Die Mauer des Alten Friedhofs in Mötzingen soll von Efeu und Brombeeren befreit werden. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Neigung laut Gutachter nicht kritisch / Kleine Schäden werden beseitigt

Mötzingen. Eine größere Sanierung der Mauer am Alten Friedhof in Mötzingen hat der Gemeinderat vorerst zurückgestellt. Allerdings sollen kleinere Schäden beseitigt und der Mauerbewuchs in den Wintermonaten entfernt werden.

Der Alte Friedhof in der Ortsmitte mit seinem Parkcharakter wird von einer massiven Sandsteinmauer umgeben. Im hinteren Bereich ist ein Teil der Mauer in Schieflage geraten. Der Gemeinderat hatte Anfang des Jahres beschlossen, den Zustand der gesamten Friedhofsmauer untersuchen zu lassen, bevor eine Entscheidung über mögliche Sanierungsarbeiten getroffen wird.

Das gutachterliche Ergebnis lag jetzt vor und Peter Neher machte als Sachverständiger deutlich: "Im Moment besteht keine akute Gefahr, aber in den nächsten fünf bis zehn Jahren muss man etwas machen." So sei die Neigung im hinteren Bereich des Alten Friedhofs zwar deutlich, aber noch nicht kritisch. Für die Sanierung des Abschnitts mit Schräglage rechnet er mit Kosten in der Größenordnung von rund 91 000 Euro.

Zudem ging der Sachverständige auf die unterschiedlichen Probleme des Mauerwerks ein. Denn in vielen Bereichen kann man von innen kaum noch eine Mauer sehen, weil alles mit Efeu und Brombeeren zugewachsen ist. Das sei zwar ökologisch sicher wertvoll, aber vor allem der Efeu zerstöre das Bauwerk. Deshalb müsse der Gemeinderat entscheiden, was er hier für Prioritäten setzt, so Peter Neher.

Wie Bürgermeister Marcel Hagenlocher anmerkte, sei man im Rathaus nicht von Kosten in dieser Höhe ausgegangen. Deshalb hatte man sich Gedanken über Alternativen gemacht und war zum Schluss gekommen, die Sanierung erst mal zu verschieben. Möglich wäre es, in diesem Bereich ein weiteres innerörtliches Sanierungsgebiet auszuweisen – und eine Förderung aus dem Landessanierungsprogramm zu erhalten. Deshalb empfahl die Verwaltung jetzt, die Sanierung zurückzustellen, dafür aber den Bewuchs an der gesamten Mauer vom Bauhof entfernen zu lassen, um weitere Schäden zu verhindern. Anschließend sollen in Abstimmung mit dem Gutachter kleinere Schäden beseitigt werden.

Für SPD-Rat Frank Zischek stellte sich die Frage, ob man im kritischen Bereich überhaupt eine Mauer brauche – oder ob eine Hecke nicht auch reichen würde. Mit Blick auf die Kosten war er überzeugt: "Das können wir uns derzeit nicht leisten".

Unterm Strich schloss sich der Gemeinderat dann aber doch dem Beschlussvorschlag der Verwaltungsbank an – und ergänzte diesen mit dem Hinweis, die Mauer in jährlichem Rhythmus auf Veränderungen zu untersuchen.