Der Spielplatz wird künftig genau in der Mitte zwischen den Baugebieten "Röte II" und "Röte III" liegen.Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Bebauungsplan: Gemeinderat befasst sich mit Erweiterungen "Röte II" und "Röte III"

Mötzingen. Mit der einstimmigen Billigung der Bebauungsplan-Entwürfe für die Baugebiete "Röte II" und "Röte III" hat der Mötzinger Gemeinderat eine weitere Hürde bei der Schaffung von Bauland genommen. Unterm Strich könnten in beiden Gebieten über 180 Bauplätze für Einfamilienhäuser, Doppel-, Reihen- und Mehrfamilienhäuser entstehen.

Wie Bürgermeister Marcel Hagenlocher erinnerte, sind alle gemeindeeigenen Grundstücke im Jahr 2003 entwickelten Baugebiet "Röte I" längst verkauft. Zuletzt lag der Fokus auf der Innenentwicklung, doch auch diese Potenziale seien ausgeschöpft. Weil die Nachfrage nach Bauland weiterhin riesengroß sei, hatte der Gemeinderat entschieden, die beiden Gebiete in der Röte am Ortsrand weiterzuverfolgen – zumal sie im Flächennutzungsplan enthalten sind. Nachdem die Eigentümer schriftlich ihre Bereitschaft zur Mitwirkung erklärt haben, lagen nun die Bebauungsplan-Entwürfe zur Beschlussfassung auf dem Tisch.

Das städtebauliche Konzept stellte Knut Maier vom Büro Baldauf vor zahlreichen Zuhörern in der Gemeindehalle vor. Einer Grobschätzung zufolge rechnen die Planer mit rund 850 Einwohnern in beiden Gebieten.

Während der klassische Bauplatz in der Röte eine Größe von 450 bis 500 Quadratmeter umfasst, soll es künftig aber auch eine Option für Kleinstgrundstücke in der 300 Quadratmeter geben, "um auf neue Bedarfe zu reagieren", so Knut Maier mit Blick auf den Trend zu Kleinhäusern. Im nördlichen Bereich des Gebiets "Röte III" an der Iselshauser Straße sollen einige Gewerbeflächen beispielsweise für örtliches Handwerk ausgewiesen werden. Gut aufgestellt sei man in beiden Gebieten mit Nettobauland in der Größenordnung von 70 Prozent.

Ein Bebauungsplan solle Planungssicherheit mit klaren Spielregeln geben und die Bauherren nicht gängeln. Doch sei es bei der Aufstellung der Bebauungspläne ebenso wichtig, "das Schlimmste zu verhindern". Anhand eines Fotos vom gewachsenen Mötzinger Ortsbild warf der Planer als Kontrast ein Bild mit etlichen Flachdachbauten auf die Leinwand und stellte die Frage in den Raum, ob man das so in Mötzingen wolle. Maier wies darauf hin, dass man jetzt ganz am Anfang des Verfahrens stehe – und wenn alles optimal laufe, gehe man von einem Satzungsbeschluss Anfang 2022 aus.

In der Diskussion sprach der Rathauschef von einem "ausgewogenen Entwurf", der Flexibilität, aber zugleich auch Steuer- und Lenkungsmöglichkeiten biete. Für CDU-Rat Rainer Stefanek liegt nun eine Planung vor, die "sämtliche Möglichkeiten offen lässt, und versucht, mit den Flächen nachhaltig umzugehen. "Das ist eine runde Sache", unterstrich Stefanek, dass Mötzingen eben auch ein "interessanter Wohnort ist". Für Frank Zischek (SPD) stellte sich die Frage, ob im Bereich "Röte II" eine Retentionsfläche von 5500 Quadratmetern wirklich nötig ist. Nachdem es in diesem Bereich noch nie Schwierigkeiten mit Wasser gab, wollte er wissen, ob diese Fläche in Stein gemeißelt sei. Das sei es nicht, erwiderte Hagenlocher. Wenn man nach der Abstimmung mit den Fachbehörden andere Möglichkeiten habe, sollen dieses genutzt werden.