Schülerlotsen sichern das Überqueren der Straße der frisch eingeschulten Kinder.Foto: Bürgernetzwerk Foto: Schwarzwälder Bote

Schulweg: Etwa 20 Personen werden als Verkehrshelfer benötigt / Einweisung am 10. September

Dafür zu sorgen, dass die Kinder sicher zur Schule und wieder nach Hause kommen – das ist das Ziel der Mötzinger Schülerlotsen. Die Initiative des Bürgernetzwerks geht dieses Jahr in die fünfte Auflage.

Mötzingen. Wie überquere ich eine Straße sicher? Wie verhalte ich mich am Zebrastreifen? Was muss ich auf dem Gehweg beachten? Wichtige Fragen für ein sicheres Verhalten im Straßenverkehr. Die Antworten darauf vermitteln die Mötzinger Schülerlotsen den örtlichen Schulanfängern. Damit leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherheit der Grundschüler.

In den Diskurs brachte das Projekt ursprünglich die ehemalige Gemeinderätin Ursula Graf. Das damals neu gegründete Bürgernetzwerk griff die Idee auf und übernahm die Organisation. In den ersten Jahren betreute Roland Zimmermann das Projekt federführend, heute übernimmt diese Funktion Paul Gerhard Morlok.

In den ersten beiden Monaten eines neuen Schuljahres beziehen die Schülerlotsen an mehreren Positionen Stellung, an denen die Jungen und Mädchen auf ihrem Schulweg kritische Straßenpunkte überqueren müssen, beispielsweise in der Ortsmitte. Vor und nach der Schule haben sie hier ein Auge auf die Kleinen. Zu erkennen sind die Schülerlotsen an ihren gelben Warnwesten mit der Aufschrift "Verkehrshelfer".

Für ihre Tätigkeit haben die Freiwilligen einiges von der Polizei gelernt, auf das sie achten müssen.

Dazu gehören auch Dinge, die einem selbst vielleicht nicht einmal bewusst sind. Beispielsweise darf eine Straße ohne Zebrastreifen oder sonstige Querungshilfe nur überquert werden, wenn kein Auto in Sicht ist, erzählt Paul Gerhard Morlok. In der Realität hielten Autofahrer aber oft an, um sich freundlich zu zeigen. Das Problem: Man sieht nicht, ob hinter dem Auto vielleicht noch etwas kommt. Da muss man den Kindern erklären, dass sie warten und den Fahrer weiterwinken sollen.

Diese Feinheiten zu vermitteln habe in Mötzingen bisher gut geklappt, findet Schülerlotse Paul.

Überhaupt konnten die Schülerlotsen aus seiner Sicht schon einiges erreichen. Auch würden nicht mehr so viele Schüler mit Elterntaxis gebracht, sondern dürften zu Fuß gehen.

Paul Gerhard Morlok hat merklich Spaß an dem Projekt. Das Schülerlotse-Dasein ist für ihn "etwas Geniales". Es sei toll, "die Freude der Kinder zu sehen". Er höre ihnen gerne zu, wenn sie auf dem Schulweg erzählen, was sie so erlebt haben. "Das bekommt man sonst im Alltag gar nicht mit."

Für 2020 ist die Schülerlotsen-Aktion bereits geplant. Bei der Durchführung gibt es aufgrund der aktuellen Situation jedoch noch ein paar Fragezeichen. Derzeit weiß man nicht, wie der Unterricht aufgrund der Corona-Pandemie nach den Sommerferien weitergehen wird. Sollten die Kinder beispielsweise über den ganzen Tag verteilt in Kleingruppen in die Schule und wieder nach Hause gehen, ist es fraglich, ob den ganzen Tag Schülerlotsen zur Verfügung gestellt werden können.

Trotzdem wollen die Ehrenamtlichen bereit sein und auch neue Freiwillige sind gerne gesehen. Etwa 20 Personen werden als Verkehrshelfer benötigt. Vorwissen braucht es keines. Am 10. September findet eine Einweisung durch die Polizeibehörde Böblingen statt, bei der das nötige Wissen vermittelt wird.

Einsatz: 17. September bis 9. Oktober

Der tatsächliche Einsatz als Schülerlotse findet vom 17. September bis zum 9. Oktober statt. Vier neuralgische Stellen sind als Standorte für die Freiwilligen vorgesehen. Immer montags bis freitags von 7.20 bis 7.45 Uhr sowie von 12.10 bis 12.30 Uhr werden die Verkehrshelfer hier vor Ort sein. Es bleibt jedem selbst überlassen, wann und wie viele Schichten er übernehmen möchte.

Wer sich als Schülerlotse in Mötzingen engagieren möchte, kann sich direkt bei Paul Gerhard Morlok melden. Entweder telefonisch unter 07452/7 64 42 oder per Mail an schuelerlotsen-moetzingen@gmx.de.