Jugendreferent Sebastian Vogel geht für ein Jahr in Elternzeit und wird von Lisa-Catharina Freiwald vertreten. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Von Umnutzung des Treffs enttäuscht / Lisa-Catharina Freiwald folgt auf Sebastian Vogel

Eine personelle Rochade auf Zeit gibt es im Mötzinger Jugendreferat: Der bisherige Jugendreferent Sebastian Vogel geht ab März für ein Jahr in Elternzeit. Er wird in dieser Zeit von Lisa-Catharina Freiwald vertreten.

Mötzingen. "Die Arbeit in Mötzingen hat mir viel Spaß gemacht und ich will in einem Jahr wiederkommen", erklärte Diplom-Pädagoge Sebastian Vogel jetzt im Gemeinderat. Dort stand der Jahresbericht des Jugendreferats auf der Tagesordnung.

Wie Sebastian Vogel dabei in Erinnerung rief, teilt sich das Aufgabengebiet des Mötzinger Jugendreferats je zur Hälfte in offene Jugendarbeit und Schulsozialarbeit an der Grundschule auf. Diese Konstellation wurde jüngst in der Zusammenfassung eines Forschungsprojektes als "absolut stimmige Kopplung" bezeichnet. So hatte sich die Mötzinger Grundschule am Forschungsprojekt "Sozialraumorientierung in der Schulsozialarbeit an Grundschulen" beteiligt, die von der Tübinger Eberhard-Karls-Universität begleitet wurde.

Gerade in einer kleineren Kommune wie Mötzingen scheine die Ausgestaltung der Schulsozialarbeit in Personalunion mit dem Jugendreferat eine passende Form, um ein sozialraumorientiertes Arbeiten in der Schulsozialarbeit zu verankern, so die Zusammenfassung.

In seiner Rückschau auf die offene Jugendarbeit sprach Sebastian Vogel von einem "durchwachsenen und nicht immer leichten Jahr". So durchlebte der offene Treff zunächst eine kleine Talsohle mit wenigen Besuchern, doch nach den Sommerferien kamen wieder verstärkt Besucher.

Wie aus dem Jahresbericht ebenfalls deutlich wird, waren viele Jugendliche vom Beschluss des Gemeinderats enttäuscht, den Jugendtreff vorübergehend als Kindertageseinrichtung zu nutzen. Weil es sehr wichtig sei, dass Jugendlichen in ihrer Freizeit eine Anlaufstelle haben, sei es wichtig, zeitnah eine Alternative für den Jugendraum zu finden.

Wie CDU-Rat Rainer Stefanek anmerkte, hatte sich der Gemeinderat die Entscheidung nicht leicht gemacht, den Jugendtreff zu schließen und die Räumlichkeiten als Kita zu nutzen. Deshalb hoffte er jetzt auch, "dass für den Jugendtreff eine kurzfristige Lösung kommt".

Gespannt ist ebenso Lisa-Catharina Freiwald, was sich bei diesem Thema ergeben wird – und wie man einen neuen Jugendtreff gestalten kann.

Ebenso machte sie deutlich, dass auf ihrer Agenda demnächst ein Informationsabend für Jugendliche zum Thema Kommunalwahl steht, zumal das Wahlrecht bereit mit 16 Jahren wahrgenommen werden kann.

"Wir arbeiten in Mötzingen nicht im Nachhinein die Sachen auf, sondern sind präventiv tätig", machte Ursula Graf (WGM) deutlich, dass man bei diesem Thema auch künftig "nicht nachlassen darf".

Denn gerade in größeren Städten werde in Sachen Jugendarbeit "nur noch repariert".