024 bereits in sein fünftes Jahr. Es wurden schon eine Vielzahl an Maßnahmen umgesetzt, so wie die Anlage von insektenfreundlichen Blühflächen oder von Streuobstpädagogen durchgeführte Umweltbildungseinheiten in Kindertageseinrichtungen.

Es wurden aber auch schon kostenlose Saatgut-Päckchen für Blühflächen verteilt oder Online-Vorträge organisiert. Auch Infoveranstaltungen für Bauhöfe und Privatpersonen seien jeweils gut besucht – so findet am Samstag, 15. Juni, wieder ein solcher Infospaziergang statt. Es geht um die Pflege der öffentlichen Grünflächen und die Auswirkungen auf die Artenvielfalt, insbesondere die Insektenvielfalt – warum wird an manchen Stellen gemäht und an anderen nicht?

Treffpunkt für den circa einstündigen Rundgang ist um 10 Uhr am Weissacher Bauhof (Weissacher Straße 18).

Start mit fünf Kommunen

Das Projekt „Insektenfreundliche Kommune“ war anfangs mit Unterstützung durch Leader Heckengäu in den Gemeinden Mötzingen, Jettingen, Bondorf, Deckenpfronn und Weissach gestartet. Dann wurde die Finanzierung durch den Landkreis Böblingen übernommen und das Projekt für alle Städte und Gemeinden im Landkreis zugänglich gemacht.

Die Ziele sind: In Kooperationen mit den Kommunen, aber auch mit Privatpersonen oder Vereinen und anderen Institutionen, sollen vielfältige Insektenschutzmaßnahmen im Siedlungsraum durchgeführt werden.

Das Maßnahmenangebot reichte – wie zuvor schon erwähnt – bisher von Bauhofschulungen über die Verteilung von Saatgut für Blühflächen bis hin zu Umweltbildungseinheiten in Kindergärten, Malwettbewerben oder Informationsveranstaltungen für Interessierte.

Der Landeswettbewerb „Baden-Württemberg blüht“ hat den Erhalt der Artenvielfalt zum Ziel. Insgesamt haben sich 34 Projekte um die Auszeichnung in fünf Kategorien beworben. Die fünf Gewinner erhalten jeweils ein Preisgeld in Höhe von 2500 Euro.