Im Mötzinger Jugendtreff in der Vollmaringer Straße soll eine Tanzgruppe installiert werden. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Bericht: Scheidende Jugendreferentin bringt Mötzinger Rat auf den neuesten Stand

Mötzingen (up). "Es war schön, hier sein zu dürfen, und es hat Spaß gemacht in Mötzingen", erklärte Lisa Freiwald bei der Vorstellung des Jahresberichts aus dem Jugendreferat, der für sie gleichzeitig auch einen Abschied bedeutete.

Ein Jahr lang hatte Lisa Freiwald die Elternzeitvertretung für den Mötzinger Jugendreferenten Sebastian Vogel übernommen, der ab März wieder seine Tätigkeit aufnehmen wird. Ein dickes Lob für Lisa Freiwald gab es jetzt in der Gemeinderatssitzung von Bürgermeister Marcel Hagenlocher, denn sie "hat im vergangenen Jahr Duftmarken gesetzt".

Dazu gehörte sicher auch die Einrichtung des neuen Jugendtreffs in der Vollmaringer Straße 46, nachdem der vormalige Jugendtreff Kindergartenräumen weichen musste. "Es ist toll, dass diese Lösung möglich gemacht wurde", betonte Lisa Freiwald, wobei sie an die Eröffnung im September erinnerte. Seitdem wurden neben dem regelmäßigen Offenen Treff immer wieder auch Veranstaltungen, wie eine gut besuchte Halloween-Party sowie gemeinsame Spiel- und Filmabende angeboten. Aktuell werde nach einem ehrenamtlichen Leiter für eine Tanzgruppe gesucht, nachdem die Nachfrage recht groß sei.

Ende 2019 hatte das Jugendreferat gemeinsam mit der Gemeinde zudem einen Antrag auf Förderung des Kleinprojektes "Steigerung der Attraktivität des neuen Jugendtreffs" bei Leader Heckengäu gestellt. Noch im Dezember konnten mit einem 80-prozentigen Zuschuss unter anderem eine Feuerschale mit Schwenkgrill, Schwimmwesten und Paddel für den Floßbausatz und Sitzkissen für Palettenmöbel angeschafft werden.

Zu den weiteren Aktivitäten des Jugendreferates gehörte der erste Mötzinger Aktions- und Erlebnistag mit örtlichen Vereinen und einer Beteiligung von rund 120 Kindern. Fast schon einen Klassiker bildet die Spieleconvention "Next Level", die gemeinsam von mehreren Jugendreferaten aus dem Gäu auf die Beine gestellt wird. Ziel ist es, dass die Teilnehmer Alternativen zu Computerspielen kennenlernen – und dass der Spielsucht unter Jugendlichen entgegengewirkt wird. Mit 200 Teilnehmern war die Veranstaltung wieder ein Glanzlicht im vergangenen Jahr.

Zum Aufgabenfeld des Jugendreferats zählt neben der Offenen Jugendarbeit auch die Schulsozialarbeit an der Mötzinger Grundschule. Dazu gehören Themen wie die sozialpädagogische Gruppenarbeit, aber auch Einzelfallhilfen und Beratungen. Bereits seit Beginn der Schulsozialarbeit gibt es eine Koch AG an der Grundschule, die sehr gerne angenommen wird. Derzeit werden 54 Teilnehmer gezählt, die sich in diesem Schuljahr das Motto "Regionales Essen – unsere Zukunft ist wichtig" auf die Fahnen geschrieben haben. Die Zutaten werden nach Möglichkeit regional und saisonal beschafft, und am Ende erhalten alle Teilnehmer ein kleines Kochbuch mit allen zubereiteten Speisen zum Nachkochen für zu Hause.

"Es ist super, was hier für die Kinder auf die Beine gestellt wird", erklärte Gemeinderat Frank Sindlinger (WGM). CDU-Rätin Gaby-Maria Leins sprach zwar ebenfalls von einer "tollen Jugendarbeit", sie vermisste allerdings Angebote für die Zielgruppe der 14- bis 16-jährigen Jugendlichen, die ihrer Ansicht nach in Mötzingen "etwas untergehen". Denn gerade diese Altersgruppe sei noch nicht mobil, wobei Leins auch wusste: "Die sind in einem schwierigen Alter und nur schwer zu kriegen."